Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Mein Aufenthalt in Sydney war eine spannende, aufregende und prägende Zeit und die UTS eine tolle Bereicherung meiner akademischen Erfahrung. Als moderne Universität mit einem Fokus auf Social Justice kann man neben dem Studium an vielen interessanten Angeboten der Universität teilnehmen Zusätzlich bietet Sydney tolle Möglichkeiten als Großstadt mit Stränden und nahen Bergen.
Neben einem gültigen Reisepass lohnt es sich als Vorbereitung ggf. in die Impfempfehlungen für Australien zu schauen. Dafür war ich beim Tropeninstitut in Berlin, welches schnelle Termine und eine nette Beratung anbiete. Ansonsten kam die Bestätigung der UTS, welche man für das Visum braucht, gefühlt recht spät. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht und von mehreren anderen Austauschstudierenden bestätigt bekommen, dass dafür das Visum relativ schnell ging.
Studium an der UTS
Vor allem im Master gibt es an der UTS nur wenige Kurse mit einer abschließenden Prüfung, sondern meistens muss man in regelmäßigen Abständen für die Kurse etwas abgeben. Diese Abgaben bilden dann die Grundlage für die Noten. Gerade zum Ende des Semesters hin gab es in meinen Kursen dann mehrere Abgaben, die eher dicht beieinander lagen und auch größere Teile der Note ausmachten. Dies hat die letzten Wochen des Semesters etwas voller gemacht. Im Allgemeinen fand ich den Aufwand der Kurse aber nicht zu groß. Durch die regelmäßigen Abgaben bleibt man bei den Vorlesungen am Ball und hat gleichzeitig regelmäßig Raum für Verbesserungen und die Note hängt nicht von einem einzigen Termin ab.
Ich habe die Kurse Cryptography, Network Security Appliances und Project Management belegt. In allen drei Kursen gab es zusätzlich zu den Vorlesungen Übungen und Tutorien, welche ich als sehr hilfreich empfunden habe. Hier haben wir das gelernte angewendet, geübt und vertieft. Da diese Vorlesungen selbst alle online stattfanden, war das nicht nur der Ort um Fragen zu stellen, sondern auch um andere Studierende kennenzulernen und gemeinsam voneinander zu lernen. Ich würde empfehlen hinzugehen, gerade für diese Möglichkeiten. Außerdem sind die Tutoren sehr dankbar über Studierende, die sich beteiligen, sodass es ein sehr angenehmes Betreuungsverhältnis gab.
Kontakt zu anderen Studierenden
In meinen Kursen habe ich keine AustalierInnen getroffen. Dies habe ich dann in anderen Aktivitäten nachgeholt und dort wurde ich öfters gefragt, warum ich überhaupt einen Master mache. In Australien ist es eher üblich nach dem Bachelor direkt anzufangen zu arbeiten, da studieren verhältnismäßig teuer ist und die AustralierInnen sich einen Master dann „für später“ aufheben.
Doch bereits in den Orientatierungswochen kann man auf verschiedensten Einführungsveranstaltungen jede Menge Leute kennenlernen. Außerdem kann man beispielsweise bei einer Führung durch die Bibliothek hilfreiche Dinge über das Gebäude lernen wie bspw. für alle Studierende zugängliche Schließfächer und ähnliches. Dabei wird man schnell feststellen, dass es sehr viele deutschsprachige Studierende gibt, aber auch viele aus aller Welt.
Außerhalb der Kurse bietet die UTS mit über 180 Studierendenklubs jede Menge Auswahl um mit anderen Studierenden in Kontakt zu kommen. Ich habe vor allem beim Outdoor Activity Club (OAC), beim Cybersecurity Club, beim BUILD Programm (Global Leadership Program - www.uts.edu.au/for-students/current-students/support/opportunities/uts-build-program) und als Gender Equity Ambassador andere Studierende kennengelernt. All diese Aktivitäten außerhalb der direkten Kurse haben mich mit Studierenden verschiedener Fachrichtungen und Herkünfte in Kontakt gebracht.
Wohnen in Sydney
Eine (vermutlich) tolle Möglichkeit sind die Wohnheimsplätze der UTS. Dort gibt es jede Menge Aktivitäten und Angebote, an denen man im Allgemeinen aber auch teilnehmen kann, wenn man nicht dort wohnt, aber jemanden im Wohnheim kennt. Für die Bewerbung hat das Wohnheim eine Zeitzone angegeben, wann das Portal sich öffnet, aber am Wochenende davor hatte Sydney auf Sommerzeit gewechselt, sodass dann die Bewerbung schon eine Stunde eher offen waren. Obwohl ich die 50 AU$ Bewerbungsgebühr gezahlt und die Bewerbung kurz nach Öffnung des Portals abgeschickt habe, habe ich keinen Platz bekommen. Ich hatte sehr viel Glück, dass im vorangegangenen Semester eine Freundin auch an der UTS studiert hat, sodass ich ihre Wohnung und noch einige Dinge übernehmen konnte, wie Reiskocher oder Bettzeug.
Ansonsten ist es recht üblich nach Australien zu kommen und eine temporäre Unterkunft wie AirBnB oder Hostel für ein oder zwei Wochen zu buchen und dann auf Wohnungssuche vor Ort zu gehen. In Sydney ist der Wohnungsmarkt sehr schnelllebig und es ist durchaus möglich innerhalb von zwei Wochen ein Zimmer oder ähnliches zu finden. Mein Zimmer habe ich dann auch an einen nachfolgenden Studenten der Uni Potsdam weitervermittelt, sodass auch dieser (hoffentlich) einen einfacheren Start hatte. Daher: Fragt ruhig nach den Kontaktdaten der vorangegangen Studierenden und vielleicht können diese euch etwas vermitteln. Die Miete in Sydney wird wöchentlich bezahlt und ist leider im Allgemeinen recht hoch. Ich habe anfangs 295AU$ gezahlt und später 370AU$ pro Woche. Außerdem gehören Tiere gerade in den Sommermonaten scheinbar in den allermeisten Wohnungen mit dazu, egal ob im Wohnheim oder außerhalb.
Studienfach: IT-Systems Engineering M.Sc.
Aufenthaltsdauer: 01/2025 - 07/2025
Gastuniversität:University of Technology Sydney
Gastland: Australien
Rückblick
Tipps und Tricks
Geheimtipps aus der UTS: Im „Cornerstone Café“ gibt es unter der Woche zwischen 14:00 und 15:00 Kaffee für 2AU$ bei Barzahlung und 2.5AU$ bei Kartenzahlung. Bei „The Terrace“ gibt es (meistens) Studierendenmittag für 5.5AU$ und bei den Nightowl Angeboten gibt es zweimal die Woche kostenloses Abendessen und Frühstück. Nicht das Beste was man in Sydney so bekommt, aber als kostenloses Essen eine tolle Möglichkeit sich mit Freunden zu treffen und vor den Kursen am Abend Abendessen zu haben. Wenn ihr ein Fahrrad habt, gibt es mehrere geschützte Abstellbereiche, zu denen ihr über die Security Zutritt bekommen könnt. Dort eingeschlossen sind auch Duschen, Schließfächer und eine kleine Fahrradreparierstation.
Ansonsten findet Studierende, die in eurem Semester nicht das erste Semester an der UTS studieren und euch mit den besten Geheimtipps und Tricks versorgen können.
Auf meinem Hinflug im Januar konnte ich mich nicht von meiner kleinen Daunenjacke trennen und war dann im Juli sehr froh sie zu haben. Klar, wäre ich sicher auch mit nur zwei Pullis klargekommen, aber eine gute packbare etwas winddichte Jacke hat mir auf alle Fälle sehr geholfen. Da in der Zeit in Sydney so unglaublich viel passiert ist, bin ich sehr froh ein Tagebuch geschrieben zu haben, sodass ich jetzt darauf zurückblicken kann.
Für mich war es eine unglaublich tolle und bereichernde Erfahrung an der UTS zu studieren und ich habe tolle Erfahrungen gemacht und Menschen aus aller Welt getroffen.