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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Vorbereitungen auf das Auslandssemester haben  rund ein Jahr vor der Abreise gestartet. Das International Office hat viele Vorträge rund um das Thema Auslandsaufenthalt in den spezifischen Ländern und zur Finanzierung angeboten. Dadurch bekam ich einen guten Eindruck, welche Dinge zu erledigen sind. Ich hatte mich zuerst an der Uni Potsdam für einen kostenlosen Studienplatz an der La Trobe beworben. Diesen Platz bekam ich nicht, weshalb ich mich als Selbstzahler nochmals an der La Trobe bewerben musste. Dieser Prozess dauerte schon ein wenig, da immer wieder Kleinigkeiten zu klären waren. Die Gastuniversität war in diesem Fragen immer hilfreich und hat schnell geantwortet. Ich habe das Angebot für die Krankenversicherung der La Trobe Universität angenommen. Die Medibank Comprehensive Overseas Student Health Cover (OSHC) hat rund 350 Dollar gekostet. Ansonsten habe ich beim Hausarzt die gängigen Impfungen auffrischen lassen (es sind keine speziellen Impfungen für Australien notwendig). Für das Auslandssemester habe ich ein Studentenvisum beantragt. Zu meinen Erfahrungen diesbezüglich schreibe ich nochmal weiter unten. Ich habe mich an der Uni Potsdam nicht beurlauben lassen, da ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland noch ein Blockseminar im gleichen Semester absolvieren wollte. Aufgrund der unterschiedlichen Semesterzeiten war das problemlos möglich.


Studienfach: Verwaltungswissenschaft (M.A.)

Aufenthaltsdauer: 07/2022 - 11/2022

Gastuniversität: La Trobe University

Gastland: Australien

Studium an der Gastuniversität

Das Studiensystem in Australien unterscheidet sich sehr vom System in Deutschland. Ein Semester besteht aus vier Kursen, die zu belegen sind. Ich entschloss mich als Austauschstudent dazu, nur drei Kurse anzuwählen. Ich wollte neben dem Semester noch genügend Zeit für andere Aktivitäten haben und ich musste meinen Aufenthalt auch selbst bezahlen. In Australien zahlt man die Studiengebühren pro belegten Kurs. Ich musste jede Woche unterschiedliche Leistungen erbringen. Dazu gehörten u.a. das Erstellen von Paper, Vorträge und Gruppenaufgaben. Meine Kurse im Semester waren eine Mischung aus Vorlesung zu Beginn des Kurses mit anschließendem Seminarteil, wodurch die Veranstaltungen teilweise drei Zeitstunden lang waren. Es gibt eine sehr gute Betreuung durch die Dozenten der Lehrveranstaltungen, aber auch durch die Mitarbeiter im Zusammenhang mit dem Auslandsstudium. Die technische Ausstattung der Universität und Bibliothek ist sehr gut. Es gibt genug Computer und Arbeitsplätze für die Vielzahl an Studierenden. Die Bibliothek hat in der Klausurenphase sogar 24/7 auf.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Während meiner Zeit in Melbourne hatte ich viel Kontakt mit anderen ausländischen Studierenden. Die meisten Austauschstudierenden haben sich über soziale Medien und gemeinsame Gruppen organisiert. Man konnte mehr oder weniger jeden Tag etwas unternehmen. Dies ging vom gemeinsamen Lernen und Studieren in der Bibliothek bis hin zum gemeinsamen Vortrinken. Für mich war es etwas schade, dass ich relativ wenig mit australischen Studierenden Kontakt hatte. Als Tipp empfehle ich die Aktivitäten des Accommodation Service. Dieser bietet für wenig Geld verschiedene Restaurantbesuche oder Ausflüge an und übernimmt dabei einen Großteil der Kosten.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Meine Sprachkompetenz hat sich durch das Semester merklich verbessert. Vor dem Semester hatte ich ein paar Bedenken, ob das akademische Englisch im Studienfach zu größeren Herausforderungen führen könnte. Diese Bedenken haben sich ziemlich schnell relativiert und die Kommunikation in den Seminaren war ohne Probleme machbar. Im Semester war dennoch eine deutliche Verbesserung spürbar, nicht zuletzt durch die außeruniversitären Aktivitäten und das Zusammenleben mit den Studierenden aus aller Welt. Man muss ich also keine Sorgen um die eigenen Sprachkompetenzen vor dem Aufenthalt machen.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe im Studentenwohnheim (Nord Apartments) der Universität gewohnt. Diese Entscheidung brachte viele Vorteile mit sich. Das Wohnheim liegt direkt auf dem Campus. Ich habe rund 800 Dollar im Monat für die Unterkunft bezahlt. Diese Summe zahlt man auch gut und gerne für WGs außerhalb der Uni. Die Seminarräume und die Agora, der Dreh- und Angelpunkt der Uni mit der Bibliothek und den Essensmöglichkeiten, liegt 5 Minuten entfernt. Die Tramhaltestelle liegt 15 Minuten entfernt von der Unterkunft. Mit der Tram ist man in 40 Minuten im Zentrum von Melbourne. Diese doch recht lange Zeit war für mich ein kleiner Minuspunkt. Dafür liegt der Campus im Grünen und bietet viele Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung (Tennis und Gym). Ich habe mir im Laufe des Semesters ein kostenloses Konto bei der Commonwealth Bank eröffnet. Dazu habe ich eine Steuernummer online beantragt, die nach 2 Wochen zugesandt wurde. Damit konnte ich 2 Tage die Woche arbeiten, um die recht hohen Lebenskosten und Freizeitaktivitäten besser finanzieren zu können. Über die Uni habe ich u.a. an einem Surftrip an der Great Ocean Road teilgenommen. Diese wurde von Kommilitonen des Surfclubs organisiert und ist nur zu empfehlen. Darüber hinaus bietet Melbourne sportlich und kulturell sehr viel, ob Fußball, Footy oder die Australian Open. Es gibt sehr viele coole Rooftop Bars und eine sehr gute Clubszene in der Stadt. Nach dem Semester bin ich noch einige Wochen durch Australien gereist.

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten sind in Australien etwas höher als in Deutschland. Durch den deutlich höheren Lohn (Mindestlohn beträgt etwa 17 Euro) ist das Niveu jedoch ziemlich gleich. Ich habe meine meisten Einkäufe bei Aldi erledigt. Verglichen mit den beiden anderen gängigen Supermärkten Woolworth und Coles ist Aldi rund 20 Prozent günstiger. Für einige von euch ist sicher auch die Frage nach den Alkoholpreisen interessant. Alkohol ist teurer als in Deutschland, jedoch kann auch hier Aldi eine günstige Alternative sein. Der IGA auf dem Campus hat in regelmäßigen Abständen gute Angebote.

Studienfach: Verwaltungswissenschaft (M.A.)

Aufenthaltsdauer: 07/2022 - 11/2022

Gastuniversität: La Trobe University

Gastland: Australien


Rückblick

Die Ausstellung meines Studentenvisums gestaltete sich mehr als schwierig und dauerte bis zum (vor-)letzten Tag vor meiner Abreise nach Melbourne. Ich habe mein Visum drei Wochen vor dem Abflug gestellt, da ich auf einige notwendige Unterlagen der La Trobe University warten musste. Meine Antragsstellung wurde nicht wie bei anderen Studenten umgehend nach dem Eingang gewährt. Da ich nicht ohne Visum einreisen konnte und meine Nervosität stieg, versuchte ich durch Telefonate mit der zuständigen Behörde in Australien den Prozess zu beschleunigen. Dies ist jedoch nicht möglich und am Ende hatte ich einfach Glück, dass mein Antrag noch rechtzeitig genehmigt wurde. Mir wurde gesagt, dass nach der Wiedereröffnung der Grenzen sehr viele Anträge zur Prüfung vorliegen und nicht alle Anträge schnell/automatisch genehmigt werden. Plant also genug Zeit ein! Die Zeit in Melbourne und Australien war eine einmalige Erfahrung. Ich kann diese Erfahrung nur empfehlen. Wer im wuseligen Stadtzentrum leben möchte, sollte sich selbst um eine Unterkunft kümmern und nicht auf dem Campus wohnen. Dennoch war ich oft in der Stadt und die gemeinsamen Fahrten mit der Tram waren lustig. Aufgrund des Wetters in Melbourne würde ich jedoch eher im deutschen Wintersemester an die La Trobe gehen.

                                              

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