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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Über die Bewerbung für ein Auslandssemester an der Uni Potsdam gibt es nicht viel zu sagen. Es ist allerdings sehr hilfreich, an den Infoveranstaltungen, in denen das International Office Tipps für die Bewerbung gibt, teilzunehmen. Nachdem man von der Uni Potsdam nominiert wurde, muss man sich noch mal an der Gasthochschule bewerben. Hier musste ich überraschend einige Kursbeschreibungen übersetzen, um für bestimmte Kurse an der La Trobe University zugelassen zu werden. Insgesamt war der Bewerbungsprozess an der La Trobe ziemlich langwierig. Ich habe mich dazu entschieden, ein Working Holiday Visum zu beantragen, da ich nach dem Auslandssemester noch ein bisschen in Australien reisen wollte. Mit dem Working Holiday Visum kann man ein Semester studieren und auch arbeiten. Eine Auslandskrankenversicherung war in meiner deutschen Krankenversicherung schon integriert.


Studienfach: Geoökologie

Aufenthaltsdauer: 07/2022 - 11/2022

Gastuniversität: La Trobe University

Gastland: Australien

Studium an der Gastuniversität

Als Austauschstudent:in muss man an der La Trobe 4 Kurse belegen, was einem normalem vollen Semester entspricht. Die Kurse kann man auch vor Ort nochmal ändern. Die Vorlesungen an der La Trobe sind in der Regel online, dauern nur 50 Minuten und finden pro Kurs zweimal wöchentlich  statt. In einigen Kursen gibt es statt Vorlesungen anderes Material, wie z.B. mehrere Texte und kürzere Videos, das eigenständig durchgearbeitet wird. Von meinen Seminaren/Workshops waren einige auch online, ich weiß aber nicht, ob das nur wegen Corona so war. Während des Semesters muss man verschiedene Leistungsnachweise erbringen, wie kleinere Hausarbeiten, Referate oder Online-Quizze. Des Weiteren gibt es häufig pro Woche ein Paper oder ähnliches zu lesen. Insgesamt hat man während des Semesters deutlich mehr zu tun als ich das aus Deutschland gewohnt war. Wenn man plant neben dem Studium noch zu arbeiten, kann das schon ziemlich stressig werden. Vor allem musste ich deutlich mehr schreiben, woran ich mich am Anfang erst mal gewöhnen musste. Am Ende des Semesters muss man entweder eine Klausur oder eine etwas größere Hausarbeit schreiben. Wenn man trotzdem mal nicht hinterherkommt mit den ganzen Hausarbeiten, kann man sich immer an die Dozenten wenden. Die Dozenten sind häufig etwas lockerer mit Deadlines, als ich das aus Deutschland gewöhnt bin und verlängern gerne mal Abgabenfristen, vor allem in Fächern, die eher für 1st-year Studierende gedacht sind. Generell ist das Verhältnis zu den Dozenten gut und viel persönlicher als in Deutschland. Die Dozenten werden mit Vornamen angesprochen und helfen einem bei Problemen gerne. Außerdem bietet die La Trobe viele Hilfeleistungen an. Zum Beispiel gibt es in der Bibliothek Seminare, wie man Hausarbeiten schreibt oder richtig zitiert. In der Bibliothek gibt es auch viele Computer, die von den Studierenden genutzt werden können.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

In der Orientierungsphase organisiert die La Trobe University eine Reihe von Events und Aktivitäten für internationale Studierende, bei denen man gut andere internationale Studierende kennenlernen kann. Soweit ich weiß war dieses Angebot wegen Corona etwas reduziert, als ich dort studiert habe. Trotzdem hatte ich auf jeden Fall genug Gelegenheiten, um Leute kennenzulernen. Vor allem die vielen studentischen Vereinigungen und Clubs (z.B. der Surf Club oder der Botany Club) sind gut geeignet, um mit anderen Studierenden in Kontakt zu kommen. Diese Clubs organisieren auch während des ganzen Semesters immer wieder Events, zu denen man meistens auch gehen kann, wenn man nicht Mitglied des Clubs ist. Sonst lernt man auch eigentlich immer einheimische Studierende in den jeweiligen Kursen kennen, spätestens wenn für Präsentationen oder ähnliches in Gruppen gearbeitet werden muss. Meiner Erfahrung nach ist es gut Facebook zu haben, da eigentlich alle Events, sowohl von der Uni, als auch eigentlich alles andere, dort zu finden sind.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Durch den Auslandsaufenthalt ist mein Englisch auf jeden Fall besser geworden. Vor allem beim Schreiben auf Englisch bin ich deutlich besser geworden. An das akademische Englisch habe ich mich sehr schnell gewöhnt.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe außerhalb des Campus gewohnt, deshalb kann ich leider nichts über die Wohnheime sagen. Von Studierenden, die in den Wohnheimen gewohnt haben, habe ich aber nichts Schlechtes über diese gehört. Auf eigene Faust eine Wohnung in Melbourne zu finden ist nicht wirklich einfach, es geht aber schneller als in Berlin/Potsdam. Am besten findet man WGs/Wohnungen über Facebook-Gruppen.  Trotzdem habe ich ungefähr zwei Wochen gebraucht, bis ich etwas Bezahlbares gefunden habe. Wenn man sich also eine Bleibe außerhalb des Campus sucht, sollte man etwas haben, wo man im Zweifel ein paar Wochen leben kann, bis man etwas gefunden hat. Viele Wohnungen in Australien haben keine Heizung und sind schlecht gedämmt. Gefühlt habe ich im Winter in Melbourne viel mehr gefroren als im deutschen Winter. Da Melbourne schon ziemlich groß ist und der ÖPNV auch nicht so gut ist wie in Potsdam und Berlin, sollte man darauf achten, dass die Uni gut erreichbar ist. Die Uni ist aber relativ gut angebunden, und wenn man auf dem Campus lebt, kommt man auch ganz gut in die Stadt. Ein durchschnittliches WG-Zimmer kostet so zwischen 500 und 800 Dollar pro Monat. Generell ist alles ein bisschen teurer als in Deutschland. Wenn man allerdings ein bisschen darauf achtet wie man sein Geld ausgibt, kommt man mit nicht viel mehr Geld zurecht, als man in Deutschland bräuchte. Um Melbourne gibt es viel Natur, die einen Besuch wert ist (Wilson's Promontory, Grampians, Australian Alps, Yarra Ranges, Otway National Park, Great Ocean Road, Phillip Island). Die meisten Orte sind aber leider nur mit dem Auto oder geführten (teuren) Reisetouren zu erreichen.

Studienfach: Geoökologie

Aufenthaltsdauer: 07/2022 - 11/2022

Gastuniversität: La Trobe University

Gastland: Australien


Rückblick

Rückblickend war das Studium an der La Trobe richtig gut. Wenn die Studiengebühren für internationale Studierende nicht so hoch wären, würde ich mir ernsthaft überlegen, mein Studium  an der La Trobe zu beenden. Neben der Uni hat mir auch die Umgebung von Melbourne sehr gefallen. Das einzige was mir nicht so gut gefallen hat, war der hohe Anteil von Online-Veranstaltungen. Ich würde daher, falls möglich, bei der Kurswahl darauf achten, Fächer mit vielen Präsenzveranstaltungen zu wählen. Außerdem werden je nach Fachrichtung häufig „field courses“ angeboten. Das sind meistens einwöchige Exkursionen, die teilweise als eigene Kurse zählen. Für meine Fachrichtung gab es da einige, die sich sehr cool angehört haben. Leider wusste ich davon im Vorhinein nichts.

                                              

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