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Kooperationspraktikum an der Universidad de la República in Montevideo (UdelaR)


Studienfach: Geoökologie

Aufenthaltsdauer: 03/2024 - 06/2024

Praktikumsgeber: DAAD/ Universidad de la República

Gastland:Uruguay

Das Praktikum habe ich über den Verteiler der Uni Potsdam als Kooperationspraktikum gefunden. Die Uni in Uruguay hat im Bereich der Biogeographie eine Kooperation mit der Uni Potsdam.

Zum einen, war Uruguay aufgrund familiärer Verbindungen von Interesse. Zum anderen wollte ich ein Praktikum in einem spanisch sprechenden Land machen, um meine Spanischkenntnisse weiter zu verbessern. Im Bereich der Geoökologie war dies im Rahmen der Kooperationspraktika die einzige verfügbare Option.

Der Bewerbungsprozess verlief sehr einfach über das Bewerbungsportal der Uni Potsdam. Dort habe ich mich mit einem Motivationsschreiben, dem Lebenslauf sowie einem Sprachbeweis (Voraussetzung B2/C1 Spanisch) beworben.

Man muss kein Visum beantragen, jedoch in Uruguay nach 90 Tagen einen sogenannten Visa-Run machen, da das Touristenvisum nur so lange gültig ist. Ich habe das mit einem Besuch in Buenos Aires verbunden. Man kann ganz unkompliziert wieder einreisen.

Die Praktikumszusage wurde sehr schnell kommuniziert und zunächst wurde auf Deutsch vermittelt. Meinen Koordinator vor Ort (Prof. José Carlos Guerrero) habe ich erst wenige Monate vor Anreise eigenständig kontaktieren müssen. Allgemein ging die Kommunikation immer zuerst von mir aus, es wurde mir aber immer sehr nett und schnell geantwortet. Viele Vorabinformationen über den konkreten Inhalt des Praktikums gab es nicht. Die Sprache vor Ort mit meinem Koordinator war ausschließlich auf Spanisch.

 

Die Konditionen im Praktikumsvertrag lauteten wie folgt:

Daily working hours shall amount to 8 hours, with a total of 40 regular working hours per week.

The Intern shall not receive any salary or emoluments from the Receiving Institution.

The working language is Spanish and English.

 

The internship shall involve the following tasks:

- to collaborate with the investigation group.

- to understand the tools to apply species distribution models.

- to publish the results of the investigation.

 

Um mir die Finanzierung des Praktikums zu erleichtern, habe ich das Mobilitätsstipendium in Anspruch genommen. Ich habe für meinen Hinflug ca. 700€ Stipendium bekommen. Die Bewerbung lief über die Uni Potsdam. Es gibt auch die Möglichkeit sich für das Promos Stipendium zu bewerben, dies habe ich nicht gemacht, da ich zu spät dran war und man einen aktuelleren Sprachnachweis dafür braucht. Leider war ich Aufgrund bestimmter Richtlinien auch nicht für Auslandsbafög berechtigt.

Für das Praktikum gab es keine Vergütung. Ich habe außer dem Mobilitätsstipendium alles selbst bezahlt. Da ich mich lange für diesen Aufenthalt vorbereitet habe, hatte ich ausreichend Angespartes, um den Aufenthalt zu finanzieren.

Es ist zu beachten, dass Uruguay das teuerste Land in Südamerika ist, mit teilweise höheren Lebenserhaltungskosten als in Deutschland. Lebensmittel kosten hier zum Teil doppelt so viel. Es ist also wichtig, davor genug gespart zu haben.

Die Wohnungssuche verlief sehr schnell und einfach, da die Koordinatorin (Dr. Liliana Mayer, liliana.mayer@uni-potsdam.de) über eine Liste mit Unterkünften vergangener Praktikant*innen verfügte. Ich schrieb eine 9-er WG an und bekam direkt Rückmeldung und eine Zusage. Allgemein gibt es in Uruguay nicht wirklich ein Pendant zu WG-gesucht, es kann also ein wenig schwierig werden so eine Wohnung zu suchen. Die Liste ist jedoch lang und bestimmt ist für jeden/jede etwas dabei.

Wie oben erwähnt ist Uruguay teilweise teurer als Deutschland (vor Allem Lebensmittel und Gastronomie). Um sich etwas Geld zu sparen, gibt es fast jeden Tag in der Stadt an verschieden Stellen Märkte, wo man erschwinglicher Obst und Gemüse erhalten kann. Die Miete war für mich günstiger als in Berlin und auch öffentlicher Transport ist sehr günstig. Das kulturelle Angebot ist jedoch dafür super erschwinglich (Theaterbesuch z.B. für nur knapp 15€, die meisten Museen umsonst).

Da die Fakultät meiner Uni etwas außerhalb lag, musste ich jeden Tag einen Bus von ungefähr 40 Minuten Fahrt nehmen. Eine Fahrt kostet ca. 1€. Ansonsten gibt es in Uruguay nur Busse (keine Züge). Um das Land zu bereisen kann man relativ günstig überall hin den Bus nehmen. Nach Buenos Aires kommt man in vier Stunden mit der Fähre.

ATMs sind in der ganzen Stadt verteilt und es ist kein Problem Geld abzuheben. Allgemein kann man fast überall mit der Karte zahlen.

Da man in der Hauptstadt wohnt, hat diese jegliche Freizeitangebote zu bieten. Wunderschöne Cafés, grüne Parks, Straßenmärkte, Museen, Theater, Kino, Bars und Clubs. Die Stadt hat auch diverse Strände, die schnell zu erreichen sind und an denen man sich Sonnen kann. Montevideo ist im Vergleich zu Berlin zwar kleiner, hat aber alles zu bieten. Ich war überrascht von dem kulturellen Angebot, das oft auch gratis oder sehr günstig angeboten wird (Live Konzerte, Messen, Museen).

Ich habe ich mich während des Praktikums einem eigenen Research Thema gewidmet und dieses während des Aufenthalts durchgeführt. Das Ergebnis am Ende war ein publizierfähiges, akademisches Paper (Einführung, thematischer Hintergrund, Methode, Ergebnis, Diskussion) mit der Thematik species distribution modelling. Allgemein habe ich einen Einblick in die Arbeit der Fakultät Geographie in Uruguay bekommen und konnte mithilfe meines Koordinators die Anwendung bestimmter Methodiken in der Biogeographie lernen. Die Lernkurve war im ersten Monat sehr steil, jedoch nachdem der Methodikteil abgehandelt wurde, handelte es sich danach hauptsächlich um akademisches Schreiben.

Ein Pluspunkt war, dass ich die Option hatte auch Tage der Woche im Home Office zu verbringen. Somit konnte ich mir die lange Anfahrt sparen. Allgemein arbeitet man sehr eigenständig und kann sich die Zeit sehr gut selbst einteilen. Mir wurden jegliche Freiheiten gelassen und ich habe keinen Druck von Seiten der Koordination erhalten.

Die Betreuung während des Praktikums war super. Mein Arbeitsplatz befand sich direkt neben meinem Koordinator, somit konnte ich ihn bei jeder Frage direkt ansprechen. Es wurde sich immer Zeit für mich genommen, um die Fragen zu klären und allgemein habe ich mit sehr wohl gefühlt.

Man arbeitet im Büro mit den Professor*innen der Fakultät Geographie, somit ist das Betriebsklima ruhig und professionell. Gleichzeitig sind alle sehr kollegial und herzlich untereinander und mittags kann man zusammen in die Mensa essen gehen (welche günstiges und gutes Essen bietet, auch vegetarisch).

Es gab durchaus auch mal sprachliche Verständigungsproblem, diese wurden aber immer mit viel Geduld und Wiederholungen gelöst. Ich konnte mich mit jeder Frage an die Personen vor Ort wenden und hatte nie das Gefühl dabei unwillkommen zu sein. Ich habe mich sehr aufgehoben gefühlt und an die kulturellen Unterschiede konnte ich mich schnell anpassen.

Der Einblick in die akademische Arbeit in einem anderen Land war für mich sehr interessant. Auch die Erkenntnis, dass Universität in Ländern mit geringeren finanziellen Mitteln ganz anders aussehen kann. Ich habe dadurch gelernt das universitäre Angebot in Deutschland sehr zu schätzen und Dankbarkeit für meine Chancen zu zeigen.

Fachlich konnte ich einen guten Einblick in die Anwendung von species distribution models gewinnen, auch mit einem Fokus auf Untersuchungen in Südamerika. Die Anwendung der SDMs lief in R, somit konnte ich auch meine Programmierkenntnisse verbessern.

Zudem hat sich mir durch das Praktikum eine Möglichkeit für eine Masterarbeit in diesem Thema ergeben, welche ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland mit meinem Koordinator in Uruguay und einem Koordinator in Potsdam beginnen werde.

Möchte man eine akademische Karriere anstreben, bietet dieses Praktikum eine sehr gute Möglichkeit, sich einen Einblick in diese zu verschaffen und bereits an seinem Repertoire an Publikationen zu arbeiten.

Der Hauptgewinn in diesem Praktikum lag bei mir auf der Verbesserung meiner Spanischkenntnisse. Ich habe diese innerhalb der vier Monate deutlich verbessern können.

Uruguay ist ein kleines, demokratisch stabiles, sicheres und ruhiges Land. Meine Erfahrung hier war durchweg positiv und ich habe das Gefühl die Kultur hier sehr gut kennen gelernt zu haben. Allgemein war ich über die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen positiv Überrascht. Es hat nicht lange gedauert, um mich hier sehr wohl zu fühlen. Man kann trotz den hohen Preisen hier die Lebensfreude der Menschen spüren und wenn man nach einem einfachen, ruhigen, aber sehr schönen und abwechslungsreichen Ort sucht, dann ist Montevideo die richtige Anlaufstelle.

Mein Studium schreibt ein einmonatiges Pflichtpraktikum vor, somit werde ich mir das Praktikum dafür anerkennen lassen. Da für das Praktikum nur vier Monate möglich waren, habe ich diese quasi freiwillig dazu gemacht. Ich finde vier Monate sind aber perfekt, um ein Land richtig kennen zu lernen.

Das Praktikum an sich ist sehr ähnlich zu akademischer Arbeit generell. Somit sollte man darauf vorbereitet sein, viel Zeit vor dem Laptop zu verbringen. Jedoch konnte ich mir die Zeit super eigenständig einteilen und war frei in der Themenwahl. Die Option der Masterarbeit danach finde ich super, da ich nun quasi schon Expertin in diesem Bereich bin und mir somit die Ausübung der Masterarbeit wesentlich leichter fallen wird. Um sich die Planung des Praktikums zu erleichtern, fand ich es wichtig, öfter eigenständig auf die Koordination zuzugehen, man sollte sich also nicht zurückhalten, Dinge anzusprechen. Die Rückmeldung war immer super positiv.

Das Highlight dieses Praktikums war für mich ganz klar der kulturelle Austausch, die tollen Menschen, die ich kennen gelernt habe und die Natur Uruguays. Die Strände waren mit einer der schönsten, die ich je gesehen habe. Auch das Leben in Montevideo fühlte sich leicht an und es gab trotzdem immer etwas Neues zu entdecken. Die Stadt an sich ist wunderschön mit ihrer kolonialen Architektur und Streetart. Meiner Meinung nach ist Montevideo, trotz höherer Lebenserhaltungskosten, die perfekte Stadt, um vier Monate im Ausland zu leben.

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