Projektleitung: Prof. Dr. Monika Fenn
Projektpartner: Prof. Dr. Dirk Richter, Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp
Professionsforschung – Digitalisierung – historisches Denken und Lehren – Lehrkräftefort- und -weiterbildung – moderater Konstruktivismus
Während Gelingensbedingungen von Lehrkräftefort- und -weiterbildungen schon relativ gut untersucht sind (Lipowski 2014), fehlen Forschungen dazu, wie sich der Einsatz digitaler Techniken positiv auf die Entwicklung von professioneller Kompetenz u.a. von Geschichtslehrkräften auswirkt. Weiter legt eine explorative Studie nahe, dass (Geschichts-)Lehrkräfte digitale Tools nur mäßig nutzen, besonders beim Einsatz in Lernumgebungen (Eickelmann u.a. 2017). Gleichzeitig gelingt es Lehrkräften häufig nicht, Lernende zum historischen Denken (z.B. über den Konstruktcharakter von Geschichte) anzuregen (z.B. Schönemann u.a. 2010). Problembasierte, digitale Lernumgebungen scheinen – didaktisch sinnvoll eingesetzt – das Potential aufzuweisen, um Denkprozesse zu fördern (Tulodziecki/Grafe 2013). Daher sollen die Lehrkräfte in einer Fortbildung angeregt werden, selbst entsprechende digitale Lernumgebungen zu entwickeln, die sie im eigenen Unterricht dann erproben.
Insofern geht es in einem empirischen Interventionsprojekt einerseits um den Einsatz digitaler Tools zur Fortbildung von Geschichtslehrkräften, aber auch um das Anregen der eigenen Produktion von digitalen Tools bei diesen. Im Rahmen einer an erforschten Gelingensbedingungen orientierten Intervention sollen die Lehrkräfte z.B. über Best-Practice-Beispiele von denkanregenden, digitalen Lernarrangements zur eigenen Produktion und Reflexion in kleinen Teams motiviert und angeleitet werden. Dies soll die Motivation, Selbstwirksamkeitserwartung und das Fähigkeitsselbstkonzept der Lehrkräfte steigern, Überzeugungen zum Einsatz digitaler Medien ändern, die Handlungskompetenz zur Produktion und den fachdidaktischen Einsatz lernwirksamer digitaler Lernszenarien fördern.