Für die Auftaktveranstaltung in diesem Sommersemester wurde eine Frage aus aktuellen Studiengangentwicklungsprozessen an der Philosophischen Fakultät gewählt:
Die Modularbeit als fachwissenschaftsnahe Schriftform im Umfang von 15-20 Seiten gilt in den Geisteswissenschaften als DIE akademische Textform für das Prüfen diskursiver Fähigkeiten im Umgang mit verschiedenen argumentativen Perspektiven zu einem fachrelevanten Thema. Sie zeigt, ob Studierende Material gliedern und fachlichen Standards entsprechend arbeiten können.
Gleichzeitig erreichen die eingereichten Modularbeiten vielfach genau diese Qualität nicht, sondern wiederholen schlicht andere Texte schematisch und additiv. Selbst Einführungen in das Wissenschaftliche Arbeiten und Tutorien scheinen daran wenig zu ändern. Auf der anderen Seite beklagen viele Studierende, dass auch die Lehrenden diese Modularbeiten eher oberflächlich wahrnehmen, als zu korrigierende Pflichtaufgabe für die Schublade und nicht als Einstieg der Studierenden in die fachliche Diskursteilhabe.
Markiert diese beiderseitige Praxis im Umgang mit der Modularbeit vielleicht eine tiefergreifende Krise in der Fachkultur selbst?
Ablauf: Der Diskurs wird mit einem pointierten Vortrag von Prof. Dr. Dr. Oliver Reis, Universität Paderborn, Theologe und erfahrender Hochschuldidaktiker, eröffnet, so dass anschließend die entscheidenden Facetten dieses sowohl hochschulpolitisch als auch fachwissenschaftlich jeweils kontrovers zu erörternden Themas zur Sprache kommen können.
Wann: Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 20. Juni 2019, von 14 s.t. bis16 Uhr
Wo: In der sog. „Aquarienhalle“ im Botanischen Garten der Universität Potsdam (ein außergewöhnlicher Veranstaltungsort der UP - etwa 10 Min. Laufweg durch den Park vom Neuen Palais)
Wie: Um eine Anmeldung wird gebeten (formlose Email an benjamin.klages@uni-potsdam.de)