Digitale Souverenität: The Date Challenge
Die Installation, der Betrieb und die Nutzung globaler digitaler Infrastrukturen ist schon allein wegen der damit verbundenen Grenzüberschreitungen, aber auch wegen ihrer Querschnittsbedeutung für alle Lebensbereiche, hinreichend Anlass für Überlegungen zur Sicherung der Souveränität der Beteiligten und Betroffenen und zur Resilienz der digitalen Installationen.
Ganz offensichtlich lassen die aus der Corona-Krise ableitbaren Einsichten und Erkenntnisse darauf schließen, dass der Digitalisierung und dabei insbesondere der Flexibilisierung der Nutzung digitaler Anwendungen und Infrastrukturen und zu deren Anpassung an sich auch abrupt verändernde Bedingungen und an Ausnahmesituationen, eine große Bedeutung zukommen wird.
Was drängt?
Besondere Aufmerksamkeit gewinnen dabei die Begriffe „Recovery“, „Digitale Resilienz“ und „Digitale Souveränität“ ohne dass diesen schon eine allgemein akzeptierte Deutung und Definition zugeordnet worden ist. Die unterschiedlichen Erwartungen, die mit verschiedenen Nutzungen der Begriffe verbunden sind kennenzulernen und, um die zeitnahe Entwicklung technischer Vorkehrungen zu unterstützen, mit denen Zusicherungen für digitale Resilienz und digitale Souveränität abgeben werden können, bedarf es der gemeinsamen Anstrengungen aller Betroffenen in der Wirtschaft und Wissenschaft.
Recovery
Es ist nicht nur zu hoffen, sondern auch zu erwarten, dass in der Post Corona Digitalisierung nicht nur Reparaturen zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der existierenden digitalen Welt stattfinden werden, sondern auch weiterführende spektakulär neue Visionen gedacht als auch naheliegende Anstrengungen zur Behebung seit Langem erkannter Defizite gemacht werden. Es ist auch zu hoffen, dass auch Innovationsperspektiven entwickelt und umgesetzt werden.
Digitale Resilienz
Dabei gewinnt der bisher vor allen Dingen in der Digitalisierung der Steuerung und Regelung technischer Anlagen eingeführte Begriff „digitale Resilienz“ -mit den dafür entwickelten Technologien- eine übergreifende Bedeutung. Digitale Systeme und digitalisierte technische Anlagen werden, diesen Konzepten folgend, ertüchtigt, Anomalien in deren Nutzung autonom zu handhaben und durch algorithmisch definierte Lösungsmechanismen zu beherrschen.
Digitale Souveränität
Mit dem Begriff „digitale Souveränität“ und mit den dafür geforderten digitalen Strategien und digitalen Mechanismen zu deren Zusicherung, wird den Herausforderungen durch sich verschärfende internationale und andere grenzüberschreitende Auseinandersetzungen Rechnung getragen. Für die digitale Zusicherung der Souveränität für alle von der Nutzung digitaler und digitalisierter Systeme Betroffenen durch algorithmisch definierte Mechanismen entstehen Aufgaben für deren Konzipierung, Implementierung und Implantierung.
Veranstaltungsformate
Podcast - „GAIA-X++: Digitale Souveränität als Recht und Verpflichtung“
Welche Innovationsdefizite gibt es im Bereich der Digitalisierung in einem sonst zur technologischen Weltspitze gehörenden Land wie Deutschland? Was sind die tieferliegenden Ursachen?
Unter dem Titel „GAIA-X++: Digitale Souveränität als Recht und Verpflichtung“ startete das Senior Fellow Network der Universitätsgesellschaft Potsdam im August eine Serie von Diskussionen im moderierten „4+4 Format“, in dem Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien die Problematik aus unterschiedlicher Perspektive beleuchten, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Im Mittelpunkt stand dabei GAIA-X, die Initiative der Bundesregierung zum Aufbau einer DSGVO-konformen europäischen Cloud-Infrastruktur.
Gäste der Auftaktveranstaltung am 24. August 2021 waren Susanne Dehmel, Vorstand Bitkom, MdB Thomas Heilmann (CDU), Matthias Machnig vom SPD-Wirtschaftsforum und Prof. Dr. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg. Ihnen gegenüber saßen Jann Jakobs, Prof. Dr. Dieter Wagner, Dr. Thomas Stuchtey und Prof. Dr. Herbert Weber von der Sektion „Digitale Souveränität“ des Senior Fellows Networks. Die Moderation hatte der Wissenschaftsjournalist Thomas Prinzler.
Kurzfassung: Episode 1 „GAIA-X++: Digitale Souveränität als Recht und Verpflichtung“
Langfassung: Episode 1 „GAIA-X++: Digitale Souveränität als Recht und Verpflichtung“
Kolloquium/Podiumsdiskussion „GAIA-X++: Digitale Souveränität als Recht und Verpflichtung"
Welche Innovationsdefizite gibt es im Bereich „Digitalisierung“ in einem sonst (noch?) zur technologischen Weltspitze gehörenden Land wie Deutschland und was sind die tieferliegenden Ursachen?
Dies wird weder in den öffentlichen noch in den fachöffentlichen Diskursen hinreichend diskutiert. Mit einer im Wintersemester 2020/2021 an der Universität Potsdam durchgeführten, von der Sektion „Digitale Souveränität“ des Potsdamer Senior Fellows Netzwerks organisierten Ringvorlesung ist versucht worden, den Stand des Wissens und Handels zum Thema zu erkunden.
Unter dem Titel „GAIA-X++: Digitale Souveränität als Recht und Verpflichtung“ (*) soll nun mit einer Serie von Veranstaltungen in kleinerem Kreis begonnen werden, in denen in einem moderierten "4+4 Format" sach- und fachkundige Protagonisten aus der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft mit Medienvertretern zusammentreffen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.
(*) GAIA-X ist der Name einer Initiative der Bundesregierung zur Aufbau einer DSGVO- konformen europäischen Cloud-Infrastruktur
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Datum: 24. August 2021 um 12 Uhr
Ort: Wissensetage (WIS im Bildungsforum), 4.OG, Am Kanal 47 in 14467 Potsdam
Gäste: Sabine Dehmel (Vorstand Bitkom), Thomas Heilmann (MdB), Matthias Machnig (SPD-Wirtschaftsforum), Prof. Dr. Jörg Steinbach (Minister für Wirtschaft und Energie Brandenburg)
Ringvorlesung "Digitale Souveränität"
Die Ringvorlesung lief im Wintersemesteer 2020/2021. Mit der Ringvorlesung wurde der Versuch unternommen, die Sichten unterschiedlicher Betroffener kennenzulernen und Ansätze für praktikable Lösungen für die Koexistenz beider Anforderungen, für digitale Resilienz und digitale Souveränität, zu finden. Dazu wurden in den Vorlesungen verschiedene thematische Schwerpunkte aufgegriffen und - sofern möglich - auch beantwortet. Das vollständige Programm finden Sie im Ablaufplan (PDF).
„Abschließende Podiumsdiskussion - Post Corona Digitalisierung: Digitale Souveränität versus Digitale Resilienz“
Moderation: Dr. Tim Stuchtey | BIGS
15.02.2021
„Regulierung der Digitalen Souverenität | Fragen und Plenum zu weiterführenden Themen“
Prof. Herbert Weber
08.02.2021
„GAIA-X: Ein Vorhaben zur Sicherung der digitalen Souveränität“
Stefan Schnorr | Leiter der Abteilung Digital- und Innovationspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
01.02.2021
„Versteckte Kosten durch nicht-vertrauenswürdige Ausrüster der 5G-Infrastruktur“
Dr. Stuchtey und Dr. Rieckmann
25.01.2021
„Digitale Souveränität im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit“
Dr. Tim Stuchtey | BIGS
18.01.2021
„Digitale Souverenität vs. Digitale Resilienz“
Prof. Herbert Weber
11.01.2021
„Digitale Resilienz in der Luft-verkehrswirtschaft“
Dr. Klaus Paul | Rolls-Royce
14.12.2020
„Digitale Resilienz: Chancen eines neuen Hochleistungs-Glasfasernetzwerkes für Deutschland“
Experte: Dr. Klaus Kremper | OneFiber
07.12.2020
„Digitale Resilienz im Schienenverkehr – am Beispiel der DB Cargo AG | Mainz“
Expertin: Dr. Sigried Nikutta
30.11.2020
„Digitale Resilienz in der Automobilwirtschaft“
Experte: Dr. Stefan Knirsch
23.11.2020
„Welche politischen Herausforderungen verursacht und welche Maßnahmen für digitale Resilienz und digitale Souveränität erfordert die Corona-Krise?“
Dozenten: Christian Ehlers (MEUP), Thomas Heilmann (CDU), Gyde Jensen (FDP),Malte Spitz (Grüne), Lars Klingbeil (SPD)(angefr.)
16.11.2020

Prof. em. Dr. Dieter Wagner
Vorstandsvorsitzender Universitätsgesellschaft Potsdam e.V.
Campus Griebnitzsee
August-Bebel-Str. 89, Haus 7
14482 Potsdam