"Das sieht man dir ja gar nicht an" - Erfahrungen und Sichtbarkeit queerer Jurist*innen im Arbeitsalltag

Am 26. Juni 2023 berichteten Rechtsanwältin Katja Dunkel, Bundesverwaltungsrichterin Yvonne Hellmann, Attorney at Law Jules Michels und Prof. Dr. Erol Pohlreich auf Einladung des Lehrstuhls von ihren Erfahrungen als queere Jurist*innen im Arbeitsalltag. Mit größter Offenheit sprachen sie über Erfahrungen zu Diskriminierung und Outing am Arbeitsplatz, aber auch den Support im eigenen Kollegium und kamen zu dem Ergebnis, dass dieser arbeitsfeldübergreifend weitgehend vorhanden ist. Ebenfalls Thema war der Einsatz für mehr Diversität und Sichtbarkeit queerer Jurist*innen und die damit verbundenen Hürden. Besonders deutlich wiesen die Panelist*innen auf die binäre, wie heteronormative Ausgestaltung der juristischen Arbeitswelt hin. Es wurde diskutiert, dass sich dies besonders in Berufsbezeichnungen und Ansprachen wiederspiegelt. Zudem wurde berichtet, dass für trans* Personen bestimmte berufliche Tätigkeiten unweigerlich mit Deadnaming einhergehen. Die Panelist*innen beantworteten die zahlreichen Nachfragen aus dem Zuhörerkreis in Präsenz wie via Zoom. Auch die Problematik von Geschlechterstereotypen und mangelnder Diversität in juristischen Fallgestaltungen wurde lebhaft mit dem Publikum erörtert. Die Panelist*innen gaben Tipps, mit welchen Maßnahmen jede*r Einzelne zu einer offenen und vor allem queerinklusiven Gesellschaft beitragen kann und ermutigten queere Jurist*innen zur Sichtbarkeit. Moderiert wurde die Veranstaltung von Judith Bonifer, Doktorandin und Mitarbeiterin am Lehrstuhl.

"Das Examen naht, die Bombe tickt..."

Am 19. Juni 2023 veranstaltete der Lehrstuhl ein Panelgepräch zum Umgang mit psychischen Belastungen und Burnout im Juratstudium. Frau Dipl.-Psych. Ass. iur. Alica Mohnert, Mag. iur., LL.M. (CUPL), Dozentin für Psychologie im Recht aus Köln, die an der Fakultät die Vorlesung "Psychologie für Jurist*innen hält" und der Potsdamer psychologische Psychotherapeut Marius Graf, M.A.-Psych., verrieten Strategien zur Bewältigung und zum Abbau langfristigen wie kurzfristigen Stresses. Dipl.-Jur. Lina Marie Schauer, akademische Mitarbeiterin an der Universität Potsdam, berichtete von ihren Erfahrungen als Leiterin der Examensambulanz und gab Hinweise für eine Strukturierung der Prüfungsvorbereitungen. RinAG (w.a.Rin) Friederike Neike, Vizepräsidentin des GJPA Berlin/Brandenburg, und RiAG Marc Steinecke, Referent Bereich Prüfung, GJPA Berlin/Brandenburg, berichteten die Bemühungen des GJPA, die psychischen Belastungen möglichst begrenzt zu halten. Es entwickelte sich ein ertragreicher Dialog mit den Zuhörer*innen, die dem Gespräch in Präsenz und via Zoom folgten.

Die Klimaproteste und das Strafrecht

In Kooperation mit der Brandenburgischen Kriminalpolitischen Vereinigung e.V. veranstaltete der Lehrstuhl im 10. Mai 2023 eine Diskussion zur Diskussion um die Strafbarkeit besonderer Formen des Klimaprotestes wie auch den Gegenreaktionen gegen diese. Auf dem Panel und mit dem Publikum diskutierten Staatsanwälting Ilka von Koppenfels von der Staatsanwaltschaft Berlin, Rechtsanwalt Dr. Mathis Bönte aus Münster sowie Prof. Dr. Norbert Janz und Prof. Dr. Wolfgang Mitsch  von der Universität Potsdam. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Susanne Claus vom Bundesministerium für Justiz, Berlin.
 

"...und was machen deine Eltern beruflich?" - Erfahrungen als Erstakademiker*in in einem juristischem Umfeld

In Kooperation mit Arbeiterkind e.V. veranstalteten Prof. Dr. Andreas Zimmermann, Herr Prof. Dr. Norman Weiss und Prof. Dr. Anna H. Albrecht am 19. Januar 2022 ein Panelgespräch zu den Erfahrungen von Erstakademiker*innen im juristischen Arbeitsalltag. Nach einer Eröffnung durch den Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Jens Petersen, sprachen Prof. Dr. Zimmermann, Rechtsanwalt David Albrecht, der Doktorand Sebastian Kürten und Staatsanwalt Uwe Trepte aus Berlin über ihre Karrierewege und den besonderen Herausforderungen, die ihnen als Erstakademikern auf ebendiesen begegnet sind. Moderiert von Hannah Rindler als Vertreterin der Organisation Arbeiterkind e.V. traten sie im Anschluss in den Dialog mit den zahlreichen interessierten Zuhörer*innen vorort und via Zoom.