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Rundgang über den Brauhausberg im November 2025

Am 19.11.2025 konnten einige Fakultätsmitglieder das ehemalige Landtagslände auf dem Brauhausberg besichtigen. Auf dem Areal wird innerhalb weniger Jahre ein neuer Campus für die Universität Potsdam errichtet, auf den auch die Juristische Fakultät umziehen soll. Zum Vergrößern auf die Bildergalerie klicken.

Königlich-Preußische Kriegsschule

Das Gebäude wurde von 1899 bis 1902 vom Baumeister Franz Schwechten als Königlich-Preußische Kriegsschule errichtet. Kaiser Wilhelm II. legte die architektonische Ausführung im Stil der englischen Cottage-Landhäuser mit Fachwerk und weißgeputzten Feldern fest und ließ Renaissance-Motive verwenden. Für den Haupteingang wählte er die Porta Palio in Verona. Der monumentale neogotische "Luisenturm" mit einer Höhe von 64 m bestimmte das Ensenble und wurde 1904 fertiggestellt.

Reichs- und Heeresarchiv

Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Gebäude in das Reichs- und Heeresarchiv umfunktioniert. Die schiere Menge der Akten machte schnell den Anbau eines Magazins erforderlich, der 1935 abgeschlossen wurde. Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch das zuvor kunstvoll gestaltete Dach durch ein einfaches Zeltdach ersetzt. Der Turm wurde um 14 m auf 50 m verkleinert und mit einer einfachen Haube versehen.

Sitz der SED-Bezirksleitung

Der Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 ("Nacht von Potsdam") zerstörte große Teile des Brauhausbergs. Das Magazingebäude wurde bis auf einen Verbindungsbau völlig zerstört, der Turm und ein Flügel des Hauptgebäudes beschädigt. Nach einer kurzzeitigen Nutzung durch das brandenburgische Finanzministerium im Jahre 1948 übernahm die SED den Gebäudekomplex und nutzte ihn zunächst als Sitz der SED-Landesleitung sowie ab 1952 als Sitz der SED-Bezirksleitung. Bereits im August 1950 begann der Wiederaufbau des zerstörten Südflügels, der zuvor als Magazin gedient hatte. Während der DDR-Zeit gab es mehrere Anbauten: 1966 wurde der Nordwest-Risalit errichtet, 1975 der Nordwest-Anbau und 1980 ein Flachbau für die Kantine. Aus der DDR-Zeit stammt auch die Bezeichnung des roten Backsteinbaus als "Kreml von Potsdam". 

Sitz des Brandenburger Landtags

Nach der Wiedervereinigung nutzte der Brandenburger Landtag das Haus als Parlamentsgebäude. Die erste Plenarsitzung fand am 25. September 1991 statt, die letzte am 22. November 2013. Im Winter 2013/2014 zog der Landtag in das neu errichtete Stadtschloss am Alten Markt in Potsdam. 

Kurzzeitige Notunterkunft für Geflüchtete

In der Zeit von Anfang 2016 bis Herbst 2018 diente das Gebäude temporär als Notunterkunft für Geflüchtete. In dieser letzten Umbauphase wurden vor allem Sanitär- und Küchenräume eingebaut. Seit Ende 2018 stand das Gebäude leer.

Großbrand im Seitenflügel

Am 5. August 2023 brach im Südflügel des Gebäudes ein Großbrand aus. Der Dachstuhl stürzte ein und der frühere Plenarsaal wurde zerstört.

Neuer Campus der Universität Potsdam

Am 2. Juni 2025 teilte der Präsident der Universität Potsdam gemeinsam mit Hasso Plattner auf einer Pressekonferenz am Neuen Palais mit, dass für die Universität Potsdam binnen weniger Jahre auf dem Areal des Brauhausbergs der modernste Campus der Bundesrepublik errichtet werden soll. Die beiden ursprünglich in Griebnitzsee beheimateten Fakultäten, die Juristische Fakultät und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, sollen in ca. fünf Jahren auf den neuen Campus umziehen. Der Beginn der Bauarbeiten ist für 2027 geplant.

Links:

Geschichte des Landtagsgebäudes (Landtag Brandenburg)

Brauhausberg in Potsdam (Wikipedia)

Königlich-Preußische Kriegsschule (Wikipedia)


Die Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung der KW-Development angefertigt.   

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Online-Redaktion

Yannic Klutke