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Interkultureller und sprachlicher Studierendenaustausch Potsdam - Warwick

Lehrende

Dr. Christian Jennerich (Zentrum für Sprachen und Schlüsselkompetenzen Zessko, Geschäftsbereich „Erfolgreicher Studieneinstieg für internationale Studierende“)

Jörg Seifert (University of Warwick, School of Modern Languages and Cultures) https://warwick.ac.uk/fac/arts/languagecentre/languages/german/


Partnering

  • Langjähriger Kontakt beider Partner nach gemeinsamer Zeit als Deutschlehrende an englischen Schulen und Hochschulen.

Kooperationsformat

FULL COIL

Das Kooperationsprojekt wurde erstmals im Wintersemester 2015/16 durchgeführt und ist seitdem jährlich im Wintersemester Bestandteil der jeweils an den Partneruniversitäten stattfindenden Kurse.

An der Universität Potsdam ist das Projekt in einen Kurs zur interkulturellen Kompetenz eingebettet, der deutschen und internationalen Studierenden offensteht. Die Teilnehmenden können ihre Erfahrungen in Deutschland bzw. im Ausland reflektieren, sich interkulturell auf einen geplanten Auslandsaufenthalt vorbereiten und/oder den Kurs für das Zusatzzertifikat „Interkulturelle Kompetenz in Studium und Beruf" anrechnen lassen.

  • Kurs Leben und Studium in Deutschland / im Ausland – Der Erwerb interkultureller Kompetenz (Universität Potsdam, Zessko, ca. 10-15 deutsche und internationale Studierende versch. Fachrichtungen)
  • Sprachkurs Deutsch als Fremdsprache (University of Warwick, England/Great Britain, ca. 10-15 Studierende unterschiedlicher Nationalität)

Ziele und Inhalte der Kooperation

Während für die Partner:innen an der University of Warwick der Erwerb der deutschen Sprache durch den Kontakt und Austausch mit Muttersprachler:innen im Vordergrund steht, zielen die gemeinsamen Aktivitäten für die Potsdamer Beteiligten vor allem auf

  • den Erwerb bzw. die (Weiter-)Entwicklung interkultureller Kompetenzen und
  • die Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten im internationalen und interkulturellen Austausch.

Die Beschäftigung mit zentralen Kulturbegriffen, kulturellen Unterschieden, Bildung von Stereotypen und ausgewählten Prozessen der Identitätsbildung im Rahmen des Seminars wird ganz praktisch durch die Arbeit in international gemischten Gruppen ergänzt, durch die eine Auseinandersetzung mit kulturbedingten Kommunikationsstilen in Alltag sowie Wissenschaft gefördert und eigene (kulturell beeinflusste) Standpunkte reflektiert werden. Durch die Unterstützung selbstorganisierter Lernaktivitäten in den Gruppen soll zudem die Lernendenautonomie der Studierenden weiter gefördert werden.


Didaktische Gestaltung

Beide Lehrveranstaltungen finden möglichst an den gleichen Wochentagen mit einer Zeitüberschneidung von 45 min statt, so dass synchrone Meetings bzw. der Austausch der Studierenden im Rahmen ihrer Gruppenarbeiten während der Seminarzeit möglich sind.

Vor Kooperationsbeginn erfolgt die Anmeldung der Studierenden auf der Kooperationsplattform

  1. Auftaktmeeting, Kennenlernphase und Icebreaker: Die Studierenden erstellen kurze Vorstellungsvideos und laden diese auf der gemeinsamen Plattform hoch. Lehrende kommentieren die Videos. Das Auftaktmeeting findet für die Potsdamer Gruppe im Rahmen ihrer 3. regulären Seminarsitzung statt.
  2. Partnering: Die gemischten Gruppen wurden durch beide Lehrenden auf Basis der Kenntnis ihrer Studierenden, ihrer Studiengänge und ihrer vorab kommunizierten Interessen zusammengestellt.
  3. Aktivität - Partner-Interviews: In der ersten selbstorganisierten Aktivität interviewen sich Studierende gegenseitig unter Zuhilfenahme der von den Lehrenden zur Verfügung gestellten Guidelines für die Interviews. Die Ergebnisse werden einzeln oder als gemeinsame Einreichung in einem selbstgewählten Format (Video, Text etc.) auf der Plattform hochgeladen.
  4. Partneraktivität: Studierende stellen sich gegenseitig ihre Bräuche zur Weihnachtszeit und Silvester bzw. ihre Erfahrungen damit auf der Website vor.
  5. Rechercheprojekt in Partnerarbeit: In mehreren aufeinanderfolgenden Wochen recherchieren Studierende in Gruppen zu Stereotypen zwischen beiden Ländern, zu einem aktuellen gesellschaftlich-politischen Thema (z.B. Brexit, Grenzen). Wissenschaftliche, mediale und eigene Perspektiven werden einbezogen, als Ergebnis verschriftlicht und sich gegenseitig zur Verfügung gestellt.
  6. Abschlussmeeting: Im letzten synchronen Meeting findet eine Zusammenfassung, die Reflexion und gemeinsame Bewertung der Kooperationsphase statt.

Bewertung von Leistungen

Im Kurs der Universität Potsdam werden für den Erwerb von 3 Leistungspunkten die aktive Teilnahme am Kursgeschehen, ein Referat zu einem aus einer Themenliste selbstgewählten Thema sowie die aktive Teilnahme am Austausch und den Aktivitäten der Kooperationsphase vorausgesetzt.


Tools

Als zentrale Plattform wird Google Currents (für Bildungseinrichtungen und Unternehmen) genutzt, für die die University of Warwick eine Lizenz besitzt. Voraussetzung für die Potsdamer Studierenden ist die Einrichtung eines Accounts über die Partneruniversität. Zur Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden der UP kommt zusätzlich E-Mail hinzu. Die Nutzung weiterer Werkzeuge und Anwendungen zur Selbstorganisation von Gruppen-/Partneraktivitäten ist in der Verantwortung der Studierenden.


Erfahrungen

Aus Lehrendensicht werden aufgrund der mittlerweile mehrjährigen Erfahrung folgende Aspekte als positiv bewertet:

  • Grundkonzept und Struktur der Kooperationsphase* und Einbindung in die jeweiligen Kurse vor Ort
  • asynchrone Durchführung der Aktivitäten in Gruppen

*Besondere Berücksichtigung für die Konzeption fand das Fünf-Stufen-Modell für Online-Kollaboration von Gilly Salmon

Als regelmäßige, jedoch grundsätzlich handhabbare Herausforderungen sind insbesondere folgende Aspekte zu sehen:

  • „Micromanaging“ der Studierenden und Gruppen in der Anfangsphase
  • Begleitung der Studierenden und Partner:innen bei Aktivitäten
  • Schwierigkeiten in den Lern-/Arbeitspartnerschaften erkennen und Wege zu deren Überwindung finden

Hilfreich für die Durchführung eines COIL-Projektes sind...

  • klare und konkrete Absprachen zwischen den kooperierenden Lehrenden
  • Festlegung einer Struktur der Planungsschritte (Milestones)
  • umgehende Beratung und Bearbeitung von Problemen
  • vorab formulierte Zielsetzungen für die Kooperation und gemeinsamer, späterer Abgleich der Ergebnisse
  • Klärung von Formalitäten, bspw. Bewertung und Erwerb von Leistungspunkten (Credits)

Erfahrungsberichte der Studierenden

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