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Forschungsgruppe 5034 (ab 2021)

Selbstregulation ist eine zentrale psychische Ressource, die es dem Individuum erlaubt, adäquat auf verschiedenste situative Anforderungen zu reagieren und eigene Ziele erfolgreich zu verfolgen. Entsprechend hängt eine hohe Selbstregulation mit vielfältigen positiven Entwicklungsoutcomes zusammen. Die Forschung konzentrierte sich bislang v. a. auf das (Vor-) Schulalter, während über die Entwicklung und Bedeutung von Selbstregulation in der Jugend bisher relativ wenig bekannt ist.

Gerade im Jugendalter ist die Selbstregulation aber besonders relevant, da die externale Regulation (z. B. durch die Eltern) sukzessive abnimmt, Entscheidungen zunehmend selbstbestimmt getroffen werden und zahlreiche jugendspezifische Entwicklungsanforderungen (zum Beispiel Autonomieentwicklung; Integration in die Peergruppe) zu bewältigen sind.

Die DFG-Forschungsgruppe "Selbstregulation als Ressource in der Bewältigung von Entwicklungsanforderungen – eine prospektive Analyse von der mittleren Kindheit bis zur Adoleszenz" möchte die Entwicklung einer großen Bandbreite selbstregulativer Kompetenzen vom mittleren Kindesalter bis zur Adoleszenz nachvollziehen. Zudem sollen deren Auswirkungen auf die Bewältigung alterstypischer Entwicklungsanforderungen in der Adoleszenz im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren prospektiv und multimethodal erforscht werden.

Die Forschungsgruppe umfasst insgesamt sechs Teilprojekte. Neben der Sprecherin Frau Prof. Dr. Petra Warschburger sind zudem Frau Prof. Dr. Birgit Elsner (Universität Potsdam), Frau Prof. Dr. Rebecca Bondü (Psychologische Hochschule Berlin), Frau Prof. Dr. Annette Klein (Internationale Psychoanalytische Universität Berlin) und Herr Dr. Robert Busching (Universität Potsdam) beteiligt. Dabei adressiert die Forschungsgruppe eine große Bandbreite relevanter Entwicklungsanforderungen in der Adoleszenz.

Die Forschungsgruppe baut mit ihrem Vorhaben auf dem bereits vorliegenden umfangreichen Längsschnittdatensatz der PIER („Potsdamer Internale Entwicklungs-Risiken“) - Studie auf. Zwei weitere Erhebungswellen mit 1.600 Adoleszenten und deren Eltern sind geplant. Ziel ist es, durch die umfassenden empirischen Daten einen Beitrag zur Weiterentwicklung des theoretischen Verständnisses der Selbstregulation zu leisten. Daraus sollen praktische Implikationen für die Förderung einer positiven Entwicklung abgeleitet werden.

Zum Studienprotokoll

Die Forschungsgruppe umfasst 6 Teilprojekte:

P_01: Einflüsse selbstregulativer Kompetenzen auf moralisches Verhalten und moralbezogene Persönlichkeitsaspekte in der Adoleszenz (Prof. Dr. Rebecca Bondü)

P_02: Der Einfluss von Gleichaltrigen auf die Entwicklung von Selbstregulation im Klassenkontext: Eine längsschnittliche Mehrebenenanalyse (Dr. Robert Busching)

P_03: Individuelle Profile basaler Selbstregulationsfacetten (Exekutive Funktionen) in Kindheit und Adoleszenz: Identifikation, Entwicklungsverlauf, Zusammenhang mit sozialer Informationsverarbeitung und Theory of Mind (Prof. Dr. Birgit Elsner)

P_04: Selbstregulation als Prädiktor für Entwicklungstrajektorien internalisierender Symptome im Verlauf von der mittleren Kindheit bis zur Adoleszenz (Prof. Dr. Annette Klein)

P_05: Der Einfluss von Selbstregulation und Stigmatisierung auf Gewicht und Binge Eating im Entwicklungsverlauf von der mittleren Kindheit bis zur Adoleszenz (Prof. Dr. Petra Warschburger)

P_06: Selbstregulationskompetenzen sowie internale und externale Faktoren als Prädiktoren aggressiven und antisozialen Verhaltens in der Adoleszenz (Prof. Dr. Rebecca Bondü)