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Unterwegs auf Bali – Tag 3: Roundtrip Tempel, Reisfelder und Wasserfall

Potsdamer Studierende zum Field-Trip in Indonesien

Wir starten um 9 Uhr in einen ereignisreichen Tag mit unserem Fahrer und Tourguide Raka. Erster Stopp ist der Taman-Ayun-Tempel, was so viel wie Garten- und Wassertempel bedeutet. Er gehörte der Royal Family des Mengwi Kingdoms. Eine Besonderheit des Balinesischen oder auch Basa Bali wird bei der Aussprache deutlich, denn Vokale klingen häufig nur sehr kurz an. So spricht man den Namen der königlichen Family beispielsweise [mˈɛŋɡwi] aus. Wir lernen viel über die Traditionen des balinesischen Hindu-Glaubens. Nicht nur in Tempeln, sondern auch in den Straßen wird das Stadtbild durch viele farbenfrohe Opfergaben geprägt. An Eingängen werden sogenannte Canangs platziert. Dies sind kleine Körbe, die aus Kokosnussblättern geflochten und mit Blumen sowie Reis, Obst und Räucherstäbchen bestückt werden. Sie gelten als die einfachste Art der Opfergabe und dienen dem Fernhalten böser Geister. Gaben zur Wertschätzung der Götter stellen die Balinesen nicht auf den Boden, sondern in höhergelegene kleine Schreine.

Neben den kulturellen Eindrücken bleibt auch der linguistische Blick auf die sprachlichen Phänomene der Insel nicht aus. Auf den Autofahrten durch belebte Einkaufsstraßen hin zu ländlicheren Gegenden im Inland sind die zahlreichen Werbeschilder der Shops nicht zu übersehen und uns wird klar, dass wir fast jedes einzelne ohne Probleme lesen und verstehen können. Die Schilder bedienen sich ausschließlich lateinischer Buchstaben und hauptsächlich englischen sowie auch zum Teil niederländischen Wörtern. Die Ähnlichkeit zum Niederländischen ist auf die Kolonialgeschichte der Insel zurückzuführen. Die traditionelle Schrift lässt sich häufig nur noch an Tafeln der Tempel finden. Auch Raka bestätigt, dass nur noch wenige die traditionelle Schrift beherrschen. Er berichtet allerdings, dass diese an der Universität gelernt werden könnte, so wie es auch seine Tochter tut.

Unser nächster Stopp ist der Leke-Leke-Wasserfall, in dem richtiges Dschungel-Feeling aufkommt. Das Grün der Insel und die Pflanzenvielfalt ist für uns alle beeindruckend. Dies bestätigt sich beim Besuch der Jatiluwih-Reisterrassen. Diese strahlen in einem atemberaubenden saftigen Grün. Unser herzlicher Tourguide teilt leidenschaftlich sein Wissen über den Reisanbau, da er selbst aus einer Farmerfamilie stammt. Das Staunen nimmt hier jedoch kein Ende. Der Pura-Luhur-Batukaru-Tempel besticht mit seiner Ruhe und Friedlichkeit. Zu unserem Glück durften wir aus der Ferne ein Ritual im Tempel beobachten, dazu gehört auch der traditionelle Wickelrock, der Sarong, den auch wir bei unserem Besuch tragen. Die Einheimischen begrüßen uns nach dem Ende ihrer Zeremonie freundlich und nicht zum ersten Mal bekommen wir die herzliche Art der Balinesen zu spüren. Unser letzter Stopp soll der Tanah-Lot-Tempel sein, der bei Flut teilweise vom Meer umgeben ist. Er ist auch bei Einheimischen ein beliebtes Reiseziel. Ein wenig geschafft, aber mit vielen Erinnerungen endet der dritte Tag unserer Exkursion im paradiesischen und traditionsreichen Bali.

 

Zu allen bisher veröffentlichten Reisetagebüchern:
https://www.uni-potsdam.de/de/up-entdecken/upaktuell/up-unterwegs-reisetagebuecher