Mit Andreas Musil verlieren wir viel zu früh einen Menschen, der für die Lehrerbildung an der Universität Potdam viel bewegt hat. Als er 2012 Vizepräsident wurde, ich war damals noch gar nicht an der Universität, befanden sich Land und Universität mitten in der Lehramtsreform zur Einführung der neuen Studiengänge zum Wintersemester 2013. Obwohl er von Haus aus kein Lehrerbildner, hat er sich - sicherlich sensibilisiert als politisch interessierter Mensch und Väter zweier Söhne - von Anfang an stark für die Lehrerbildung engagiert. Er hat das damalige Zentrum für Lehrerbildung personell gestärkt und durch seine zielorientiert – aber auch ausgleichende Art - in Sitzungen und persönlichen Gesprächen verbunden mit menschlicher Zugewandtheit und trockenem Humor - viele tragfähige Lösungen gefunden, um die widerstreitenden Interessen des Landes und der Uni - und auch innerhalb der Uni - in diesem tiefgreifenden Reformprozess unter einen Hut zu bringen. Eine der Konsequenzen war anschließend der von ihm geleitete und auch aktiv geförderte Prozess zur Gründung des ZeLB im Herbst 2014, wie es im Moment ist. Im ZeLB nahm er zunächst die Aufgaben des Direktors wahr und blieb ihm bis zuletzt nicht bloß formal als Mitglied des Kooperationsrats, sondern tatsächlich auch inhaltlich und freundschaftlich intensiv verbunden. Spätestens mit dem “Ausbau Lehramt” ab 2018 gehörte die Lehrerbildung erneut zu den großen Aufgaben seines Bereichs. Aktuell liegt dort noch oder wieder die Frage nach der Einführung des Master Lehramt für berufliche Fächer. In all’ den Jahren hat er sich intensiv dafür eingesetzt, dass die Ausstattung der Fachdidaktiken und anderer lehrerbildender Bereiche nicht bloß nicht vermindert, sondern gestärkt wird. Er hat die Lehrerbildung im Präsidium stark gemacht und auch gegenüber den Ministerien hervorragend vertreten. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Nicht zuletzt verdankt ihm das ZeLB auch seinen Namen, denn das “B” für Bildungsforschung war seine Idee.
Wir haben einen sehr guten Professor, einen engagierten Kollegen, einen guten Freund und einen lieben Menschen verloren.
ZeLB-Versammlung
Als Vizepräsident für Lehre und Studium hat er die Gründung des ZeLB von 2013 bis 2014 maßgeblich vorbereitet und gefördert. Anschließend hat er bis September 2016 neben der Vizepräsidentschaft die Aufgaben des Direktors wahrgenommen.
Auch danach verstand er die Lehrerbildung als eine seiner wichtigen Aufgaben, insbesondere durch den Prozess des “Ausbau Lehramt” ab 2018.
Prof. Musil war uns in allen Fragen der Lehrerbildung ein verlässlicher Ansprechpartner, kompetenter Ratgeber und nicht zuletzt ein guter Freund.
Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten seiner Ehefrau und seinen beiden Söhnen.
In stiller Trauer
im Namen des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung
Prof. Dr. Andreas Borowski
Link zum Kondolenzbuch
https://www.uni-potsdam.de/de/presse/aktuelles/kondolenzbuch-prof-musil