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CoCaRehab - Kognitive Beeinträchtigungen bei kardiologischen Rehabilitanden: Prävalenz und Auswirkungen auf den Rehabilitationserfolg und die berufliche Wiedereingliederung

 

Projektübersicht auf der DRV-Seite

Publikation zur Prävalenz

DRV-Projektabschlussbericht

 

Ansprechpartnerin

PD Dr. rer. medic. habil.  Annett Salzwedel


Zielsetzung und Kurzbeschreibung des Projekts

Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass Herzerkrankungen häufig mit kognitiven Beeinträchtigungen einhergehen, die beispielsweise das Konzentrationsvermögen, das Erinnerungsvermögen und die Lernfähigkeit betreffen können. Unbekannt ist hingegen bisher, wie häufig derartige Beeinträchtigungen bei Patienten vorkommen, die sich in kardiologischer Rehabilitation befinden. Deshalb soll ihre Prävalenz in zwei kardiologischen Rehabilitationszentren ermittelt werden. Darüber hinaus fehlen bisher Erkenntnisse zum Einfluss kognitiver Beeinträchtigungen auf den Reha-Erfolg und die berufliche Wiedereingliederung. Daher wird mit der Studie überprüft, ob kognitive Beeinträchtigungen mit einer Verringerung des Reha-Erfolgs und der Rate beruflicher Wiedereingliederung einhergehen. Der Reha-Erfolg wird hierbei durch den Schulungserfolg abgebildet, d. h. durch den Zuwachs an krankheitsbezogenem Wissen durch die Patientenschulung, die ein wesentlicher Bestandteil kardiologischer Rehabilitation ist.


Design und Methodik

In einer bizentrischen Beobachtungsstudie wird anhand einer Stichprobe von 400 - 500 Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) im erwerbsfähigen Alter die Prävalenz leichter kognitiver Beeinträchtigung zu Beginn und Ende der Rehabilitation mit Hilfe von Parallelversionen des Montreal Cognitive Assessment (MoCa) ermittelt. Zudem wird das krankheitsbezogene Wissen der Patienten zu drei Zeitpunkten (Reha-Beginn und -Ende sowie sechs Monate später) mit Hilfe eines Multiple-Choice-Quiz bestimmt. Im 6-Monats-Follow-up interessiert neben der Verstetigung des Krankheitswissens auch dessen Umsetzung in verändertem Lebensstil, die mit einem Fragebogen erfasst wird. In der statistischen Analyse werden Patienten mit bzw. ohne kognitive Beeinträchtigung hinsichtlich ihres Wissenszuwachses zum Reha-Ende und zum Follow-up-Zeitpunkt sowie bezüglich der Umsetzung des erworbenen Wissens und ihrer beruflichen Wiedereingliederung verglichen. Hohe Prävalenzen und ein nachweisbar negativer Einfluss von kognitiver Beeinträchtigung würden auf einen spezifischen Behandlungsbedarf betroffener Patienten schließen lassen.


Relevanz der Fragestellung

Angesichts des Fachkräftemangels und der Erhöhung des Renteneintrittsalters ist es von besonderer Bedeutung, die Rückkehr eines Rehabilitanden in den Beruf bestmöglich und zielgerichtet zu unterstützen. Hierfür scheint es sinnvoll, die derzeitige Rehabilitationspraxis zu überdenken, bei der standardisierte Therapieansätze für alle Patienten gleichermaßen Anwendung finden. Bislang ist ungeklärt, wie viele Patienten mit KHK während der stationären kardiologischen Rehabilitation kognitiv beeinträchtigt sind und ob diese Beeinträchtigungen einen nennenswerten Effekt auf den Erfolg edukativer Maßnahmen oder die berufliche Wiedereingliederung haben. Sollte die laufende Untersuchung eine hohe Prävalenz und einen negativen Einfluss kognitiver Beeinträchtigung nachweisen, ist von einem spezifischen Versorgungsbedarf betroffener Patienten auszugehen, für den in einer Folgestudie ein Interventionskonzept zu erarbeiten sein wird.


Stand des Projekts

Die Rekrutierung ist abgeschlossen. Es konnten 497 Patienten eingeschlossen werden.

Diese Studie wurde beim Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS) registriert (DRKS00005502).

 

Förderung

Deutsche Rentenversicherung Bund

Kooperationskliniken

Brandenburg Klinik, Bernau

Klinik am See, Rüdersdorf