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Unterwegs auf Bali – Tag 9 & 10: Kunst und Schildkröten

Potsdamer Studierende zum Field-Trip in Indonesien

Unseren mittlerweile neunten Tag auf Bali beginnen wir um 10 Uhr mit der Fahrt Richtung Ubud – einer Stadt im Süden Balis. Unser erstes Etappenziel ist das Haus, in dem einst Walter Spies lebte. Der Deutsche war als Künstler tätig und zog 1927 nach Ubud. Mit seinen Werken prägte er die Kunstszene auf Bali und beeinflusst noch heute – 83 Jahre nach seinem Tod – die Malerei in Indonesien. Das Haus, in dem er für mehrere Jahre gelebt hat, ist heute vermietet und gehört zu einem größeren Hotelkomplex. Als wir es besichtigen, erklärt uns eine Hotelmitarbeiterin, dass dies schon damals so war, doch Walter Spies bewohnt das Haus sozusagen als Ehrengast.

Anschließend geht es weiter durch die grüne Natur zu einem weiteren Highlight Balis – den Reisterrassen. Dort tummeln sich viele Touristen und nutzen die Chance, ein Foto auf einer Schaukel mit im Wind wehendem Kleid zu ergattern. Doch auch Zip-lining oder Trekking durch die Reisterrassen werden angeboten. Wir entscheiden uns fürs Trekking und tauchen ein in die grüne Farbenpracht der Reisfelder. In der Mittagshitze ist dies zwar eine schweißtreibende Angelegenheit, doch es lohnt sich allemal.

Von dort aus fahren wir weiter – genauer gesagt versuchen wir es, denn der Verkehr auf Bali ist oft stockend, besonders wenn man mit dem Auto statt einem der vielen Roller unterwegs ist. Nach einer kleinen Ewigkeit erreichen wir das Kunstmuseum Arma, das unter anderem Werke von Walter Spies ausstellt. Dort lernen wir in einem Dokumentarfilm mehr über sein Leben und bekommen zudem einen Einblick in die lokale Kunstszene. Die Anlage, in der das Museum liegt, ist wie ein wunderschöner großer Garten gestaltet. Nach einem langen Tag voller Kultur fahren wir zurück zu unserer Unterkunft, in großer Vorfreude auf den nächsten Tag.

Unser vorletzter Tag vor der Abreise am Freitag beginnt früh. Um 6:15 Uhr werden wir vom Hotel abgeholt und machen uns auf den Weg zum Hafen Padang Bai im Süden Balis. Von dort aus kann man die drei Gili-Inseln und die Insel Lombok erreichen. Wir steigen auf Gili Trawangan aus und machen uns auf den Weg zu einem Strand, wo es Schildkröten geben soll. Nachdem wir schon letzte Woche mehr über Schildkröten erfahren konnten, ist dies nochmal eine Möglichkeit, sie unter Wasser zu erleben. Auf dem Weg dorthin staunen wir über das Blau des Wassers, das Weiß des Strandes und über die Ruhe. Gili Trawangan ist eine autofreie Insel, doch auch die sonst überall zu findenden Roller „schweigen“ hier. Die Roller sind dort alle elektrisch, man kann aber ein Fahrrad ausleihen oder die Insel auf einer traditionellen Pferdekutsche erkunden.

Wir entscheiden uns, zu Fuß zum Strand zu laufen und leihen uns eine Schnorchelmaske. An eine tiefere Stelle zu gelangen, ist gar nicht so einfach, denn der Meeresboden ist übersäht mit Steinen und abgestorbenen Korallen. Doch hat man sich einmal die Maske aufgesetzt und ist untergetaucht, weiß man sofort, dass sich der pieksige Weg dorthin gelohnt hat. Unter der Oberfläche erwarten uns tolle Korallen, farbenfrohe Fische, mal alleine unterwegs und mal als großer Schwarm und das wohl größte Highlight – Schildkröten. Zuerst nur von weit weg lässt sich dieser Meeresbewohner gar nicht von den Touristen stören. Die nächste Schildkröte ist plötzlich ganz nah, nicht mal zwei Meter entfernt, und knabbert genüsslich vor sich hin. Wir beobachten, wie sie zur Wasseroberfläche schwimmt, kurz den kleinen Kopf aus dem Wasser streckt, um dann wieder abzutauchen und weiter gemütlich durch die Gegend zu schwimmen. Unsere Hoffnung, eine Schildkröte zu sehen, wurde absolut übertroffen und das so nah am Ufer. Uns bleibt noch einige Zeit, bevor uns die Fähre wieder abholt, und so unternehmen wir eine Fahrradtour einmal rund um die Insel, was in unter einer Stunde zu schaffen ist. Wir genießen den ruhigen Verkehr der Insel und die traumhafte Aussicht. Auf der Rückfahrt mit der Fähre wird es nochmal schaukelig, als wir mit dem Speed über die Wellen jagen. Zurück auf Bali, haben wir noch einen langen Rückweg vor uns, doch diesen nehmen wir angesichts der tollen Erlebnisse gerne in Kauf.