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Psychotherapeutische Kompetenzen

In diesem Forschungszweig gehen wir der Frage nach, was psychotherapeutische Kompetenzen sind, und wie man sie messen kann.

 

Schwierige Therapiesituationen

In diesem Kooperationsprojekt wird zum einen ein Fragebogen validiert, der erfassen soll, welche Situationen für Psychotherapeut:innen besonders schwierig sind. Des Weiteren sollen zum einen Faktoren untersucht werden, die die Schwierigkeit von Situationen beeinflussen (z.B. Ausbildungsstatus) und zum anderen, welche Auswirkungen schwierige Situationen haben (z.B. „nicht nach Feierabend abschalten können“). Dazu wurde eine Onlineumfrage unter approbierten Psychotherapeut:innen und Auszubildenden durchgeführt.

Leitung: Dr. Ulrike Maaß, OSF: osf.io/nfbsd

Kooperation: PhD Sven Alfonsson, M.Sc. Simon Fagernäs, Karolinska Institutet, Stockholm, Sweden

Erfassung von klinischem Anwendungswissen mittels Video Task

In diesem Projekt wollen wir anwendungsbezogenes Wissen in der klinischen Psychologie und Psychotherapie anhand von Fallvignetten per Video erfassen. Dafür entwickeln und validieren wir im Rahmen der „Video Task“ Videosequenzen und Items, die anwendungsbezogenes Wissen erfassen. In zwei Onlinestudien gehen wir der Frage nach, wie klinisches Anwendungswissen erfasst werden kann, und in welchem Zusammenhang es mit anderen Wissensebenen (z.B. Faktenwissen) steht. Aktuell führen wir dazu eine Umfrage durch, die sich an Psychologiestudierende im Bachelor- und Masterstudium richtet (Dauer: ca. 45min).

Kontakt: Tatjana Paunov, M.Sc.psych. (Studiendurchführung), PD Dr. Franziska Kühne (Studienleitung)

Präregistrierung: Paunov, T., Weck, F., & Kühne, F. (2024). Development and validation of a measure assessing procedural knowledge in clinical psychology and psychotherapy. PsychArchives. https://doi.org/10.23668/psycharchives.14070
 

Simulationspatienten in Training und Supervision zur Evaluation psychotherapeutischer Kompetenzen

Psychotherapie gilt als hoch wirksame und anerkannte Methode zur Behandlung vielfältiger psychischer Störungen. Weit weniger gut erforscht sind hingegen Maßnahmen zur Vermittlung effektiver psychotherapeutischer Ansätze und Kompetenzen. Zwei wichtige Strategien zur Kompetenzvermittlung stellen in diesem Zusammenhang Trainingsmaßnahmen und Supervisionen dar. Eine Methode, die bereits in der Medizin international weit verbreitet ist und eine systematische Untersuchung von Trainingsmaßnahmen ermöglicht, sind standardisierte Rollenspiele, in denen Simulationspatienten (trainierte Personen, die ein Störungsbild darstellen) eingesetzt werden. In der Klinischen Psychologie und Psychotherapie hingegen werden standardisierte Rollenspiele bisher kaum genutzt, haben jedoch das Potential, zur Systematisierung der Ausbildungs- und Supervisionsforschung beizutragen. In der ersten Phase des Forschungsvorhabens werden standardisierte Rollenspiele für den klinisch-psychologischen Bereich adaptiert, um die Erfassung psychotherapeutischer Kompetenzen zu ermöglichen. In der zweiten Phase werden standardisierte Rollenspiele zur Evaluation von Trainings- und Supervisionsmaßnahmen angewendet. In zwei Experimenten sollen zunächst zentrale Behandlungsansätze vermittelt werden, die im Rahmen der Depressionsbehandlung von Bedeutung sind (kognitive Umstrukturierung und Aktivitätenaufbau). Im ersten Experiment wird eine aktive Trainingsstrategie (Modelllernen) mit einer passiven Trainingsstrategie (Lesen eines Manuals) verglichen. Im zweiten Experiment werden zwei Methoden der Supervision (verbaler Bericht vs. Videoanalyse) miteinander vergleichen. In beiden Experimenten sollen jeweils 68 Masterstudierende der Psychologie randomisiert den Experimental- und Kontrollbedingungen zugeordnet werden. Die Kompetenzerfassung in den standardisierten Rollenspielen erfolgt anhand etablierter Kompetenzskalen auf der Basis von Videoaufnahmen durch zwei unabhängige Rater sowie zu drei Messzeitpunkten (prä-, post- und 3-Monats-Follow-up). Das Forschungsvorhaben soll einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Methoden der Ausbildungsforschung in der Klinischen Psychologie leisten und Erkenntnisse zu spezifischen Trainings- und Supervisionsmethoden liefern und so zur Verbesserung der psychotherapeutischen Ausbildung sowie zur effektiven Verbreitung von psychotherapeutischen Behandlungsmethoden beitragen.

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektbeschreibung), Prof. Dr. Florian Weck, PD Dr. Franziska Kühne (PIs, 2019 - 2023)

Hauptpublikationen: Kühne, F., Heinze, P.E., Maaß, U., & Weck, F. (2022). Modeling in psychotherapy training - A randomized controlled proof-of-concept trial. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 90, 950-956.  https://doi.org/10.1037/ccp0000780

Kühne, F., Heinze, P. E., & Weck, F. (2020). Standardized patients in psychotherapy training and clinical supervision: Study protocol for a randomized controlled trial. Trials, 21(276). https://doi.org/10.1186/s13063-020-4172-z

Vorhersage von Kompetenz

In diesem Projekt beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Faktoren die psychotherapeutische Kompetenz beeinflussen. Eine Onlinestudie geht der Frage nach, inwiefern Empathie und Kompetenz bei Psychotherapeut:innen ähnlich wahrgenommen werden (osf.io/vf3s9). In einer anderen Studie beschäftigen wir uns mit dem Zusammenhang zwischen sozialen Fertigkeiten und psychotherapeutischer Kompetenz.

Leitung: Dr. Ulrike Maaß

Methoden in der Psychotherapieausbildung

In diesem Projekt untersuchen wir die Eignung verschiedener Trainingsmethoden für angehende Psychotherapeut:innen. In einer Studie untersuchen wir beispielsweise wie hilfreich es für Psychologiestudierende ist, die eigenen Therapiesitzungen (Rollenspiele) zu reflektieren. Eine andere Studie beschäftigt sich mit dem Nutzen von Modellvideos.

Leitung: Dr. Ulrike Maaß, OSF: osf.io/r5wdy und osf.io/4ndhf