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19. Potsdamer Lateintag am 22.09.2023

OIKO-LOGIA. Wie der Mensch die Umwelt verändert - Antike und Moderne Perspektiven

Blick aus dem Publikum
Photo: J. Genschow
Blick aus dem Publikum.

Für den 19. Potsdamer Lateintag hatten wir ein Thema gewählt, das eine Brücke zu einer brennenden zeitgenössischen Debatte schlägt, nämlich das antike Umweltbewusstsein und den Eingriff der Menschen der Antike in die Natur. Dabei wollten wir uns aber nicht nur auf die Vergangenheit beschränken, sondern strebten auch nach einem Vergleich mit unseren aktuellen klimatischen Herausforderungen.

 

Die Schülermaterialien zu den Seminaren finden Sie hier.

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Blick aus dem Publikum
Photo: J. Genschow
Blick aus dem Publikum.

PD Dr. Sara Chiarini zur Eröffnungsansprache
Photo: J. Genschow
PD Dr. Sara Chiarini

Lateintag mal anders

Auch in diesem Jahr konnte der Lehrstuhl für Klassische Philologie am 22.09.2023 wieder zahlreiche Klassen der Partnerschulen aus Berlin und Brandenburg am Campus Griebnitzsee willkommen heißen. Dabei sah der Ablauf des Lateintages einige Neuerungen vor, wodurch der erste Teil zeitlich etwas „kompakter“ gestaltet war. Nach einer kurzen Ansprache des Dekans der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam, Prof. Dr. Hans-Georg Wolf, gab PD Dr. Sara Chiarini, Vertretungsprofessorin für Klassische Philologie der Universität Potsdam, eine kurze Einführung in das Thema des 19. Potsdamer Lateintages: "OIKO-LOGIA. Wie der Mensch die Umwelt verändert - Antike und Moderne Perspektiven". Im Anschluss folgten zwei kurze Impulsvortrage (à 25 Minuten), die eine Vertiefung des großen Oberthemas "Umweltverhalten in der Antike" ermöglichten. Anschließend rundete eine Podiumsdiskussion diesen ersten Teil des Lateintages ab.

PD Dr. Sara Chiarini zur Eröffnungsansprache
Photo: J. Genschow
PD Dr. Sara Chiarini
Prof. Dr. Adam Izdebski
Photo: J. Genschow
Prof. Dr. Adam Izdebski

Das Anthropozän der Römer: wirtschaftliche Integration und rapide Zunahme der anthropogenen Belastung in Kleinasien

Im ersten Impulsvortrag gab Prof. Dr. Adam Izdebski, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena, einen historischen Einblick in die von Menschen verursachten Veränderungen der Landschaften Kleinasiens während der römischen Herrschaft. Dabei thematisierte er insbesondere, dass durch wirtschaftliche Einflüsse der Römer der Olivenbaumanbau im Gebiet der heutigen Türkei vorangetrieben wurde, wodurch die Türkei bis heute zu den weltweit führenden Produzenten für Olivenöl gehöre.

Prof. Dr. Adam Izdebski
Photo: J. Genschow
Prof. Dr. Adam Izdebski
Dr. Fabian Becker
Photo: J. Genschow
Dr. Fabian Becker

Physisch-geographische Forschungen zur Landschaft des antiken Pergamons: Simulationen – Satelliten – Sedimente – Schriftquellen?

Im Anschluss stellte Dr. Fabian Becker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographische Wissenschaften der Freien Universität zu Berlin, ein Projekt vor, welches sich vornimmt, das antike Klima und die antike Landschaft des Gebiets um die Stadt Pergamon durch moderne geowissenschaftliche Methoden zu rekonstruieren. Dazu präsentierte und erklärte er einige Diagramme, die bspw. auf der Grundlage von Bodenproben aufzeigten, wie sich die klimatischen Bedingungen in der Mikroregion Pergamons im Laufe der Zeit veränderten.

Dr. Fabian Becker
Photo: J. Genschow
Dr. Fabian Becker
Podiumsdiskussion
Photo: J. Genschow
v.l.n.r.: Dr. Fabian Becker, Dr. Bernhard Steinberger, Prof. Dr. Adam Izdebski, PD Dr. Sara Chiarini.

Anschließende Podiumsdiskussion

Im Anschluss stellten sich drei Experten den Fragen aus dem Publikum bzgl. des Oberthemas "Klima und Umweltverhalten in der Antike". Zu diesen gehörten die beiden Referenten der Impulsvorträge, Prof. Dr. Adam Izdebski und Dr. Fabian Becker, sowie Dr. Bernhard Steinberger als Vertreter der Potsdamer Forschungsgruppe Scientists for Future.

Podiumsdiskussion
Photo: J. Genschow
v.l.n.r.: Dr. Fabian Becker, Dr. Bernhard Steinberger, Prof. Dr. Adam Izdebski, PD Dr. Sara Chiarini.

Schnupperseminare

Nach der Mittagspause hatten die Lehrkräfte und Schüler*innen die Möglichkeit, in mehreren Schnupperseminaren die Beschäftigung mit dem Oberthema zu vertiefen, wobei sich ihnen ein vielfältiges thematisches und auch methodisches Angebotsspektrum bot.
Für diese Schnupperseminare haben Lehrende und Studierende eng zusammengearbeitet und gemeinsam unterschiedliche Konzepte vorbereitet, was eine bereichernde Erfahrung für beide Seiten darstellte.

Folgende Seminare wurden angeboten:

1.) Mensch und Umwelt in der Antike – Kompetenzziele und Methoden einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Altsprachenunterricht
      (Seminar für Lehrkräfte)

2.) Spectant victores ruinam naturae – Antiker Bergbau und seine Folgen

3.) Überschreitung von Grenzwerten – Luftverschmutzung bei den Römern

4.) Servate silvas! – Nachhaltige Holzwirtschaft im Spiegel antiken Umweltbewusstseins

5.) Vastatio imminens – Umweltzerstörung durch Krieg

6.) Römische Villen – Ruheoasen oder dekadente Umweltbeherrschung?