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Im Netzwerk grüner – Wie europäische Hochschulen gemeinsam nachhaltiger werden können

Hochschulen sind Orte, an denen neues Wissen entsteht und gelehrt wird, und sie werden mehr und mehr zugleich Vorreiterinnen, wenn es darum geht, es in die Praxis zu überführen. Dies gilt auch für das ehrgeizige Vorhaben, nachhaltiger zu wirtschaften, zu lehren und zu forschen. Aber wie genau funktioniert das? Und wie lässt sich das Ziel einer umfassenden Nachhaltigkeit vom Reißbrett in möglichst viele Bereiche einer Universität implementieren? Es gilt, Strukturen zu verändern, Infrastruktur zu modernisieren und – mehr als alles andere – Menschen davon zu überzeugen, wie wichtig das Ziel ist und dass es gelingen kann. Dafür braucht es gute Ideen und einen langen Atem. Für beides trafen sich Anfang Mai 2025 zahlreiche Menschen, die an Hochschulen überall in Europa am Ziel nachhaltige Universität arbeiten, bei einer Staff Week an der Universität Potsdam. Diese hatten das International Office und das Potsdamer Team der European Digital UniverCity (EDUC) gemeinsam organisiert, unterstützt durch das Green Office der UP und das Sustainability Team der University of South-Eastern Norway (USN).

„Ziel der Staff Week war, den Teilnehmer*innen Strategien und Werkzeuge an die Hand zu geben, um ihre individuellen Nachhaltigkeitsziele umzusetzen“, erklärt Marika Blell vom International Office. „Der sehr vielseitige Wissensinput, interaktive Workshops, beratende Unterstützung und der Austausch mit Kolleg*innen sollte ihnen helfen, ihre konkreten Projekte oder Herausforderungen anzugehen.“

Mit dabei waren 17 Teilnehmende von Partneruniversitäten aus Dänemark, Frankreich, Irland, Israel, Norwegen, Tschechien, der Türkei, der Ukraine und Ungarn – vor allem aus der EDUC-Allianz und YERUN, einem Netzwerk, zu dem sich 24 junge europäische Forschungsuniversitäten zusammengeschlossen haben und dem die Uni Potsdam seit 2022 angehört. „Die Teilnehmenden kamen aus verschiedensten Bereichen ihrer Hochschulen“, so Wiebke Giese vom Potsdamer EDUC-Team. „Allein schon daran zeigt sich, dass Nachhaltigkeit viele Ebenen berührt und auf allen Ebenen diskutiert und angegangen wird.“ Das einwöchige Programm gestaltete Christoph Rasche, Professor für Management, Professional Services & Sportökonomie an der Universität Potsdam, gemeinsam mit drei Lehrenden der University of South-Eastern Norway (USN), die wie die Uni Potsdam in beiden Netzwerken aktiv ist.

Einer von ihnen, Arild Tjomsland, ist an der USN im Wissens- und Technologietransfer tätig und zugleich für ein konkretes Nachhaltigkeitsprojekt zuständig. Er schätzt den Austausch in einem Feld, das vielerorts noch am Anfang steht: „Ich habe das Gefühl, wir Hochschulen können in Sachen Nachhaltigkeit viel voneinander lernen – und ich bin begeistert von Gelegenheiten wie diesen, mich von den Perspektiven anderer Menschen begeistern zu lassen.“

Ähnlich geht es Tanguy Descamps, der an der Universität Rennes Nachhaltigkeit einerseits hochschulweit ganz praktisch koordiniert und andererseits theoretisch unterrichtet – in Kursen für Studierende. „Ich wollte mit Menschen in Kontakt kommen, die ähnliche Aufgaben haben wie ich“, sagt er. „Mich interessiert, welche Strategien sie entwickeln, um ihre Universität nachhaltig zu machen, was davon funktioniert und was ich von ihnen lernen kann.“

Neben Einführungen in theoretische und strategische Grundlagen standen deshalb Diskussionen über Best Practices und praktische Übungen ausgiebig auf dem „Stundenplan“ der Staff Week. Davon profitieren nicht zuletzt jene, deren Weg noch weiter ist, wie Petar Szabo von der ungarischen Universität für Sportmanagement in Budapest. „Das Thema Nachhaltigkeit spielt an unserer Hochschule und in meinem Fachgebiet bislang kaum eine Rolle. Aber ich habe in dieser Woche so viel mitgenommen und hoffe, einiges davon umsetzen zu können. Insofern war dies für mich ein echter Weckruf!“

Neben Workshops und Diskussionen bot die Woche aber auch Gelegenheit, den Uni-Campus im Welterbepark Sanssouci und die Stadt Potsdam gemeinsam kennenzulernen. „Auch das ist für mich ein nennenswerter Mehrwert von Netzwerken wie EDUC oder YERUN“, sagt Arild Tjomsland. „Man besucht Orte, in die man sonst vielleicht nie gefahren wäre.“ Er habe von EDUC in den vergangenen Jahren schon sehr profitiert – andere Länder und Menschen kennengelernt. Tanguy Descamps aus Rennes kannte EDUC vor der Staff Week nicht, ist aber schon jetzt sehr angetan: „Ein solches europaweites Netzwerk ist toll, gerade für unser Anliegen einer nachhaltigen Hochschule, auf das wir gemeinsam noch besser hinarbeiten können.“

 

 

Was ist EDUC?

EDUC – die European Digital UniverCity – ist ein Bündnis von acht europäischen Universitäten, das den Hochschulraum von morgen gestaltet: digital, vernetzt, inklusiv und nachhaltig. Die Allianz vereint die Universität Potsdam mit Hochschulen aus sechs weiteren Ländern: University of South-Eastern Norway (Norwegen), Université de Rennes (Frankreich), Université Paris Nanterre (Frankreich), Masaryk University (Tschechien), University of Pécs (Ungarn), Universitat Jaume I (Spanien), Università degli Studi di Cagliari (Frankreich). Sie schafft damit einen gemeinsamen europäischen Bildungs- und Forschungsraum für Studierende, Lehrende, Forschende und Mitarbeitende mit dem Fokus auf Digitalisierung, Inklusion, Mobilität und europäischer Zusammenarbeit.

Mehr Infos zu EDUC: https://www.uni-potsdam.de/de/educ/ 

 

Weitere Angebote in EDUC (Angebot wird fortlaufend aktualisiert und ergänzt):

EDUC Staff Weeks: https://www.educalliance.eu/news/overview-of-upcoming-staff-weeks-organized-by-our-partner-universities

EDUC Microcredentials für Mitarbeitende: https://www.uni-potsdam.de/de/educ/fuer-mitarbeitende/microcredentials