Lehrveranstaltungsziele

Eine Bedingung für erfolgreiches Lernen ist, dass die Lernziele der Studierenden mit den Lern- und Lehrzielen der Lehrperson im Kern übereinstimmen bzw. in Deckung gebracht werden. Bei diesem Prozess kann die Angabe von Lehrveranstaltungszielen seitens der Lehrperson helfen und als Orientierungshilfe für die Studierenden fungieren.

Intendierte Lernergebnisse(auch Learning Outcomes) beschreiben, was die Studierenden nach der Lehrveranstaltung auf welchem Niveau mit welchen Mitteln zu tun in der Lage sind. Sie beschreiben also die Kompetenzen, die Studierende am Ende eines Lernprozesses erworben haben sollen und steuern damit Inhalt, Methoden und Prüfung einer Lehrveranstaltung.

"Was im Learning Outcome formuliert wird, muss auch gelehrt und geprüft werden. Ein gut formuliertes Learning Outcome ermöglicht es, Anforderungen und Ergebnisse transparent zu machen, diese Transparenz im Laufe einer Veranstaltung immer wieder für Feedback und Kommunikation mit den Studierenden zu nutzen und eine valide und faire Prüfung zu konzipieren.“ (Wunderlich, A; Szczyrba, B. (2016): Learning-Outcomes 'lupenrein' formulieren, S. 1)

Constructive Alignment: Lehre von der Prüfung her planen

Das Konzept Constructive Alignment kann zugrunde gelegt werden, um die Ziele einer Lehrveranstaltung, die Prüfungsform sowie die Lehr-Lern-Aktivitäten in ein stimmiges Gefüge zu bringen. Beim Constructive-Alignment-Konzept geht es im Kern darum, dass die intendierten Lernergebnisse (Outcomes des Lernprozesses) klar definiert und den Studierenden explizit verdeutlicht werden sowie die Prüfungs- und Lernaktivitäten stringent auf die intendierten Lernergebnisse abgestimmt werden. (Vgl. Schaper, N.; Hilkenmeier, F. (2013): Umsetzungshilfen für kompetenzorientiertes Prüfen)

"Constructive Alignment bedeutet, das Ziel einer Lehrveranstaltung, die Wege zu diesem Ziel und die Prüfung konsequent aufeinander abzustimmen. Was im Ziel beschrieben ist, wird geprüft."
(Wunderlich, A.; Szczyrba, B. (2018): Kompetenzorientiertes Prüfen – transparent, komplex und fair. In: Berendt, B. (Hg.): Neues Handbuch Hochschullehre. [Teil] H. Berlin: DUZ Verlags- und Medienhaus, S. 77–100, hier S. 81)

Foto: Biggs, J.;Tang, C. (2011): Teaching for Quality Learning at University. 4. Auflage, O.U.P, New York.

Schritt für Schritt die Lehrveranstaltung planen

Lernziel(e) formulieren

Leitfrage: Was soll der/die Lernende nach der Lerneinheit in der Lage sein zu tun bzw. zu können?

Grundsätzlich besteht ein Lernziel aus einer Inhalts- und einer Verhaltenskomponente. Die Inhaltskomponente beschreibt die konkreten Lerninhalte, die Verhaltenskomponente das zu erwartende Verhalten. Bei der Formulierung von Lernzielen sollten grundsätzlich Verben zur Beschreibung verwendet werden, dadurch wird ein Verhalten konkret beobacht- und überprüfbar.

Formulieren Sie das Lernziel also als Tätigkeitsaussage mit einer Inhalts- und Handlungskomponente.

Inhaltskomponente: Bezug auf taxonomische Kategorien (z. B. unterschiedliche Wissensarten)

Handlungskomponente: Verblisten von Lernziel- bzw. Kompetenztaxonomien

>>> Wer --- macht --- was --- wie konkret --- unter welchen Bedingungen? <<<

Verben für die Formulierung von Lernzielen

Je konkreter beschrieben wird, welche Handlung die Studierenden am Ende der Lehrveranstaltung durchführen sollen, desto einfacher lassen sich auf der Basis dieser Formulierung Lernaktivitäten und Prüfung konzipieren. Kompetenzen verstanden als spezifische beobachtbare Handlungen, können über Verben sprachlich beschrieben werden. Es gibt verschiedene Verben-Sammlungen, die als Hilfsmittel bei Kompetenzformulierungen genutzt werden können.

Eine solche beispielhafte Sammlung findet sich bei: Schermutzki, M. (2007): Lernergebnisse – Begriffe, Zusammenhänge, Umsetzung und Erfolgsermittlung. Lernergebnisse und Kompetenzvermittlung als elementare Orientierungen des Bologna-Pozesses. Aaachen, S. 26 f.

Qualitätskontrolle:

Sind Ihre formulierten Lernziele SMART?

S - spezifisch = konkret, genau

M - messbar = kontrollierbar

A - angemessen = herausfordernd

R - realistisch = unter den gegebenen Umständen

T - terminierbar = genauer Zeitfaktor

Weitere wichtige Aspekte:

Lernziele sollten konkret und präzise festgelegt sein.
Lernziele bestimmen vorab, was gelernt werden soll.
Es muss entschieden werden, ob Theorien, Prinzipien oder andere Disziplinen vermittelt werden sollen.
Jedes Lernziel sollte auf eine Lernaktivität ausgerichtet sein.
Lernziele müssen realistisch und überprüfbar formuliert werden.
Die Zielaufgabe sollte mit einem einzigen Verb verständlich formuliert (ausgedrückt) werden.
Das Verb muss die Aufgabenstellung klar formulieren.

Leistungsüberprüfung planen

Lernaktivitäten der Studierenden festlegen

Alignment überprüfen und notwendige Modifikationen vornehmen

Möchten Sie intensiver in die Planung einsteigen, nutzen Sie gerne den Moodlekurs: (Online-)Lehrkonzepte entwickeln.
Dieser Moodlekurs dient allen mit Lehre betrauten Personen an der Universität Potsdam als flexibel angelegtes Selbstlern-Angebot.