Besonders spannend ist der Besuch des valencianischen Fernsehsenders À Punt, der unsere Arbeit den Tag über filmisch begleitet. Einige aus unserer Gruppe dürfen ein Interview geben und von ihren Eindrücken berichten, während gleichzeitig unsere Funde und Arbeitsprozesse gefilmt werden.
Im Verlauf des Tages dürfen wir alle die Virtual-Reality-Anwendung des Archeopills-Projekts ausprobieren. Es ist ein echtes Erlebnis. Man steht mitten im Museum, arbeitet sich durch verschiedene Schichten der virtuellen Aschenurne und birgt behutsam Fundstücke. Der Detailgrad ist beeindruckend. Farben, Texturen und sogar winzige Knochen lassen sich täuschend echt betrachten. Archäologie wird auf diese Weise fast spielerisch vermittelt. Die Technik macht das Erlebnis so greifbar, dass man die VR-Brille am liebsten gar nicht mehr absetzen möchte. Es wird auch schnell deutlich, was für ein Potenzial solche Anwendungen für die Vermittlung von Methoden und Inhalten der Archäologie und des archäologischen Arbeitens haben. Es fühlt sich echt an, aber es besteht keine Gefahr, Überreste zu zerstören, die uns möglicherweise wichtige Einblicke in die Vergangenheit geben könnten.
Zur Mittagspause schlendern wir entspannt in einen kleinen Park. Im Schatten der Bäume genießen wir die warme Luft. Ganz im Sinne der Siesta legen einige die Füße hoch und gönnen sich ein kurzes Nickerchen. Danach geht es frisch gestärkt zurück ins Museum.
Am Nachmittag erwartet uns ein weiterer spannender Programmpunkt. Wir dürfen originale Fundstücke wie Parfümfläschchen, Schmuck, Münzen und Waffen aus der Sammlung des Museums bestaunen. Dabei wird allen bewusst, wie besonders es ist, dass unsere eigene Arbeit zur Weiterentwicklung des Museums beiträgt.
Zum Abschluss führt uns Yaiza Capella Broch, eine Kuratorin des Museums, durch die Ausstellung. Sie vermittelt mithilfe von Texten, Grafiken und Bildern die komplexen historischen Sachverhalte an die Gäste des Museums, ist also auch für die Wissenschaftskommunikation zuständig. In die Ausstellungsräume kommen häufig Schulklassen der Primar- und Mittelstufe; für diese Altersgruppen sind vor allem motivierende und ästhetische Oberflächen und Programme wichtig, mit denen sie interagieren können. Durch die Ausstellungsstücke und ihre Aufarbeitung können die Klassen anhand der Lokalgeschichte von Burriana vom Paläolithikum bis zu Al-Andalus die Geschichte der iberischen Halbinsel vermittelt bekommen.
Sie berichtet weiter, wie das Museum trotz begrenzter Mittel innovative Wege dafür findet. Digitale Werkzeuge, VR-Technik und mehrsprachige Vermittlung via QR-Codes helfen dabei, die Ausstellung für ein breites Publikum zugänglich zu machen. Besonders interessant ist der Einsatz von einem Custom-Chat.GPT-Fenster, das im Museum so konfiguriert wurde, dass Besucherinnen und Besucher Fragen zu den Objekten stellen können – sogar in ihrer eigenen Sprache. Diese Künstliche Intelligenz nutzt als Grundlage für die Auskünfte Texte und Bilder, die die Mitarbeitenden des Museums hochladen.
Als Dank für unsere Mitarbeit erhalten wir am Ende ein Geschenk. Eine Tasche mit Büchern über die Geschichte und Ausgrabungen der Region, eine Mütze mit dem Logo des Museums und weitere Erinnerungsstücke. Verabschiedet werden wir mit einem herzlichen Dank und einem „hasta la próxima“!