Auf dem Gelände angekommen, empfängt uns Jose Manuel Melchor-Monserrat, der Museumsdirektor des Archäologischen Museums von Burriana, mit offenen Armen. Er berichtet von der Villa, die einst direkt am Meer lag – so nah, dass sie als Villa Maritima gilt. Seit den 1970er Jahren ist sie bekannt: Entdeckt wurde sie damals, als auf dem Gelände eigentlich eine moderne Wohnanlage und ein Golfplatz gebaut werden sollten. Glück im Unglück – denn schon der erste Spatenstich legte damals antike Mauern frei, sodass seither kontinuierlich an der Anlage geforscht werden kann. Heute sind rund 60 Prozent des Areals freigelegt.
Zu Beginn bauen wir gemeinsam mit den internationalen Studierenden einen großen Sonnenschutz auf, der angesichts der kräftigen Sonne dringend nötig ist. Danach beginnen wir in gemischten internationalen Gruppen mit dem Entfernen der ersten Pflanzen auf der Ausgrabungsstätte; sodass wir uns anschließend auf dem Gelände verteilen können.
Einige befreien alte Mauern vom Wurzelwerk und prüfen, ob sie mit römischem Mörtel verstärkt wurden, andere säubern eine zerbrochene Amphore. Bei alldem haben wir stets die Frage im Hinterkopf, die uns in diesem Jahr begleitet: Gab es hier wirklich einen antiken Anleger direkt an der Villa?
Nach zwei Stunden intensiver Arbeit folgt das Kontrastprogramm: Siesta. Es gibt Tortilla-Bocadillos und Bananen, danach geht’s in Badesachen an den nahen Strand. Dort starten wir kurzerhand einen Arschbomben-Wettbewerb mit unseren neuen Freund*innen aus Spanien, Italien und Ungarn. Anschließend erholen wir uns im Schatten eines kleinen Cafés mit einem Glas eiskaltem Aquarius – einer spanischen Zitronenlimonade, die bei 33 Grad natürlich doppelt so gut schmeckt.
Frisch gestärkt geht es dann zurück zur Ausgrabung – und dort überrascht uns wenig später der erste echte Fund des Tages: ein kleines Stück Blei, das sich als Halterung für Amphoren herausstellt.
Als die Sonne langsam tiefer sinkt, packen wir unsere Werkzeuge ein. Der Bus bringt uns zurück zur Unterkunft, wo wir erstmal unter die Dusche springen, um den Staub des Tages loszuwerden. Danach gibt es ein gemeinsames Abendessen – begleitet von viel Gelächter und lebhaften Gesprächen, um den Abend gut ausklingen zu lassen.
Ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht.