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Englisch in Asien – 13. April: Mädchenschule

Potsdamer Studenten auf Exkursion in Hongkong

Essensausgabe in der Caféteria der "PrimRose Girls' School". Foto: Diana Banmann.
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Essensausgabe in der Caféteria der "PrimRose Girls' School". Foto: Diana Banmann.

Der heutige Tag ist ein wahres Highlight auf unserer Reise. Wir besuchen die „PrimRose Girls' School”. Aufgrund der für Hong Kong typischen und leider ab und an auch widrigen Witterungsbedingungen steigen wir direkt vor dem Hotel in ein Taxi, das uns gekonnt – die Staus der Rush Hour umfahrend – trocken bis vor die Schule fährt. Dort angekommen, begrüßt uns der dort unterrichtende NET (Native English Teacher) und führt uns durch die Schule, vorbei an der Caféteria, in der auch das Mittagessen ausgeschenkt wird, über den Schul- und Sporthof zum eigens für die Schülerinnen eingerichteten English Corner, ein kreativ gestalteter Raum zum Lesen, Spielen und Lernen auf Englisch. Rund 20 bis 25 Schülerinnen können hier in der Mittagspause mit ihren Mitschülerinnen oder auch Lehrern auf Englisch reden, englische Lernspiele spielen oder sich in die gemütliche Couchecke, über der ein Drachenkopf Wache hält, lümmeln und englische Bücher lesen. Wie an einigen der Hongkonger Mädchenschulen üblich, tragen auch hier die Schülerinnen eine einheitliche Uniform – ein klassisch hellblaues Kleid mit einem farblich abgestimmten marineblauen Pullover. Jedes der Mädchen trägt zudem auch noch eine oder mehrere Broschen an ihrer Uniform, die anzeigen, welchen Clubs der Schule sie angehören. 

Auf dem Weg in die Aula, in der ein Treffen mit den Schülerinnen geplant ist, führt uns der NET noch in die schuleigene Bibliothek. Er gibt uns einen kurzen Einblick in das Bewertungssystem des Englischunterrichts. Während der Schulhalbjahre müssen die Schülerinnen Sticker in einem Sprachen-Passport sammeln. Dafür müssen sie verschiedene Aktivitäten ausführen oder englischsprachige Gespräche mit Hongkonger Lehrern bzw. einem NET führen. Dieses Mal sollen wir entscheiden, ob wir den Schülerinnen einen Sticker geben. 

In Vorbereitung auf das Treffen haben sich die Schülerinnen Fragen überlegt, die sie uns stellen möchten. Einige haben sogar englischsprachige Zeitungsartikel analysiert und stellen diese vor. In der Aula werden jedem der Studierenden im 5-Minuten-Rhythmus zwei bis drei Schülerinnen zugeteilt. Viel zu wenig Zeit, sind die Gespräche doch unglaublich interessant. Die Mädchen haben uns so viel zu erzählen und wollen noch mehr wissen, sodass es fast schade ist, dass wir nur wenige Stunden an der Schule verbringen. Das Englisch-Niveau der Schülerinnen ist bereits in den frühen Lernjahren sehr hoch. Wir sind beeindruckt von ihren Fähigkeiten, sich über Politik, Schul- und Alltagsleben auf Englisch auszudrücken. Zur großen Freude der Schülerinnen bekommen sie alle einen Sticker von uns. Ein kleiner Schritt zu einer guten Englischnote ist getan. 

Daraufhin gehen wir mit dem NET in seine Klasse, in der wir lauthals und voller Bewunderungsrufe der Schülerinnen empfangen werden. Wir sind überwältigt von dieser herzlichen Begrüßung. Wir teilen uns wieder in kleinere Gruppen auf und tauschen uns über das deutsche und Hongkonger Schulsystem aus und plauschen noch ein wenig über unsere Freizeitgestaltung. Diese fällt in Hongkong für die Schülerinnen leider etwas knapp aus. Sie erzählen einstimmig, dass sie sehr viel Stress haben, da sie viele Hausaufgaben bekommen und zudem noch extracurriculare Musik-, Sport- oder Sprachenkurse nach der Schule belegen müssen. Selbst in den Sommerferien bleiben sie von Hausaufgaben nicht verschont. 

Zum Abschluss machen wir noch ein paar alberne Fotos mit den Schülerinnen. Es war eine durch und durch tolle Erfahrung für beide Seiten. 

Text: Isabel Dückert
Online gestellt: Agnetha Lang
E-Mail an die Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde

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