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Law COIL: Rezeption der Revolution von 1848 in Deutschland und Ungarn

Lehrende


Partnering

Prof. Dr. Weiß und Prof. Dr. Herger lernten sich im Rahmen der Kooperation beider Hochschulen innerhalb der Hochschulallianz EDUC kennen. In Zusammenarbeit mit weiteren Universitäten soll  ein gemeinsamer europäischer Hochschulraum geschaffen werden, in dem Studierende, Mitarbeitende, Lehrende und Forschende der acht Partneruniversitäten gemeinsam lernen, lehren und arbeiten können.


Rahmenbedingungen

Die Voraussetzungen für ein gemeinsames COIL-Projekt gestalteten sich vorteilhaft. Die Rechtsgeschichte ist Lehr- und Forschungsgebiet an den juristischen Fakultäten der Universität Potsdam (UP) und der Universität Pécs (Pécsi Tudományegyetem PTE). Die jeweils im Wintersemester 2024/25 angebotenen Kurse hatten zudem mit den zweitgleich in Ungarn wie in Deutschland stattfindenden Revolutionen einen thematisch gemeinsamen Fokus.

Neben der Themengleichheit bestanden ähnliche Voraussetzungen auf Studierendenseite:  vergleichbares Level (5. bis 7. Semester), Vorwissen und Recherche- sowie Analysekompetenz der Studierenden. Erfahrungen mit digitalem Lernen, mit Interaktivität in Kursen sowie eine grundsätzliche Offenheit bzw. Bereitschaft zu Kooperation und Gruppenarbeit brachten beide Seiten mit.

Aufgrund des früheren Semesterbeginns an der PTE und der erstmaligen Durchführung einer Kooperation im COIL-Format wurde die Dauer der Kooperationsphase auf 5 Wochen begrenzt.


Ziele der Kooperation

Neben dem Aufbau domänen- und kontextspezifischen Wissens sowie der Entwicklung fachlicher Kompetenzen standen für beide Seiten

  • die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen
  • die interkulturelle Perspektiverweiterung sowie 
  • die Verbesserung der Sprachkompetenz und der Debattierfähigkeit

im Vordergrund der gemeinsamen Kooperationsphase.

Gleichzeitig sollte die Kollaboration in gemischten Gruppen und die damit verbundene Erstellung kurzer Texte den Studierenden als vorbereitende Aktivität für die Leistungserbringung in den jeweiligen lokalen Kursen dienen und ein "Fenster zur Prüfung" (schriftliche Hausarbeit) öffnen.


Didaktische Gestaltung

Der Ablauf der fünfwöchige Kooperationsphase folgte den klassischen Schritten der COIL-Methodik.

1. Kennenlernphase
Bereits vor dem ersten synchronen Zusammentreffen stellten sich alle Beteiligten in Kurzprofilen einander auf einer virtuellen Pinnwand  vor.

2. Kick-off Meeting
Beide Gruppen trafen sich erstmals am 5. November 2024 erstmals zu einer synchronen Sitzung, die in das Projekt und die anstehenden Aktivitäten einführte. Das Meeting wurde im Hybrid-Modus durchgeführt. Beide Gruppen befanden sich jeweils gemeinsam in einem Lehrrraum an der eigenen Universität und waren durch Zoom digital miteinander verbunden.

3. Vergleichende Diskussion | Vorbereitung der Projektarbeit
Ebenfalls im Hybrid-Modus erfolgte in der Folgewoche ein erster fachlicher Perspektivenaustausch im Rahmen einer Diskussion zum „Wandel der Prägekraft des 19. Jahrhunderts“ und seinen politisch-gesellschaftlichen Grundtendenzen, die früher oder später in den meisten europäischen Staaten ihre Wirkung entfalteten. Aus einer Reihe relevanter Unterthemen wählten die Studierenden ihre Themen für die Projektarbeit aus und Arbeitsgruppen mit Teilnehemnden aus jeweils beiden Institutionen wurden gebildet.

4. Projektarbeit in Gruppen | Lokale Sprechstunde
In den folgenden zwei Wochen vertieften die Gruppen diese Themen, trafen sich selbstorganisiert zu synchronen Treffen und vereinbarten die asynchroneZusammenarbeit. Im Zeitfenster der Seminarsitzungen boten beide Lehrenden eine virtuelle Sprechstunde an, um eventuelle inhaltliche oder organisatorische Fragen zu klären.

5. Abschlusssitzung
Im letzten synchronen Meeting in der Gesamtgruppe erfolgte die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse der gemeinsamen Projektarbeit. 

6. Reflexion und Feedback
Ein Online-Fragebogen gab den Studierenden abschließend die Möglichkeit, Prof. Herger und Prof. Weiß ein Feedback zur Gestaltung des Projekts und der Aktivitäten zu geben. Einige Fragen zum Lernfortschritt und zu den Erfahrungen der Studierenden während der Gruppenarbeitsphase boten die Möglichkeit der individuellen Reflexion der COIL-Erfahrung.


Tools

Picture: ZfQ/COIL.UP

Taskcards
In diesem Projekt kam die vollständig DSGVO-konfrome und datensparsame Anwendung "Taskcards" zum Einsatz. Zwei Boards wurden erstellt.
1.) Ein Board fungierte vor dem ersten synchronen Treffen als virtueller Begegnungsort. Sowohl Studierende als auch Lehrende stellten sich gegenseitig auf Kurzprofilen vor.
2.) Ein weiteres Board wurde als zentraler Kursraum bereitsgestellt, an dem alle wichtigen organisatorischen Kursinformationen, alle Sitzungen und Arbeitsphasen sowie Aktivitäten, Aufgaben und zusätzliche Erläuterungen und Materialien hinterlegt waren.

Zoom für synchrone Meetings
Das Webconferencing-Tool wurde für die gemeinsamen Sessions genutzt (Kick-off, Vergleichende Diskussion, Abschluss).

Technik für hybrides Arrangement
Zusätzlich zu Zoom kam  - bereitgestellt durch das ZIM - an der Universität Potsdam - das Videokonferenzsystem Kandao Meeting Pro zum Einsatz, mittels dessen Ton und in wechselnden Ansichten sowohl Vortragende als auch die Gesamtgruppe an die Partner*innen übertragen werden konnten.

 

Picture: ZfQ/COIL.UP

Erfahrungen

Feedbacks der Studierenden:

"Das Format der internationalen Zusammenarbeit war äußerst wertvoll ... Es bot mir die Möglichkeit, verschiedene Kulturen und Denkweisen kennenzulernen, was meinen Horizont erweiterte und mir half, eine globale Perspektive zu entwickeln."

"Ich habe während der gemeinsamen Arbeit meine Kommunikationsfähigkeiten und Problemlösungsfähigkeiten verbessert und gelernt, wie man effektiv im Team mit Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen zusammenarbeitet. Ich habe das Gefühl, dass diese Erfahrungen einen großen Beitrag zu meiner beruflichen und persönlichen Entwicklung geleistet haben"

"Ich hoffe, es wird auch in der Zukunft Möglichkeiten wie diese geben, weil es eine großartige Erfahrung und eine wertvolle Bereicherung war."

"Ich halte es für sehr sinnvoll, die internationale Zusammenarbeit auszubauen und verschiedene Kulturen zusammenzubringen."

"Ich habe dieses Format sehr genossen!"

Lehrende:

"Es war schön zu sehen, dass die deutschen und ungarischen Studierenden in ihrer Kommunikation gegenseitiges Verständnis zeigten und dass die im Kurs erworbenen Kenntnisse dies noch weiter motivierten. Es war eine spannende Erfahrung." (Prof. Dr. Eszter Cs. Herger)