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Hybride Bildung für Gesetzliche Interessenvertretungen

Logo der Hans-Böckler-Stiftung
Foto: https://www.boeckler.de/de/index.htm

Prof. Dr. Christin Siegfried

Drittmittelgeber: Hans-Böckler-Stiftung

Bewilligtes Projektvolumen:  95.008,08 €

Laufzeit: 01.10.2024 - 30.09.2026

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Hintergrund zum Forschungsprojekt:

Auf die Bedürfnisse und Anforderungen gesetzlicher Interessenvertretungen zugeschnittene Bildungsangebote sind ein entscheidender Baustein für die erfolgreiche Gestaltung der Arbeitswelt in Deutschland. Gewerkschaftliche Bildungsträger setzen bislang jedoch kaum auf die Möglichkeiten hybrider Lehr- und Lernformen wie Blended Learning – trotz steigendem Bedarf. Gründe liegen u.a. in der immer noch fehlenden Evidenz zu Bedingungen und Wirksamkeit hybrider Lernangebote.

Deshalb wird in diesem Forschungsvorhaben untersucht, inwiefern und unter welchen Bedingungen hybride gegenüber reinen Präsenz- und digitalen Bildungsangeboten vorteilhaft sind. Hierfür findet eine auf den Action Research Ansatz basierende, wissenschaftlich begleitete Gegenüberstellung dieser drei Lernformen im Feld und somit im Rahmen der „normalen“ Weiterbildungsangebote statt. Dafür nutzt das Projektvorhaben einen Mixed-Methods Zugang. So werden quantitative Erhebungsdaten der Teilnehmenden (u.a. kognitive Belastungen, emotionales Erleben, Kompetenzzuwachs) um qualitative Daten aus dem Seminarverlauf über Beobachtungen und Interviews mit den Teamer*innen ergänzt. Somit wird eine holistische empirische Evidenz zu den Möglichkeiten und Einschränkungen der betrachteten Lernformen generiert. Insbesondere wird tiefergehend auf das individuelle Erleben und die damit verbundenen diversen Bedarfe an Bildungsarbeit für gesetzliche Interessenvertretungen eingegangen.

Im Rahmen des Vorhabens wird neben einem wichtigen wissenschaftlichen Beitrag für eine Forschungslücke der empirischen Bildungswissenschaften explizit auch ein transformativer Beitrag geleistet. Durch die Bereitstellung von Good-Practice-Beispielen für hybride Bildungsangebote zum Themenkomplex Digitalisierung & Datenschutz erhalten Bildungsträger mit ihren Teamer*innen neben wissenschaftlicher Evidenz zum Nutzen und Einschränkungen von hybriden Bildungsangeboten auch eine Blaupause zu deren Umsetzung in der Praxis, welche sie auf andere Bildungsangebote transferieren können. Dieser transformative Charakter des Vorhabens wird u.a. durch Workshops, eine Abschlusskonferenz und die Bereitstellung eines Leitfadens für Bildungsträger sichergestellt. Somit soll ein Impuls für hybride Adaptionen der aktuellen Bildungsangebote für gesetzliche Interessenvertretungen gesetzt werden, um der vielfach herausfordernden Mitbestimmungsarbeit unserer Zeit empirisch validierte und optimierte Bildungsangebote als Unterstützung bereitzustellen.

Die zentrale Forschungsfrage des Projekts untersucht:

Wie erleben und nutzen Teilnehmende gIV Blended-Learning im Vergleich zu Face-to-Face Learning und e-Learning, um Erfahrungen auszutauschen und ihr Wissen im Sinne des Konnektivismus zu vernetzen, und welche Unterschiede ergeben sich ggf. dadurch im Kompetenzzuwachs (fachlich, methodisch und sozial)?

Welche Implikationen bezogen auf demographische Diversifikationsaspekte und die zukünftige Ausgestaltung gewerkschaftlicher Bildungsangebote können für die breitenwirksame Sicherstellung eines nachhaltigen Lernerfolges für gIV abgeleitet werden?

Was ist das Forschungsziel?

Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, die oben beschriebene Forschungslücke zu schließen, indem im Rahmen eines Feldexperiments mit gemischten Datenerhebungs- und Analysemethoden eine kontrastierende Perspektive auf gewerkschaftliche Bildungsangebote in unterschiedlichen Lernformen gelegt wird. Dabei wird insbesondere der Lernprozess der teilnehmenden gIV sowie die Perspektive der Teamer*innen berücksichtigt. Durch einen direkten Vergleich hybrider Lehrangebotsformen in Form von Blended-Learning mit klassischen Seminarangeboten als Face-to-Face Learning und reinen Online- Seminaren als e-Learning wird herausgearbeitet, welche Möglichkeiten Blended-Learning für die gewerkschaftliche Bildungsarbeit bietet und welche Anforderungen und Einschränkungen zu beachten sind.