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(Mit) Bourdieu zu Gast an Zolas Esstisch - Kulinarische Festivität zwischen Distinktion und Notwendigkeitsgeschmack im Pariser Arbeitermilieu des 19. Jahrhunderts

Einführung

Ziele

Der französische Soziologe Pierre Bourdieu (1930-2002) hat natürlich nie an Zolas (1840-1902) Esstisch gesessen. Dies lässt sich offensichtlich aus den Lebensspannen ablesen. Nichtsdestotrotz verspricht die (theoretische) Begegnung zwischen dem naturwissenschaftlich inspirierten Romancier und dem Sozialwissenschaftler eine produktive zu werden. Um dies zu illustrieren, werden wir nachfolgend einen ‚kulinarischen‘ Blickwinkel auf den gedeckten Esstisch in Emile Zolas Roman L’Assommoir (1877) (fortan Ass zitiert) zu werfen. Im Vordergrund steht dabei die Festessensszene anlässlich des Namenstags der Protagonistin Gervaise aus dem siebten Kapitel, die ich mithilfe des soziologisch-ethnographischen Blickwinkels Pierre Bourdieus aufschlüsseln möchte (das zu analysierende Kapitel findet sich auch online). Dies bedeutet, die Szenerie so zu betrachten, als ob Pierre Bourdieu als Gast selbst mit am Tisch säße. Ich versuche das gemeinsame Mahl als beispielhaften Fall einer allgemeinen Ökonomie der Gastlichkeit im Arbeitermilieu zu analysieren, das heißt, die sozialen Gebrauchsweisen von Einladung-, Empfangs-, Bewirtungskultur (vgl. Bourdieu, 1982: 11) aufzudecken und damit Antworten auf die Fragen zu geben: Was, wann, wo, wie viel essen Arbeiter, wenn gefeiert wird? Wie laufen Nahrungskauf, -zubereitung und -verzehr zu solchen feierlichen Anlässen ab? Welche Zwecke werden mit dieser Einladung, dem Empfang und der Bewirtung von Gästen verfolgt? Die Ziele, so viel sei an dieser Stelle bereits verraten, verorten sich dabei zwischen Konjunktion und Distinktion (vgl. den Artikel zu Bourdieus Kapital-Konzept von Joseph Jurt).

Essen als Forschungsgegenstand

Bild von Gervaise 1956
Foto: René Clément "Gervaise" (1956)
Gervaise

Lange Zeit hat das Essen allenfalls eine marginale Position im wissenschaftlichen Diskurs eingenommen, sieht man von den Naturwissenschaften der Biologie, der Chemie und der (aus diesen beiden Disziplinen hervorgegangenen) Ernährungswissenschaft ab. Der akademische Betrieb hat sich seit Platon bevorzugt mit dem reinen Denken beschäftigt, mit den Ideen, mit Urformen, wovon die Phänomene der Welt nur eine Kopie sind. Wenn das Immaterielle das Wahre ist, verwundert es nicht, dass das Materielle negativ konnotiert ist, dass das Materielle das Gefängnis für das Immaterielle ist. Die resultierende Leibfeindlichkeit bestimmt auch die scholastische Theologie. Essen und vor allem die Völlerei gelten der Kirche nicht zuletzt auch deshalb als sündhaft, weil durch den Biss in den Apfel die Sünde in die Welt kam (vgl. Hirschman 2015: 15f.). In der Frühen Neuzeit ist es der französische Schriftsteller Rabelais, der in seinen Romanen exzessive Essszenen (Völlerei) schildert und damit das katholische Leibverständnis auf das sprichwörtliche Korn nimmt.

Es ist wohl der von Husserl initiierten und von Heidegger, Jonas, Levinas, Merleau-Ponty, de Beauvoir und Sartre weitergeführten Phänomenologie sowie der Soziologie von Simmel und von Elias zu verdanken, dass die Lebenswelt und damit der Mensch in seiner Bedürftigkeit Gegenstand der Geistes- und Sozialwissenschaften geworden ist. Der in der Auseinandersetzung mit der Linguistik von Ferdinand de Saussure entwickelte Strukturalismus in seiner anthropologischen Spielart bei Claude Lévi-Strauss und seiner semiotischen Ausrichtung bei Roland Barthes haben weitere Forschungsansätze für die Behandlung des Essens bereitgestellt. Gegenwärtig wird Essen auch von der interdisziplinär ausgerichteten Kulinaristik erforscht.

Zunächst verwundert es nicht, dass das Essen ein Gegenstand der Naturwissenschaften, allen voran der Biologie, der Chemie und der daraus entstandenen Ernährungswissenschaften ist. So ist die Nahrungsaufnahme prima facie ein notwendiger biologischer und chemisch-physischer Prozess, ohne den der Mensch nicht überleben kann. Der Mensch ist auf die Aneignung von Stoffen aus der Umwelt angewiesen, erst die Zuführung von nutritiven Substanzen ermöglicht ihm, seinen Alltag in der Welt zu gestalten. Das Essen hat eine lebenserhaltende Funktion, es gehört zur Natur des Lebewesens. Essen ist natürlich. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Essen auf seine nutritive Funktion reduziert werden kann (vgl. Meyer, 2017: 15; vgl. Neumann, 1993: 387f.). Denn Essen ist gleichzeitig kultiviert und ritualisiert (Zur Ritualisierung des Essens im Kontext der Gastlichkeit und damit des Gastmahls vgl. Dücker, 2008; 2011). Da es den ganzen Menschen betrifft (vgl. Wierlacher, 2011b: 10; vgl. Rose-Meyer, 2017: 15; vgl. Koebner, 2009: 5), ist Essen „insgesamt ein ‚soziales Totalphänomen‘ (Mauss)“ (zitiert nach Wierlacher, 2011b: 10). Dies machen Zeit, Ort und Gesellschaft (während) der Mahlzeit sowie die konkrete (Aus-)Gestaltung deutlich. So wird etwa in Asien mit Stäbchen, in Europa mit Messer und Gabel gegessen. Es wird sich mit der Familie, mit Freunden, mit Kollegen zum gemeinsamen alltäglichen oder extraalltäglichen Essen getroffen. Essen hat damit auch eine vergemeinschaftende Funktion (vgl. Hirschman, 2015: 23-30; vgl. Simmel, 2011, vgl. Barlösius, 2011: 49). Kurzum: Essen ist mit Sinn aufgeladen; Lebensmittel beziehungsweise der Essensvorgang stiften Bedeutung. In aller Deutlichkeit zeigt sich dies im letzten Abendmahl Jesu Christi. Brot und Wein symbolisieren seinen Leib und sein Blut, für die Menschen gegeben, und inaugurieren damit einen neuen Bund zwischen Gott und den Menschen. Damit wird die Speise und deren Aufnahme zu einem symbolischen Vorgang. Mit den Worten Sartres ausgedrückt ist „jede Nahrung ein Symbol“ (zitiert nach Neumann, 1993: 387; vgl. auch Wierlacher, 2011b: 10). Dadurch, dass in einem bestimmten kulturellen Kontext zumeist gemeinsam gegessen wird, ist Nahrung ein Symbol für eine Gemeinschaft, d.h. ein soziales Symbol. Darin verdichtet sich ein bestimmter Lebensstil, der zeigt, dass das bon mot Jean Brillat-Savarins (vgl. Kashiwagi-Wetzel/Meyer, 2017) noch Gültigkeit besitzt: „Zeig mir, was Du isst und ich sag Dir, wer Du bist!“ Eine Speise und ihre richtige Konsumweise, die habitualisiert sein will (vgl. Engelhardt/Wild, 2005: 9), kann in diesem Sinne über die soziale Position des Essenden in einer hierarchisierten Gesellschaft Aufschluss geben (vgl. Bourdieu, 1982; vgl. Barlösius, 2011) und so zu einem sozialen Unterscheidungszeichen (Distinktion) werden (vgl. dazu auch den Beitrag zur Food-Fotografie von Marie Schröer). Damit erhält das gemeinsame Essen nehmen der konjunktiven auch eine disjunktive Funktion. Die prinzipielle Gleichheit der Gäste (soziale Nähe schafft physische Nähe) (vgl. Bourdieu 1991: 31f. zit. nach Neckel, 2009: 54) bzw. die Demonstration der Gleichheit an der Tafel zu Friedens- und Bündniszwecken (vgl. Därmann, 2011: 21) steht dabei Konkurrenzkämpfen gegenüber: „Die je bestimmte Ernährungsweise einerseits und die besondere Tischordnung andererseits bezeichnen Codes, Arenen und Austragungsorte für ‚Ausscheidungs- und Konkurrenzkämpfe‘, soziale Schichtung und Differenzierung, für Abgrenzungen von oben nach unten, Stand und Person, ökonomisches und symbolisches Kapital und verfügen damit über Zugehörigkeit oder Unzugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe oder Kultur“ (ibidem: 20). Diese Konkurrenzkämpfe sind nicht nur auf die Teilnehmenden an der Tischgemeinschaft in concreto bezogen, sondern auch auf diejenigen, die nicht eingeladen sind, also nicht dazu gehören.

In diesem Zusammenhang ist es interessant zu fragen, was die Narrativierung des festlichen Essens im Arbeitermilieu für Konjunktions- und Distinktionsprozesse symbolisiert.

Bild von Gervaise 1956
Foto: René Clément "Gervaise" (1956)
Gervaise

Émile Zola und der französische Naturalismus: L’Assommoir (1877)

Der französische Schriftsteller Émile Zola (1840-1902) bietet uns anhand der Natur- und Sozialgeschichte einer französischen Familie, so der deutsche Untertitel seines epochalen Romanwerks Les Rougon-Macquart, präzise Milieustudien der französischen Gesellschaft des Second Empire (1852-1870) unter Napoléon III. Dabei stützt er sich auf die Naturwissenschaften, nach deren Vorbild er auch die Literatur zu einer Wissenschaft (roman expérimental) machen möchte. Die Physiologie Bernards, Taines soziologische Milieutheorie, Letournaus und Lucas‘ Erbschaftstheorien und der von Zola lange Zeit ausgeübte Journalismusberuf beeinflussen und inspirieren sein Literaturverständnis (vgl. Dangelzer 1980: 194-201). Er wird der literarischen Strömung des Naturalismus (etwa 1850-1890) zugeordnet, als dessen Begründer er gilt. Gleichzeitig zitieren seine Schilderungen immer wieder auch den Stil der impressionistischen Malerei. Sein naturwissenschaftlich-impressionistisch geschulter Blickwinkel ist endlich der eines (sozialkritischen) Literaten, der der Gesellschaft mithilfe seiner diagnostischen Bücher über das degenerierte Zweite Kaiserreich die Lebensverhältnisse der verschiedenen Milieus offenlegen möchte. In diesem Zusammenhang überrascht es nicht, dass die Lebensweisen der Menschen zwischen All- und Festtag bei ihm in den Blickpunkt rücken und das Essen zu einem wichtigen, über die Milieus Aufschluss gebenden Motiv (bzw. zu einem topos) wird (vgl. Klose, 1987: 1; vgl. Sicotte, 2002: 37).

Émile Zola bietet uns in seinem 1877 erschienenen Roman L’Assommoir (den siebten Band des 20 Bände umfassenden Natur und Sozialgeschichte einer Familie im Second Empire) eine naturwissenschaftlich inspirierte Untersuchung des Arbeitermilieus in Paris, für die unter anderem die Sozialstudie Le Sublime ou le Travailleur tel qu’il est von Denis Poulot ein Referenzdokument gewesen ist (vgl. Mitterand/Vidal, 1963: 141). Anhand einer im Quartier des Goutte d‘or wohnhaften Arbeiterfamilie verdeutlicht er die Konsequenzen des Alkoholkonsums. Der zunächst moderate Genuss von Alkohol wird schließlich zur Sucht. Daraus resultiert der sittlich-physische Verfall, der zum Tod führt, wie Zola im Vorwort des siebenten Bandes erklärt.

Essen in L’Assommoir - Vom täglichen Brot und exzessiven Feierlichkeiten

Hinsichtlich des Romans bildet das siebente Kapitel, damit die Festessensszene, den strukturellen Höhepunkt des dreizehn Kapitel umfassenden (vgl. Hirdt, 1991: 36). Auch inhaltlich handelt es sich um den Höhepunkt des Buchs, denn Gervaise feiert ihren privaten wie beruflichen Erfolg, auch wenn, (wie bereits seit dem fünften Kapitel) ihr Niedergang motivisch angedeutet wird.

Im Verlauf des Romans schildert Zola insgesamt drei Festessensszenen, die nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können. Nach strukturalistischer Manier erhalten die Elemente (hier also die Szene in Kapitel sieben) nur durch die Beziehung, die sie miteinander unterhalten, eine Bedeutung. In einer weiterführenden Untersuchung könnte die ausgewählte Szene mit dem Hochzeitsessen (Kapitel III) und Nanas Kommunion (Kapitel X) in Ass in Beziehung gesetzt werden. Auch die Diskussion der Szene mit Blick auf die alltäglichen Essensgewohnheiten kann in diesem Kontext nicht geleistet werden. Daher seien nur einige kurze Aspekte erwähnt, die dem Roman zu entnehmen sind: Die Ernährung der Arbeiter besteht morgens aus einem mit Wurst belegten Stück Brot, abends wird eine Suppe gekocht. Generell ist Fleisch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts teuer, sodass es nicht jeden Tag auf den Tisch der Arbeiterfamilien kommt (vgl. Mitterand, 2008: 111; 159). Der moderate Alkoholkonsum in Form von Bier (Ass: 79) und von Wein, einem Getränk, das den Arbeiter stark macht (Ass: 141; 216; 245), wird nach Erledigung des Tagewerks gebilligt. Außerordentliche Anlässe wie insbesondere die Hochzeit der Protagonisten Coupeau und Gervaise sowie das von Gervaise gegebene Festessen werden mit einem teuren Menu (potage de vermicelle,tourtes aux godiveaux, gibelotte de lapin, le rôti, deux poulets maigres, couchés sur un lit de cresson, les oeufs à la neige, pain et fromage, vin, café, cognac (Ass: 97-102) gefeiert. Sie sind ein widerkehrendes, strukturfunktionelles Motiv, um den immer gravierender werdenden Alkoholismus in der Familie zu messen (vgl. Hirdt, 1991: 30).

(Mit) Bourdieu zu Gast an Zolas Esstisch - Die Festessensszene zwischen Distinktion und Notwendigkeitsgeschmack

Wie angekündigt, möchte ich mit einem Theoriebaustein des Soziologen Pierre Bourdieu (1930-2002) auf den Zola-Text blicken, nämlich mit seinen Ausführungen zum Notwendigkeits- und Luxusgeschmack (vgl. 1982: 298-322). Dieses Vorgehen setzt voraus, dass uns dieses Vorgehen tatsächlich etwas über das Arbeitermilieu im 19. Jahrhundert verraten kann, mit anderen Worten, dass man mit Bourdieu tatsächlich an der Tafel von Gervaise sitzen kann. Dies mag zunächst irritieren, weil Bourdieu zur französischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts und nicht zu der des 19. Jahrhunderts gearbeitet hat. Es könnte also eingewendet werden, dass die Unterschiede zwischen beiden Gesellschaften so eklatant sind, dass sich ein solcher theoretischer Rahmen gar nicht anbietet, um das Arbeitermilieu der 1850er Jahre zu erfassen. Ein Grund dafür, Bourdieus „Sozialtopologie“ (Neckel, 2009: 48) anzuwenden, besteht darin, dass das Interesse des Naturalisten Zola ebenfalls ein genuin (sozial-) wissenschaftliches ist. Genau wie Bourdieu in seinen empirisch ausgerichteten Forschungen zur Kabylei (2015) und zu Frankreichs Gegenwartsgesellschaft (1982; 1987) wird auch Émile Zola zu einem Ethnographen. Dies zeigen nicht zuletzt seine groß angelegten enquêtes, die er als Vorbereitung für die Verschriftlichung seiner Romane anlegte (vgl. Mitterand 2008: 111f.). Zweitens, wie bereits dargelegt, ist jede Nahrung ein Symbol. Nahrung steht dabei nicht nur für einen abstrakten Inhalt, sondern fungiert auch als soziales Unterscheidungszeichen, dessen Zeichengehalt von den sozialen Bedingungen der Möglichkeit seiner Hervorbringung – und damit auch seiner Decodierung – abhängig ist. Essen macht anders gesagt für eine bestimmte Gemeinschaft einen Unterschied; bestimmte Speisen setzen die Gemeinschaft der Gäste von anderen Menschen ab. Damit gibt Nahrung Aufschluss über die soziale Position der Esser im Sozialraum einer Gesellschaft sowie über die soziale Praxis des sich Unterscheidenwollens bzw. des Unterschiede Setzens (vgl. Bourdieu, 1982: 407). Diese Dynamik fasst Bourdieu unter den Begriff der Distinktion. Speisevorlieben sind damit genau wie Musikgeschmack, ausgeübte Sportarten oder auch Einrichtungsgegenstände „Distinktionsmerkmale“ (ibidem: 388). In diesem Sinne bedarf es einer Soziologie, besser eine Soziotopologie der Mahlzeit, für die vor allem aber nicht nur ausschließlich Bourdieu ein Gesprächspartner sein kann (vgl. auch Elias und Simmel).

In seinem wohl bekanntesten Werk Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft (1982) differenziert Bourdieu zwischen einem Luxus- und einem Notwendigkeitsgeschmack. Es handelt sich um Geschmäcker, die mit den sozialen Positionen, die die Menschen in der sozialen Welteinnehmen, zusammenhängen. Demnach korrespondiert der Luxusgeschmack mit dem der dominierenden und der Notwendigkeitsgeschmack mit dem der dominierten Klasse. Kennzeichnend für den Notwendigkeitsgeschmack des Arbeiters ist das Substanzprinzip. Die Speisen der Arbeiter sind schwer, fettig und kräftigend. Sie dienen der Sättigung und sind stark funktionalisiert. Gegessen wird mit kräftigen Bissen, die Teller sind voll, alles kann gleichzeitig auf den Tisch gestellt werden. Der Geschmack der herrschenden Schicht zeichnet sich dem gegenüber durch ein Formprinzip aus; die Speisen sind leicht und mager. Die Ernährung ist nicht primär auf die Sättigung ausgerichtet. Stattdessen wird sie ästhetisiert (ess-thetisiert). Die Speisen der herrschenden Schicht versprechen einen Unterscheidungsgewinn, ohne dass die Dominierenden danach streben müssen: Ein raffiniert angerichteter Fischteller hat mit der auf die Schnelle verzehrten Mettwurst wenig gemein. (vgl. Bourdieu, 1982: 298-322).

Was also verrät uns Zolas Festessenszene? Verspricht das Gastmahl Distinktion? Konjunktion? Unterliegt das Gastmahl dem Geschmack der Notwendigkeit?

Die Tischgemeinschaft von Gervaise setzt sich aus 14 Personen zusammen. Zu ihren Gästen zählen neben den Kindern ihre Schwiegermutter Mama Coupeau, ihr Mann, ihre Verwandten Mme Lerat und die beiden Lorilleux, Madame und M. Boche, Virginie Poisson und ihr Mann, Goujet, ihre Mitarbeiterinnen Mme Putois und Clémence. Der zufällig vorbeikommende Père Bru, ein in Armut lebender Mann, wird ebenfalls an den Tisch gebeten. Damit verwirklicht Gervaise ansatzweise ihren Traum, jeden einzuladen, der vorbeikommt. Jedoch verfolgt sie nicht nur altruistische Motive. Die Zahl 13 erinnert natürlich an das letzte Abendmahl. Laut der neutestamentlichen Erzählungen befindet sich unter den 13 Gästen ein Verräter. In L’Assommoir ist es allerdings der vierzehnte Gast Lantier, dem die Judasrolle zufällt (vgl. Hirdt, 1991: 37f.). Ihre Gäste sind ihre Familie und ihre Freunde aus der Nachbarschaft, Gervaise will ihren Erfolg mit ihrer Tischgemeinschaft teilen. Das Festessen hat in diesem Sinne gemeinschaftsstiftenden Charakter; an der Tafel werden die sozialen Individuen zu einer Gemeinschaft.

Die Gäste kommen alle im Sonntagsstaat, auf der vestimentären Ebene betonen sie, dass es sich um ein Ereignis handelt, das dem Alltag entrückt ist. Die Sphäre des Arbeitsalltags wird zugunsten der der Festivität verlassen. Unterstrichen wird dies nicht zuletzt dadurch, dass die Boutique einer „chapelle“ (Kapelle, Ass: 228) und einem „restaurant des boulevards“ (Ass: 234) gleicht. Jede Erinnerung an den Raum als Arbeitsplatz – die Gemeinschaft tafelt in der kleinen Boutique von Gervaise – soll mithilfe des gedeckten Tisches ausgelöscht werden. Dass dies freilich nicht funktioniert, wird insbesondere an zwei Stellen deutlich. Coupeau, der nach einem Ausflug in die Kneipen des Quartiers zurück nach Hause kommt, sitzt in seiner Arbeitskleidung statt im Anzug an der Tafel, um, wie er behauptet, den Arbeiter zu ehren (Ass: 239). Zudem entdeckt M. Lorilleux, dass es sich bei dem gedeckten Tisch um den Arbeitstisch von Gervaise handelt. Fortan begleiten Witzeleien das Verspeisen des Nachtisches, die das Dessert in Bezug zur Arbeit der Wäscherinnen setzen (vgl. Ass: 251). Dies gilt auch für die Gastgeschenke. Es handelt sich um verschiedene Blumensorten, ein entfunktionalisiertes Geschenk, das die Arbeiterin Gervaise in ihrem Arbeitsalltag nicht gebrauchen kann, weil es nicht den Zweck der Ernährung, der Arbeitserleichterung oder der Geldakkumulation erfüllt (vgl. Bourdieu 1982: 320). Anders gesagt bringen sie etwas mit, das Gervaise in ihrem Alltag nicht direkt in Nutzen überführen kann: sie kann es nicht essen; sie kann es nicht in Geld umwandeln. Damit wird auch von den Gästen ein Distinktionsgewinn beabsichtigt. So wie Gervaise keine Mühen und Kosten scheut, um ihre Gäste zu bewirten, scheuen ihre Gäste keine Kosten und Mühen, sich in Schale zu werfen und mit entfunktionalisierten Geschenken zu beeindrucken. Gastgeber und Gäste versichern sich gegenseitig, dass sie zu derselben distinguierten Gesellschaft gehören; sie beherrschen die kulturellen Codes.

Anhand der gedeckten Tafel lässt sich diese doppelte Funktion von Vergemeinschaftung (Konjunktion) und Demonstration der Unterschiede (Distinktion) ablesen. Die Konjunktion drückt sich dadurch aus, dass jedem Gast ein eigenes Gedeck zugewiesen ist, was prinzipiell die Gleichheit aller Eingeladenen aufzeigt. Dank der Einladung und ihres Platzes am gedeckten Tisch sind die Gäste in die konjunktive Tischgemeinschaft inkludiert. Daraus, dass nur die Gäste diese konjunktive Tafel bilden, folgt umgekehrt, dass es sich um eine exklusive Gesellschaft handelt, die sich vom übrigen Arbeitermilieu absetzt, das zufällig oder angelockt durch Gerüche und Geräuschpegel an der Boutique vorbeikommt. Dass allerdings die Teilnahme am distinguierenden und distinguierten Mahl gleichzeitig weiterführende Distinktionen innerhalb der Gruppe der Tafelgäste  schafft, zeigt z.B. die Zuordnung des teureren Geschirrs und der Damastservietten für vereinzelte Gäste. Gervaise möchte vor allem den Lorilleux demonstrieren, dass sie reüssiert hat (vgl. Ass: 228). Ihr (scheinbarer) ökonomischer Reichtum übersetzt sich in Güter eines bestimmten Lebensstils, den ihre Schwägerin und ihr Schwager eben nicht leben können. Anders gesagt wird der soziale Unterschied in soziale Unterscheidungsformen überführt.  

Hinsichtlich des Festessens selbst bezeugt die Speisenfolge, wie von Bourdieu dokumentiert, eine Vorliebe für das Schwere und das Schwerverdauliche – nicht umsonst beratschlagen die Gäste über die Verdauung und geben einander Tipps, wie sie besonders viel essen können. Sie lehnen den Fisch mit der Bemerkung ab, dieser halte nicht vor und sei voller Gräten. Was Bourdieu für das 20. Jahrhundert feststellt, gilt also auch für das 19. (vgl. Bourdieu, 1982: 308). Der Pot-au-feu als das typischste französische Arbeitergericht wird auch in der Festlichkeitsszene gereicht. Der Eintopf hat an dieser Stelle die Funktion einer Vorspeise. Gewissermaßen markiert er, was die Speisen anbelangt, einen Übertritt von der Alltags- in die Festkultur, eben weil er nicht als Hauptspeise gegessen wird. Bei den im Anschluss gereichten Gerichten handelt es sich um Speisen, die diesen Übertritt bestätigen, denn Gervaise träumt von etwas etwas Distinguierterem (vgl. Ass: 223), das sich klar vom Alltag absetzt. Wie Bourdieu für das Arbeitermilieu des 20. Jahrhunderts nachzeichnet, erfordern diese Gänge einen enormen Vorbereitungsaufwand. Dies gilt insbesondere für die gefüllte Gans. Drei Schalen voll Fett konnte Gervaise während des Bratens abschöpfen (vgl. Ass: 242f.). Jedoch macht Coupeaus mangelhaftes Geschick beim Tranchieren deutlich, dass die Gans für die Arbeiter ein zu exquisites Gericht ist. An dieser Stelle zeigt sich, dass der erhoffte Distinktionsgewinn nicht glückt. Die Männerhände Coupeaus, in denen „das umfassende Verhältnis zur sozialen Welt zum Ausdruck kommt“ (Bourdieu, 1982: 309), wissen nicht mit dem Braten umzugehen. Das funktionale Argument, der Polizist müsse den Braten tranchieren, weil er den Umgang mit Waffen gewohnt sei (und nicht, weil er als Staatsbeamter eine andere soziale Position innehat als die Arbeiter), verdeutlicht wiederum das Substanzprinzip. Das Streben nach Distinktion wird nicht zuletzt dadurch konterkariert, dass die Gäste fressen anstatt zu essen. Sie haben Angst, dass ihnen jemand ihre Portion wegnimmt und schieben sich so viel so schnell wie möglich in den Mund. Potenziert wird der Exzess durch die Lautstärke und den steigenden Alkoholkonsum. Der eklatante Widerspruch zwischen Distinktionsbemühen und Substanzprinzip zeigt sich, so dass Wierlachers (2011a: 116) Feststellung, dass der „gedeckte Tisch [...] eine Visitenkarte seiner Mitglieder“ sei, gerade für Zolas Schilderung zutrifft: Das Distinktionsbemühen des Arbeiters gelingt nicht, sein Vorhaben wird durch den Hedonismus, dem die Arbeiterschaft unterliegt, ad absurdum geführt.

Bild aus Gervaise
Foto: René Clément "Gervaise" (1956)

Schlussfolgerung(en)

Die Analyse der Festessensszene hat gezeigt, dass Gervaise eine doppelte Distinktionsbemühung verfolgt. Zunächst lässt sich festhalten, dass Gervaise und ihre Gäste sich von ihren Alltagsgewohnheiten und ihren „Primärbedürfnissen“ absetzen, also dem Arbeitermilieu, zu dem sie selbst gehören, für die Dauer des Festmahls entrinnen wollen. Das festliche Gastmahl soll in seinem rituellen Rahmen in soziale Unterscheidungen transponierte soziale Unterschiede gegenüber den Nichtgästen manifestieren. Das gastliche und exzessive gemeinsame Feiern an der Tafel an einem Montag demonstriert ein „Es-sich-leisten-Können“. Die abendliche Arbeitergesellschaft will und darf ihren Geschmack für das Notwendige in diesem Sinne übertreten, sie beabsichtigt, „gegenüber den elementaren Zwängen der Notwendigkeit auf Distanz zu gehen“ (Bourdieu, 1982: 298), die ihr Alltagsleben bestimmen: Es wird also üppig und fleischlastig gespeist; die Gäste erscheinen in Sonntagsmontur und verteilen Gastgeschenke, deren Funktion repräsentativ, weil rein ästhetisch ist.

Das Distinktionsvorhaben misslingt: die Gäste können sich nicht verstellen; sie langen kräftig zu und frönen dem Exzess. Das Substanzprinzip, der Sinn für das Notwendige, siegt über das Formprinzip. Das Bemühen, sich als feine Gesellschaft zu stilisieren, wird konterkariert: Die Arbeiterklasse unterliegt dem „Hedonismus, der Tag für Tag zu den unmittelbar gegebenen seltenen Befriedigungsmöglichkeiten (‚die günstigen Augenblicke‘) greifen läßt“ (Bourdieu, 1982: 297). Eine notwendige Folge der Völlerei und Sauferei (vgl. Ass: 245; 247; 262) sind die Magenverstimmungen einiger Gäste, die eine Entleerung in der Boutique bzw. auf der Straße erfordern (vgl. Ass: 263).

Im Kontext des sich Unterscheidens steht auch Gervaises zweites Distinktionsbemühen, die Lorilleux vorzuführen (vgl. Ass: 227). Offensichtlich will Gervaise ihren Erfolg zeigen und insbesondere ihre Schwägerin und ihren Schwager wissen lassen, dass sie in dem Milieu reüssiert hat. Dies gelingt ihr, die Lorilleux sind ob der Opulenz der Tafel sichtlich pikiert. Von den anderen Gästen erhält sie Anerkennung (symbolisches Kapital).

Gervaises Vergemeinschaftungsbemühen, also die Motivation bestehende Allianzen zu vertiefen und neue Bündnisse mit ihren Gästen zu schließen läuft hingegen ins Leere. Dies liegt zunächst einmal daran, dass der Großteil der stark alkoholisierten Gäste kaum Erinnerungen mehr an die gemeinsame Feierlichkeit haben wird, obwohl alle auf das Wohl ihrer Gastgeberin trinken (vgl. Ass: 246). Das Vergessensmotiv wird mit beißendem Unterton vom Erzähler gleich dreifach angesprochen: „Niemand von der ganzen Gesellschaft konnte sich so recht darauf besinnen, was die Sache eigentlich für ein Ende genommen hatte.“ (Projekt Gutenberg; vgl. Ass : 262) / „nur wußte man nicht ganz genau, ob nicht jemand aus Unsinn Salz in die Gläser geschüttet hatte. “ (ibidem / vgl. Ass : 262) / „Aber Boche, der sich des Vorfalls nicht entsann, behandelte die ganze Sache als eine Erfindung.“ (ibidem; vgl. Ass: 263) Das Scheitern der Vergemeinschaftung lässt sich schließlich anhand der Gäste Lorilleux und Lantier verdeutlichen. Obwohl die Lorilleux und Gervaise anlässlich der Essenseinladung Frieden schließen, wird Gervaise später bei den Lorilleux um Geld und Essen flehend abgewiesen. Gervaise konnte durch die Einladung ihrer Verwandten kein soziales Kapital hinzugewinnen. Ihre Jugendliebe Lantier parasitiert schließlich die Hausgemeinschaft Coupeau. Auffällig ist auch, dass der Erzähler sich auf dreifache Weise dem semantischen Feld des Friedhofs bedient, womit das Schicksal der Familie Coupeau evoziert wird. Zunächst empfinden Gervaise und Mama Coupeau die Boutique als eine (Friedhofs-)Kapelle. Dass Coupeau beim Tranchieren einen Friedhof hinterlässt, die leeren Weinflaschen einem Friedhof gleichen und schließlich die Katze die letzten Reste der Gans abnagt und damit das Tier beerdigt, lassen keinen Zweifel daran, dass die Arbeiterfamilie Coupeau dem Untergang geweiht ist. Die boutique wird nicht zu einer chapelle, sondern zu einer chapelle ardente, einer Friedhofskapelle, wo das letzte Abendmahl und damit der anstehende Tod zelebriert werden. In diesem Sinne legt das Kapitel „das inhospitale Wesen einer kapitalistischen Gesellschaft“ (Lemke, 2011: 82) offen.

Zolas engagierter Impetus

Le Franc, marchand de vin, boulevard de Clichy, 1881.
Foto: Eero Järnefelt. Helsinki, Ateneum Art Museum
Le Franc, marchand de vin, boulevard de Clichy, 1881. Eero Järnefelt. Helsinki, Ateneum Art Museum, Finish Gallery (Mitterand, 2008: 173).

Es wäre an dieser Stelle verfehlt, davon auszugehen, dass Zola mit seinem Roman das Arbeitermilieu schlichtweg einer selbst verschuldeten Kulturlosigkeit bezichtigen möchte, wie ihm nach Veröffentlichung im Feuilleton beispielsweise von niemand geringerem als Victor Hugo vorgeworfen wurde (vgl. Dangelzer 1980: 238f.). Der Arbeiter ist für ihn eben kein Zootier, über dessen Gefährlichkeit man munkelt und kein Zirkustier, dessen Kunststücke man von einem bequemen Platz aus zur Kenntnis nimmt, wie es im Roman heißt: „Man war doch am Ende nicht ekelhaft anzusehen, nicht wahr?“ (Projekt Gutenberg; vgl. Ass: 247). Für Zola handelt es sich bei seinen Figuren nach eigener Aussage um „nichts weiter als Patienten“ (Eigene Übersetzung; Lettre du 13 février 1877, Corr. 1872-1902, p. 469; zit. nach Dangelzer 1980: 230). Ihm geht es darum, ein Bewusstsein für die Misere der Arbeiter zu schaffen. Die Phänomene der „Trunksucht und des Müßigganges, […] [der] Erschlaffung der Familienbande, […] [des] Versinken[s] im Schmutz, […] [des] fortschreitende[…][n] Abnehmen[s] jeder ehrenwerten Empfindung und schließlich als Lösung die Schande und der Tod“ (Projekt Gutenberg; vgl. Ass: 7) sind nicht auf die klassistische Überzeugung zurückzuführen, dass das Arbeitermilieu nur besitzt, responsive bekommt, was es verdient (vgl. zum Klassenrassismus: Bourdieu, 1982: 292), sondern darauf, dass das gesamte Milieu und die damit einhergehende Misere das Resultat einer französischen Elendsgesellschaft, eines „einer vergangenen Herrschaft, einer seltsamen Zeit der Schmach und des Wahnsinns“ (Projekt Gutenberg) sind. Denn die Arbeiter werden von der Politik im Stich gelassen. Mit flächendeckender Bildung, so Zola, ließe sich das Elend jedoch bekämpfen. Er resümiert seinen Roman in einem einzigen Satz (hier meine Übersetzung, das Original istzit. nach Le Compagnon des Rougon-Macquart): „Der gesamte L’Assommoir lässt sich in einem Satz zusammenfassen, schließt die Kneipen und öffnet die Schulen.“

Le Franc, marchand de vin, boulevard de Clichy, 1881.
Foto: Eero Järnefelt. Helsinki, Ateneum Art Museum
Le Franc, marchand de vin, boulevard de Clichy, 1881. Eero Järnefelt. Helsinki, Ateneum Art Museum, Finish Gallery (Mitterand, 2008: 173).

Quellen:

  • Guinot, JB (N.N.): Défense de L’Assommoir, par Zola, URL : https://www.rougon-macquart.fr/les-20-romans/lassommoir/defense-de-lassommoir-par-zola/, zul. auf. am: 03.09.2020
  • Barlösius, Eva (2011): Soziologie des Essens. Eine sozial- und kulturwissenschaftliche Einführung in die Ernährungsforschung (2. Aufl.). Weinheim/München: Juventa.
  • Bourdieu, Pierre (1982): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Bourdieu, Pierre (1987): Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Bourdieu, Pierre (2015): Entwurf einer Theorie der Praxis auf der Grundlage der kabylischen Gesellschaft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Clément, René (1956): Gervaise, URL: http://www.allocine.fr/film/fichefilm-2233/photos/detail/?cmediafile=21494973, zul. auf. am: 08.07.2020.
  • Dangelzer, Joan Yvonne ([1938] 1980) : La description du milieu dans le roman français de Balzac à Zola. Slatkine Reprints: Genève.
  • Därmann, Iris (2008): Die Tischgesellschaft. Zur Einführung, in: Därmann, Iris/Lemke,  Harald (Hg.): Die Tischgesellschaft. Philosophische und kulturwissenschaftliche Annäherungen, Bielefeld: transcript, S. 15-42.
  • Dücker, Burckhard (2007): Rituale. Formen – Funktionen – Geschichte. J.B. Metzler: Stuttgart.
  • Dücker, Burckhard (2011): Ritualitätsformen von Gastlichkeit, in: Wierlacher, Alois (Hg.): Gastlichkeit. Rahmenthema der Kulinaristik, Berlin: Lit, S. 56-81.
  • von Engelhardt, Dieter/Wild, Rainer (2005): Einführung, in: Dies. (Hg.): Geschmackskulturen. Vom Dialog der Sinne beim Essen und Trinken, Frankfurt a.M./New York: Campus, S. 9-13.
  • Hirdt, Willi (1991): Alkohol im französischen Naturalismus. Der Kontext des Assommoir. Bonn: Bouvier.
  • Hirschman, Albert O. (1997): Tischgemeinschaft. Zwischen öffentlicher und privater Sphäre. Wien: Passagen Verlag,
  • Klose, Jutta (1987): Tafelfreud und Liebesleid in der Bourgeoisie. ‚Essen und Trinken‘ bei Balzac, Flaubert und Zola. Frankfurt: Peter Lang.
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Autorin Lars Henk
Zeitraum Oktober 2020