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Schriftenreihe: Welt - Körper - Sprache

Perspektiven kultureller Wahrnehmungs- und Darstellungsformen

Die interdisziplinär angelegte Reihe befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Zeichensystemen, Gesellschaft und Kultur. Im Zentrum ihrer Fragestellungen steht die komplexe Wechselbeziehung zwischen Mensch und Welt, die sich in Entwicklung und Handhabung sprachlicher und nichtsprachlicher Zeichen manifestiert. Ihr Gebrauch hat die technologische Entwicklung ebenso vorangetrieben wie neue Technologien ihre Anwendung verändern  und damit auf die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit einwirken.  Die Beiträge erhellen die einzelnen Problemstellungen unter literatur- und sprachwissenschaftlichen, soziohistorischen, kulturanthropologischen und insbesondere kultursemiotischen Aspekten.

Beitragstitel und Summaries (in englischer Sprache) aller bisher erschienen Beiträge sind über Doppelklick auf die Bandtitel abzurufen.

Vorschläge

Vorschläge für Beiträge bitte senden an: eva.kimminichuni-potsdamde

 

2018
Virality and Morphogensis of Right Wing Internet Populism

hg. von Eva Kimminich, Julius Erdmann und Amir Dizdarević

(Welt – Körper – Sprache. Perspektiven kultureller Wahrnehmungs- und Darstellungsformen, 13) Frankfurt et. Al. Peter Lang 2018.

Information and its individual interpretations are highly discussed in social media. Their use and misuse is an important subject for cultural and media studies. The theoretical framework of this volume is based on a synopsis of socio-constructivist and semiotic paradigms, which permit insight into ongoing adjustments of the social perception of reality and the thereby changing benchmarks. The assembled micro-studies concentrate primarily on right-wing Internet populism in Germany, France and Italy and allow a more precise idea of the effects the disseminated myths, metaphors and memes can have: Becoming viral, they can have an influence on a society’s semiosphere, i.e.on common sense and social life.

Inhaltsverzeichnis

Foreword
(Eva Kimminich)

Viral information – The shift of meaning and politics. An introduction to a multi-perspective analysis of Internet activities.
(Eva Kimminich)

Neither right nor left. The rise of “unpolitical” right-wing rhetoric.
(Vincenzo Idone Cassone)

Against virality. Buzz and spreadability on the Web.
(Mattia Thibault)

Virality and emotionality of the Lügenpresse phenomenon. A Critical Discourse Analysis of German and French right-wing website.
(Linda Thom)

On the metaphors of conspiracy theories about refugees in right-wing media.
(Amir Dizdarević)

The state as a company. Reconstruction of the origin and dissemination of the code BRD GmbH in the German-speaking conspiracy-ideological milieu.
(Jan Rathje)

Filter bubbles and echo chambers in online networks. On medial structures and the diffusion of right-wing argumentation.
(Julius Erdmann)

A picture of the Internet. Conflict, power and politics on Pixelcanvas.
(Mattia Thibault)

#Pepe #völkisch – Memes as vehicles for New Right ideology. Re- and decontextualization as a digital strategy.
(Rocío Rocha Dietz)

Pokémon and the PETA. Viral extremeness as a semiotic strategy.
(Bruno Surace)

The art of trolling. Semiotic ingredients, sociocultural causes, pragmatic and political effects.
(Massimo Leone)

Instead of a conclusion: The shift of meaning and semiospheric turbulences.
(Eva Kimminich)

 

2013
Stadtdispositive der französischen Literatur

(hg. von Sven Thorsten Kilian)

Dispositive zeichnen sich aus durch einen phantasmatischen und affektorientierten Bezug, den das Subjekt zu ihnen herstellt und in dem es sich konstituiert. Dispositive stellen das Movens zur Verfügung, das zur immer neuen Aktualisierung dieses Bezugs verführt. Paris, Berlin, Charleroi – die Beiträge dieses Bandes lassen die Stadt als Dispositiv der Literatur zutage treten. Sie verhandeln dessen Hybridität und Heterogenität, sie reflektieren es als Produktions- und Rezeptionsstätte von Literatur, Philosophie und Kritik. Schriftsteller erfinden und zerstören Städte. Ihre Texte sind auch dort städtisch, wo gar nicht von der Stadt gesprochen wird. Die Stadt als Dispositiv manifestiert sich auch als Non-Dit des literarischen und philosophischen Diskurses.
Abstracts

 

Frauenkörper im Fokus: Wahrnehmung zwischen Straße und Turnplatz in Prag und Dresden vor dem Ersten Weltkrieg

(von Filip Bláha)

Die Arbeit ist ein Beitrag zur Historisierung der Körper, vornehmlich des weiblichen Körpers, zu Körpervorstellungen und -praktiken sowie deren Wandel im deutschen und im tschechischen Turnmilieu. Der besondere Reiz dieser Thematik besteht in ihrer Mehrdimensionalität, die sie anschlussfähig macht für unterschiedliche historische Forschungsinteressen: für die noch junge Körpergeschichte, die längst etablierte Frauen- und Geschlechtergeschichte, den Spezialzweig der Geschichte der Leibeserziehung und der Bewegungskultur (Turn- und Sportgeschichte) und die vielfältigen Studien zu Nationalbewegungen, Nationalismus und Militarismus im 19. Jahrhundert. Sie hat aber auch mit Schulgeschichte, Medizingeschichte und Geschichte der Fotografie zu tun.

 

Mythos Stadt - Stadtmythen

(hg. von Eva Kimminich und Judith Stein)

Die Beiträge des 10. Bandes beleuchten die vielschichtigen Verflechtungen des Mythos Stadt mit (kultur)hegemonialen, ideologischen, städteplanerischen, ökonomischen oder subjektiven Interessen. Sie decken die Konstruktionsebenen ausgewählter literarischer, philosophischer, städteplanerischer und subkultureller Phänomene auf und zeigen, wie der Mythos Stadt und seine Aneignungsformen nicht nur die Gestaltung von Stadt, sondern auch die Art und Weise prägen, wie Stadt erlebt und Identität konstruiert wird.
Abstracts

 

2012
Literatur und die anderen Medien. Romanistik in Freiburg - eine Zwischenbilanz

(hg. von Walter Bruno Berg, Frank Reiser und Chiara Polverini)

Auch die Literatur ist ein Medium, eines unter anderen Medien. Ausgehend von der für die Wahrnehmung unserer Kultur entscheidenden Feststellung der sogenannten «Medien-Konkurrenz» kommt dieser Freiburger Tagungsband in seinen Beiträgen zu vielfältigen Perspektiven. Vorrangig ist das Interesse an den anderen Medien, von den traditionellen Medien - der Grafik, der Presse, dem Film oder Comic - bis hin zum Theater, zur TV-Liveberichterstattung, zur Musik oder zu Rap und Slam, sowie zu guter Letzt zur schieren Unendlichkeit der Intertexte, wie sie das kulturelle Gedächtnis in den Filmen Almodóvars, im lateinamerikanischen Gegenwartsroman oder in der Prosa Claude Simons bereit hält. Angesichts der Breite der Fallstudien über die drei romanistischen 'Kernfächer' hinweg erweist sich insbesondere die Frage nach der Methodik bei der Auseinandersetzung mit Literatur im medialen Umfeld als roter Faden dieses Bandes.

 

2010
Esswelten. Über den Funktionswandel der täglichen Kost

(hg. von Nicole M. Wilk)

Das Thema «Gesunde Ernährung» ist von allgemeinem und andauerndem Interesse. Das betrifft nicht nur die Menge der tagtäglichen Berichte über Lust und Last des Essens, sondern auch die wechselnden Positionen, die zu diesem Thema eingenommen werden. Um die Problematisierung dieser so selbstverständlichen Körperpraxis in den Kontext eines gesellschaftlichen Funktionswandels zu stellen, nähert sich der Band dem Essen von der Kehrseite: vom Feindbild des dicken Menschen, vom Ekel, von der bulimischen Rebellion, von der Scham und nicht zuletzt vom Mahlzeiten sprengenden Dauersnacken, das Speisetraditionen zu bedrohen scheint. Mediensemiotische Betrachtungen sowie Materialstudien zu Literatur, Theater, Werbung und Verzehrsalltag präparieren als Bezugsgrößen einer kultursemiotischen Essforschung Orte, Deutungsrahmen, (Gewichts)normen und Performanzen heraus.

 

2009
Utopien, Jugendkulturen und Lebenswirklichkeiten: ästhetische Praxis als politisches Handeln

(hg. von Eva Kimminich)

Die Beiträge untersuchen das politische Potential von Jugend- und Populärkulturen an konkreten Bei­spielen aus Europa, Russland und Afrika. Die Ergebnisse zeigen, dass das im traditionellen Sinne unpoli­tische Denken und Handeln jugend- und populär­kultureller Szenen keineswegs das eines utopischen Nirgendwo ist. Diese reagieren vielmehr auf konkrete national- oder weltpolitische Positionen; entweder im Rahmen der Musikindustrie als gezielt betriebene Kulturpolitik oder als Subkultur, um sich von Gesellschaft und Politik zu distanzieren. Letzteres resultiert meist aus konkreten lokalen Bedingungen und Notwendigkeiten, um sich auf die eigenen Belange und Bedürfnisse zu konzentrieren und den Lebensalltag zu verbessern. Jugendkulturen wohnt daher keineswegs nur ein Potential des Widerstands inne, sondern sie wirken auch sozialisatorisch, tragen zur Selbstfindung und Lebensbewältigung bei.

 

Diskurse von Ohnmächtigen

(von Carola Mick)

Diese Studie entstand in Perus Hauptstadt Lima. In 31 qualitativen Interviews mit zugewanderten Hausangestellten wird deren prekäre soziale Situation im Sinne der kritischen Diskursanalyse als soziales Problem mit semiotischem Aspekt untersucht. Im Interview zeigt sich aus der bottom-up-Perspektive der Informantinnen, wie sie in Kategorisierungsprozessen ihre Identität und gesellschaftliche Wirklichkeit konstituieren. Bei der Untersuchung wird analytisch zwischen ideologischen Basisstrukturen und zur Identitätskonstitution eingenommenen individuellen Diskursstrategien unterschieden. Dabei steht im handlungssziologischen Sinn die gesellschaftspolitische Dimension des sozialen Einflusspotentials ,d.h. die 'Macht der Diskurse' der interviewten Hausangestellten im Vordergrund.

 

2005
GastroLogie

(hg. von Eva Kimminich)

Der fünfte Band widmet sich kulturvergleichend der abendländischen Esskultur und ihrer Entwicklung. Vor dem Hintergrund gesellschafts- und wirtschaftspolitischer, bio- und gentechnologischer Entwicklungen befassen sich die Beiträge mit den theologischen und philosophischen Kontexten von Speisesystemen, Lebensmittelproduktion und Essverhalten. Ausgegangen wird von den aktuellen Entwicklungen der Nahrungsmittelindustrie, die im Okzident, wie durch Gegenüberstellung mit der indischen und koreanischen Esskultur sichtbar wird, in auffallender Weise durch Manipulation und Substitution natürlicher Erzeugnisse gekennzeichnet sind. Die Ursachen dieses gastroLogischen Sonderweges werden in den Kernmetaphern abendländischer Kulturprogramme gesucht.
Abstracts

 

2004
Rap: More Than Words

(hg. von Eva Kimminich)

In nur wenigen Jahrzehnten ist diese interaktive und transnationale Kultur des Wettstreits und des Ausdrucks von Botschaften weltweit zu einem bedeutenden ästhetischen Kommunikationsmedium geworden. Wissenschafterinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche machten sich das an mündliche wie schriftliche Diskurstraditionen anschließbare Genre Rap unter verschiedenen Akzentsetzungen und in verschiedenen Ländern und Kulturen zur Forschungsaufgabe. Ihre auf empirischen Untersuchungen basierenden Ergebnisse lassen erkennen, was diese Kultur alles bieten kann: eine politikrelevante (Über)Lebenspraxis und -philosophie; eine Ritualisierung konfrontativ-aggressiver Energien, durch die Aufbau und Fortbestand eines Kollektivs gesichert werden kann, ein set beliebig kontextualisierbarer tools, aus dem sich spezifische Strategien der Identitätsher- und -darstellung ableiten lassen; ein (Sprach)-Laboratorium, in dem dominante, aber auch sub- und gegenkulturelle Symbolsysteme rekonfiguriert werden, so dass auf Wirklichkeits(ausschnitts)konstruktionen und somit auch auf die Kulturprogramme unserer Weltgesellschaft eingewirkt werden kann.

Siehe dazu: Bulletin des Archivs für Textmusikforschung, Textmusik in der Romania, Universität Innsbruck, Nr. 14 – Oktober 2004, S. 10-13; Mathias Schillinger in: Lied und populäre Kultur / Song and Popular Culture, Bd. 49/2004: 253-256.
Abstracts

 

2003
Kulturelle Identität: Konstruktionen und Krisen

(hg. von Eva Kimminich)

Der dritte Band befasst sich mit dem Schlüsselbegriff der Identität. Identität resümiert den Brennpunkt einer Vielzahl von unterschiedlichen Prozessen, die an der Nahtstelle zwischen Subjekt bzw. Individuum, sozialer, ethnischer Gruppe, nationaler oder kultureller Gemeinschaft bzw. politischer Führungsspitze verlaufen. Es sind Reibungsprozesse, Prozesse der Aneignung und Abgrenzung, bei denen ein hohes Maß an emotionalen Energien freigesetzt und Gewalt ausgeübt wird. In den einzelnen Beiträgen wird Identität in Beziehung zu weiteren problematischen Begriffen unserer Zeit gesetzt und diskutiert: Assimilation, Multikulturalismus, Hybridität oder Globalisierung. Dabei werden grundlegende und richtungsweisende Fragestellungen erörtert, die in naher Zukunft von hoher gesellschaftspolitischer Brisanz sein werden.

Siehe dazu: Kulturpolitische Mitteilungen Nr. 105 II/2004, S. 58; Susanne Klein in: Deutsch als Fremdsprache, herausgegeben vom Deutschen Akademischen Austauschdienst in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Nr. 2/3 32. Jahrgang April/Juni 2005, S. 204-05; Erol Yildiz, Identitätsdiskurs zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in: Soziologische Revue 29 (2006) Heft 1: 36-50.
Abstracts

 

2002
Wort und Waffe

(hg. von Eva Kimminich und Claudia Krülls-Hepermann)

Der zweite Band beschäftigt sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Wort und Waffe. Er knüpft an die Tradition der arma et litterae an, die vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umbrüche und aktueller Beschreibungsmodelle ins Licht neuer Möglichkeiten gerückt wird.

 

2000
Zunge und Zeichen

(hg. von Eva Kimminich und Claudia Krülls-Hepermann)

Die Beiträge des ersten Bandes setzen sich mit den komplexen Bedingungen des Zeichen- und Sprachgebrauchs auseinander. Seit der frühen Neuzeit rücken unterschiedliche Formen der Weltaneignung in vielfältig wechselnde Beziehungen zueinander. Unter dieser Voraussetzung bieten Reflexionen über den Gebrauch sprachlicher und nichtsprachlicher Zeichen vor allem Gelegenheit zu kulturgeschichtlich interessanten Differenzierungen zwischen verschiedenen Körperkonzepten. Die Autoren von Zunge und Zeichen I und II greifen einzelne Aspekte dieses spannungsreichen Wechselverhältnisses zwischen Zeichengebrauch und Körperbezug auf und erhellen sie unter jeweils anderen Akzentsetzungen.

(Siehe dazu: Dietmar Hüser in: Lendemains 2001)
Abstracts