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Aufarbeitung in der Jüdischen Theologie der Universität Potsdam – Untersuchungskommission legt Bericht vor

Mehr Transparenz, Mitbestimmung und Kontrolle in den Strukturen des Instituts für Jüdische Theologie der Universität Potsdam empfiehlt die unabhängige Untersuchungskommission, die Vorwürfe der sexualisierten Diskriminierung, des Machtmissbrauchs und des wissenschaftlichen Fehlverhaltens zu prüfen hatte. Ein halbes Jahr nach ihrer Einsetzung hat sie jetzt einen 20 Seiten umfassenden Bericht vorgelegt und dem Präsidenten der Universität Potsdam übergeben. „Ich bin den Mitgliedern der Kommission außerordentlich dankbar, dass sie diese schwierige Aufgabe übernommen haben. Der Bericht ist für die weitere Aufarbeitung enorm hilfreich. Die Ausführungen der Kommission analysieren die schwierige Gemengelage und machen konkrete und klar differenzierte Vorschläge für das weitere Vorgehen, die wir nun umsetzen werden“, sagte Prof. Oliver Günther, Ph. D.

Die fünfköpfige Kommission unter Vorsitz der zentralen Gleichstellungsbeauftragten Christina Wolff hat in den vergangenen Monaten Protokolle, Gespräche und Verträge ausgewertet. Ergebnis der gründlichen Prüfung ist, dass sich die Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegenüber Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka auf Grund seiner Ämterhäufung und intransparenter Strukturen der Studien- und Arbeitsverhältnisse in der School of Jewish Theology teilweise bestätigt haben. „Nicht bestätigt haben sich die Vorwürfe der Duldung sexuell belästigenden Verhaltens seitens seines Lebenspartners Herrn Bomhoff“, heißt es in dem Bericht. Auf Grundlage der Ergebnisse empfiehlt die Kommission dem Präsidenten der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D., die Governance und die Strukturen der Jüdischen Theologie transparenter zu gestalten. Die Leitungsfunktionen von Prof. Homolka sollten entflochten, unabhängige Kontrollgremien eingerichtet und die Ordnungen und Satzungen überprüft werden. Auch Leitlinien zum Umgang mit Studierenden und Lehrenden könnten als Instrumente dienen, um die konstruktive Gremienarbeit an der School of Jewish Theology zu fördern und durch Evaluierungen zu stärken. „Die Kommission hat unter Hochdruck konstruktiv und produktiv gearbeitet und sich sensibel den komplexen Vorwürfen genähert“, so die Vorsitzende der Kommission Christina Wolff. „Ziel war es stets, alle Vorwürfe aufzuklären und insbesondere für die Studierenden und Mitarbeitenden transparent zu kommunizieren und Diskriminierungen und Missbrauch ernst zu nehmen.“ Der Vorwurf des wissenschaftlichen Fehlverhaltens gegenüber Rabbiner Prof. Homolka wurde noch nicht abschließend aufgeklärt. An dieser Problematik wird weitergearbeitet und die Ergebnisse werden nach Abschluss der Untersuchungen ebenfalls öffentlich gemacht.

Link zum Bericht der Untersuchungskommission: https://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/up/images/medienmitteilungen/PM_2022/2022_119_Bericht_SoJT.pdf

Kontakt: Dr. Silke Engel, Leiterin des Referats Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331 977-1474
E-Mail: presseuni-potsdamde

Medieninformation 26-10-2022 / Nr. 119