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Jüdischer Friedhof in Bad Freienwalde

Schloss Freienwalde, Sitz der Walther-Rathenau-Gedenkstätte
Photo: Reinhard Schmook
Schloss Freienwalde, Sitz der Walther-Rathenau-Gedenkstätte

Die Entwicklung der am Rande der Märkischen Schweiz liegenden Stadt Bad Freienwalde zum beliebten Kur- und Badeort ist eng mit der Anwesenheit und dem aktiven Wirken von Juden verbunden. Seit 1674 lebten und arbeiteten sie in Freienwalde. Und es gehörte zu ihren ersten Aufgaben, für verstorbene Angehörige in der Nähe auch einen eigenen Friedhof anzulegen: unterhalb des Galgenberges.

Bis 1933 gehörten Juden selbstverständlich zum Stadtbild. Zu den Prominentesten zählte der Industrielle und Politiker Walther Rathenau, der das in Vergessenheit geratene preußische Königsschloss 1909 als Sommersitz kaufte.
Die NS-Verfolgungs- und Vernichtungspolitik führte aber dazu, dass es in Bad Freienwalde ab Oktober 1942 keine Juden mehr gab. Was blieb, war ihr zurückgelassener und verwaister Friedhof.

Ab 1948 ließ die Stadtverwaltung diesen Ort einebnen und veranlasste seine Umgestaltung in eine Gedenkanlage. 1950 wurde sie eingeweiht. Dieser Akt entsprach einem Selbstbild, das von der eigenen Verantwortung für die Vertreibung der jüdischen Nachbarn ablenkte und zugleich wenig Verständnis für jüdische Kultur aufbrachte.

Dem langjährigen Leiter des Oderlandmuseums Bad Freienwalde, Dr. Reinhard Schmook, gelang es, die jüdische Geschichte der Stadt ins Bewusstsein zurückzuholen, sie umfangreich zu erforschen und zu dokumentieren. Von ihm stammen auch die folgenden Texte.

Über die Internetpräsens der Brandenburgischen Genealogischen Gesellschaft "Roter Adler" liegt eine Aufstellung von Juden vor, die in Bad Freienwalde beerdigt wurden, deren Gräber aber durch die Aufräumarbeiten der Nachkriegszeit nicht mehr erkennbar sind.  Die Liste entstammt einer Dokumentation, die sich im Nachlass Bernhard Brilling im Archiv des Jüdischen Museums in Frankfurt/Main befindet.

Anke Geißler-Grünberg