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Algen als Proteinquelle – Valeriya Denisova erhält für ihre Masterarbeit in der Ernährungswissenschaft den Better World Award 2025

Sie sind reich an Nährstoffen, wachsen schnell und lassen sich in unterschiedlichen Umgebungen kultivieren: Algen! Angesichts der wachsenden Bevölkerung auf der Erde gewinnt Algenbiomasse für eine gesunde und nachhaltige Ernährung weltweit an Bedeutung. In ihrer Masterarbeit an der Universität Potsdam gelang es Valeriya Denisova, die in der Nordsee vorkommendeMakroalge „Ulva Compressa“ erfolgreich in einer salzhaltigen Grundwasserquelle in Brandenburg anzubauen, um sie als alternative Proteinquelle für die Nahrungsmittelproduktion im Binnenland nutzen zu können. Das ressourcenschonende Verfahren, das kaum Fläche und kein Süßwasser braucht, trägt nicht zuletzt mit der Bindung von Kohlendioxid während des schnellen Algenwachstums zum Klimaschutz bei.

Für ihre Forschung ist Valeriya Denisova heute von der Universitätsgesellschaft Potsdam e. V. und der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH mit dem Better World Award 2025 ausgezeichnet worden. Der mit 3.333 € dotierte Preis geht alljährlich an junge Akademikerinnen und Akademiker, die mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Gemeinschaft leisten.
„Valeriya Denisovas Erkenntnisse werden dabei helfen können, Mangelernährung zu bekämpfen, sagt Kerstin Kosanke, Geschäftsführerin der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH, die den Preis stiftet. Der hohe Gehalt an Ballaststoffen, Aminosäuren und Carotinoiden sowie der geringe Fett- und Zuckeranteil der Makroalge „Ulva Compressa“ trage zu einer verbesserten Ernährung bei. Zudem könne das Verfahren in geografischen Regionen angewendet werden, wo traditionelle Landwirtschaft an Grenzen stoße.
„Die Ergebnisse deuten auf zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in Lebensmitteln hin, unter anderem in Form von Salaten, Suppen, Backwaren oder Nahrungsergänzungsmitteln“, berichtet Prof. Dr. Dieter Wagner, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft Potsdam, und betont, dass es bei der Vergabe des Better World Award immer auch auf den Wissens- und Technologietransfer in die Praxis ankommt. Algenanbau biete zudem neue, grüne Arbeitsfelder und damit wirtschaftliche Perspektiven in strukturschwachen Regionen.  
Die in Jekaterinburg geborene Valeriya Denisovas studierte Ernährungswissenschaft an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam. Die Masterarbeit ist im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts „food4future“ entstanden, das vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V. koordiniert wird.