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ZeLB-Kolloquium

Das Poster der Veranstaltung
Quelle: ZeLB-Geschäftsstelle

Einstellungen werden durch Erfahrungen beeinflusst (z.B., Campbell, 1988) und können unter bestimmten Voraussetzungen handlungswirksam werden (Ajzen, 1991). Dies gilt auch für das professionelle pädagogische Handeln angehender Lehrkräfte und konkret für den Einsatz digitaler Medien im schulischen Kontext (z.B. Vogelsang et al., 2019).

In seminarintegrierten Leseprojekten haben wir mit Lehramtsstudierenden der Inklusionspädagogik den Einsatz digitaler Medien im Leseunterricht besprochen, didaktisch vorbereitet und in der Schule praktisch erprobt. Dabei wurden die Studierenden vor Projektstart (T1) und nach dem Schulbesuch (T2) zu ihren Einstellungen zum Einsatz digitaler Medien in der Schule und speziell im Deutsch-Unterricht sowie zu dem schulischen Einsatz von Kinderbuch-Apps befragt. Aus bisher vier Semestern seit dem Wintersemester 2019/20 nahmen insgesamt 100 Studierende an der T1-Befragung und 59 Studierende an der T2-Befragung teil. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Studierenden bereits vor Durchführung der Leseprojekte dem schulischen Einsatz digitaler Medien (eher) positiv gegenüberstand. Auch wenn sich der proportionale Anteil der Studierenden, die angaben, dass sie den Einsatz digitaler Medien in der Grundschule sowie im Deutschunterricht für sehr sinnvoll erachten nach Projektdurchführung um mehr als 10% erhöhte, konnten keine signifikanten Effekte des Messzeitpunktes dokumentiert werden. Es gab bzgl. des Einsatzes von Kinderbuch-Apps keine quantifizierbare Veränderung der Einstellung der angehenden Lehrkräfte über die Zeit. Dies mag an Deckeneffekten liegen, da die Studierenden mit 93% Zustimmung zur Sinnhaftigkeit des Einsatzes bereits vor den Leseprojekten eher/sehr positiv gegenüber diesem Medium eingestellt waren. Inwiefern hier auch soziale Erwünschtheit eine Rolle spielen mag und Einstellungen im Verlauf eines Seminars und durch eine einzige schulpraktische Erfahrung überhaupt beeinflussbar sind, soll diskutiert werden.

Gehalten von

Dr. Anja Rettig, Prof. Dr. Katrin Böhme

Veranstaltungsart

Kolloquium

Sachgebiet

Lehrerbildung

Universitäts-/ Fachbereich

Wissenschaftliche Einrichtungen

Termin

Beginn
17.01.2022, 14:15 Uhr
Ende
17.01.2022, 15:15 Uhr

Veranstalter

Universität Potsdam, Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung

Kontakt

Dr. Julius Erdmann
Karl-Liebknecht-Str. 24-25
14476 Potsdam

Telefon: 0331 977-256012