Stille: Nach.Hören im Buddhismus
Welchen Wert hat Stille? Erfahrungssache! Bei äußerem Lärm als heilsam empfunden, offenbart äußere Stille bald das wesentlichere Problem: den wirren Lärm im Kopf. Stille hilft, Kontrolle über die innere Unruhe zu gewinnen. Der geschulte Geist trägt dann die Kraft der Stille in sich.
Hören bedeutet in diesem Kontext eine Erweiterung des Selbst als ein Synonym für das Lernen. Erst der Raum der Stille ermöglicht die Erfahrung von Klang und umgekehrt. Klang durchmisst den Raum und gibt ihm Gestalt im Bewusstsein. Subtiler als visuelle Formen trägt Denken den Klang des Bewusstseins selbst auf seinem Rücken – den der Geist hört, nicht das äußere Ohr. In der Stille lässt Denken sich nicht überhören. Wenn Bewusstsein seinen Inhalt zu fassen beginnt, wie erhebt sich dieser aus dessen Stille? Wie wird er zu Sprache? Um das zu begreifen, wirkt Stille wie der sterile Raum, in dem das Skalpell der Konzentration die Schichten des Geistes sauber trennen kann. Diesem Zweck dient konzentrative Meditation – Shamatha.
Geshe Palden Öser ist graduierter Mönch der Universität des tibetischen Klosters Sera Je, lehrt als Residenzlama im Tibetzentrum Hannover buddhistische Philosophie und ist regelmäßig Gast-Dozent im Kringellocken-Kloster e. V., Potsdam.
Nicola Hernádi ist studierte Asienwissenschaftlerin/Indologin, Chefredakteurin der Zeitschrift „Tibet und Buddhismus“ und Übersetzerin für Tibetisch und Sanskrit.
Bei der Tagung „Über.Hören – Die Klänge des Religiösen“ haben wir im vergangenen Sommer bereits aus physikalischer, film-, religions- und musikwissenschaftlicher Perspektive über das Hören gesprochen. Jetzt wollen wir bei den Musikabenden Nach.Hören selbst in die religiösen Klänge eintauchen.
Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten: forum-religionen-kontextuuni-potsdampde.
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Universitäts-/ Fachbereich
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Am Bassin 7
14467 Potsdam