Florian Koch

1. Was haben Sie studiert?

Ich habe Deutsch und Spanisch auf Lehramt für die Sek I & II im Bachelor und Master an der Uni Potsdam studiert.

2. Wieso haben Sie sich damals für ein Studium an der Universität Potsdam entschieden? 

Eigentlich bin ich an die Uni Potsdam wegen dem Studiengang LER (Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde) gekommen, den es nur hier gibt. Da ich in Spanisch aber gemerkt habe, dass Linguistik eigentlich voll mein Ding ist, bin ich dann in meinem zweiten Fach zu Deutsch gewechselt.

3. Was ist Ihre schönste Erinnerung aus dem Romanistik-Studium in Potsdam?

Ich erinnere mich gerne an die ersten Kurse in der Sprachpraxis zurück. Zusammen mit einer Kommilitonin, die dann eine gute Freundin wurde, haben wir uns richtig in escrita I reingesteigert und zu der Zeit habe ich so viel gelernt – davon habe ich dann im Auslandsemester total profitiert. Ansonsten habe ich auch mehre Exkursionen nach Cottbus, Brno und Palma de Mallorca mitgenommen. Im Master hatte ich neben sehr guten Kursen auch die tolle Möglichkeit, Tutorien im Bereich Romanistik zu geben.

4. Was hat Ihnen während des Studiums der Romanistik in Potsdam weniger gut gefallen?

Ich hätte gerne noch mehr Kurse auf Spanisch gehabt, auch in den Fachwissenschaften.

5. Wo arbeiten Sie jetzt?

Ich arbeite an der Europa-Universität Flensburg am Lehrstuhl für Sonderpädagogik des Lernens. Dort promoviere ich zum Thema LRS (Lese-Rechtschreibschwierigkeiten) und Mehrsprachigkeit und habe außerdem noch eine Stelle in einem Drittmittelprojekt zum Thema Schulabsentismus.

6. Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Während des Studiums habe ich in diesem Projekt gearbeitet, das eine Kooperation zwischen der Uni Potsdam und der Uni Flensburg ist. Als ich dann mit dem Studium in Potsdam fertig wurde, ist gerade eine Stelle im gleichen Team in Flensburg freigeworden. Deshalb bin ich nicht ins Referendariat, sondern an die Uni gegangen.

7. Welche drei Sachen haben Sie bei der Arbeit zuletzt erledigt?

Ich habe einen Bericht zu einer großen Erhebung an Schulen in Schleswig-Holstein zu Ende geschrieben, eine Masterarbeit gelesen und mein Seminar für die kommende Woche geplant.

8. Was fordert Sie in Ihrem Beruf heraus?

Man muss schon viele Dinge gleichzeitig und schnell erledigen können und arbeitet irgendwie immer von Deadline zu Deadline. Es macht viel Spaß und ist erfüllend, aber auch stressig.

9. Was hat Sie das Studium in Potsdam gelehrt, das wichtig für Ihren derzeitigen Beruf ist?

In meiner aktuellen Tätigkeit geht es viel um Schriftspracherwerb unter besonderen Bedingungen, insofern profitiere ich fachlich total von den sprachwissenschaftlichen Inhalten im Studium. Außerdem muss ich auch oft Texte schreiben und mir viele neue Inhalte selbstständig aneignen, auch das habe im Studium gelernt.

10. Ihre Tipps für Berufseinsteiger:innen.

Das System in Deutschland erlaubt es, über die Studi-Jobs schon während des Studiums in den verschiedensten Bereichen für ein paar Stunden die Woche tätig zu sein und sich auszuprobieren – dabei kommt man teilweise an richtig coole Projekte, bei denen man auch schon viel Verantwortung übernehmen kann und woraus sich mitunter tolle Möglichkeiten für spätere Jobs ergeben. Mein Tipp ist es, diese Möglichkeit zu nutzen und für sich herauszufinden, worauf man Lust hat – auch wenn man dann ein kleines bisschen länger studiert.

11. Wenn ich nicht in Potsdam studiert hätte, wäre ich/hätte ich...

… hätte ich wahrscheinlich nicht so viele spannende Studi-Jobs an der Uni gehabt, die später dann zu anderen tollen Möglichkeiten führen. Die Uni Potsdam ist nicht so groß und überlaufen, gleichzeitig ist sie ziemlich forschungsstark und es gibt viele Drittmittelprojekte. Wenn man Interesse daran hat, kann man hier schon während des Studiums viele Erfahrungen in der Forschung machen.

Vielen Dank für das Interview, Florian Koch!

Florian Koch hat vom WS 2015/16 bis zum WiSe 2024/25 mit einem Auslandsjahr in Argentinien (August 2017-Juli 2018) an der Universität Potsdam studiert.

Das Interview wurde im November 2025 geführt.