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Erst online, dann kontaktarm – Potsdamer Hochschulsport in Corona-Zeiten

Zur Corona-Pandemie – Beiträge aus der Universität Potsdam

Sport ist derzeit - auch an der Uni Potsdam - etwas für heldenhafte Einzelgänger. | Foto: Thomas Roese
Foto : Thomas Roese
Sport ist derzeit - auch an der Uni Potsdam - etwas für heldenhafte Einzelgänger.
Kein Aerobic, kein Kickboxen, kein Zumba. Der Hochschulsport, der für Tausende Potsdamer Studierende genauso zum Semester gehört wie Vorlesungen, Hausarbeiten und Klausuren, musste wie der gesamte Unibetrieb von einem Tag auf den anderen eingestellt werden. Die Leiterin des Zentrums für Hochschulsport, Dr. Petra Bischoff-Krenzien, spricht über die Folgen des Totalausfalls, Solidarität in Krisenzeiten und die Ideen für das Programm im nächsten Semester – mit oder trotz Corona.

Die Folgen der Corona-Pandemie treffen auch den Potsdamer Hochschulsport. Von einem Tag auf den anderen wurden alle Veranstaltungen abgesagt. Von wie vielen Kursen, Events und Sportlern sprechen wir hier?

Es geht um ca. 500 wöchentlich stattfindende Kurse mit über 5500 Teilnehmenden. Aber auch viele Wochenend-Workshops und Events mussten kurzfristig abgesagt werden, so unter anderem der Bouldercup und der Workout-Mix.

Wie gehen die betroffenen Sportlerinnen und Sportler, aber auch die Kursleiter damit um? Gibt es Feedback und Austausch?

Wir sind mit unserer notwendigen Absage des Kursbetriebes bei den Sportlerinnen und Sportlern fast ausschließlich auf Verständnis gestoßen. Auch unsere Übungsleiterinnen und -leiter verstehen die Einstellung des Sportprogrammes, wenngleich bei vielen von ihnen der finanzielle Zuverdienst durch die Kursleitung nun natürlich empfindlich auf dem Konto fehlt. Wir arbeiten zum großen Teil mit studentischen Übungsleiterinnen und -leitern zusammen, für die auch der kleine Zuverdienst zum Bestreiten des Lebensunterhaltes wichtig ist.

Die Unterbrechung platzt mitten ins Ferienprogramm. Was passiert mit den Kursgebühren?

Wir haben lange diskutiert, wie wir mit den zu viel gezahlten Kursgebühren umgehen. Letztendlich ist die Entscheidung zugunsten unserer zum überwiegenden Teil studentischen Teilnehmenden gefallen. Auf Antrag haben wir die Kursgebühren anteilig zurückerstattet. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bei sehr vielen Hochschulsportlerinnen und -sportlern, die zugunsten der Übungsleiterinnen und -leiter auf die Rückerstattung verzichtet haben. Das hilft sehr.

Das trifft den Hochschulsport sicher auch wirtschaftlich. Wie gehen Sie damit um?

Der Hochschulsport wird bekanntlich durch das Zentrum für Hochschulsport und den Verein zur Förderung des Hochschulsports e.V. gemeinsam organisiert. Den Verein trifft die Krise sehr hart. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter musste Kurzarbeit beantragt werden. Das ist eine Situation, die wir uns noch vor wenigen Wochen in den kühnsten Träumen kaum vorstellen konnten und die nicht gerade beruhigend ist.

Fit bleiben sollen die Menschen ja trotzdem. Individueller Sport, Joggen und Radfahren, zählt zu den wenigen Dingen, die man derzeit explizit tun darf und soll. Alba Berlin hat innerhalb kürzester Zeit Sport zum Mitmachen für Kitakinder und Schüler angeboten. Kann auch der Potsdamer Hochschulsport dabei helfen?

Wir sind momentan fieberhaft dabei, für unsere Hochschulsportlerinnen und -sportler ein Online-Programm auf den Weg zu bringen. Es soll in Kürze Live-Angebote wie auch On-Demand-Angebote auf unserer Homepage geben. Dabei erhalten wir Unterstützung von unseren Übungsleiterinnen und -leitern, die mit sehr kreativen Ideen dabei sind, die Verbindung zu sportlich Aktiven aufrechtzuerhalten.

Die Uni plant derzeit, den Lehrbetrieb am 20. April via Online-Lehre aufzunehmen. Wie plant der Hochschulsport für das Sommersemester?

Wir werden zunächst, wie bereits erwähnt, mit einem Online-Programm starten. Je nachdem, wie die Kontaktbeschränkungen gelockert werden, können wir auch über Angebote nachdenken, die gesundheitlich unbedenklich sind. Sicherlich werden wir zunächst nur mit kontaktarmen Sportangeboten vor allem unter freiem Himmel und geringer Teilnehmerstärke beginnen können. Einen Termin zu nennen, wann wir in den gewohnten Kursbetrieb übergehen und geliebte Events aufleben lassen können, wäre zum jetzigen Zeitpunkt spekulativ. Jetzt heißt es erst einmal für alle, sich alternativ zu bewegen und fit zu halten. Und dabei wird der Hochschulsport ein zuverlässiger Partner sein.

Wo können sich Sportbegeisterte informieren?

Wie immer sind alle Informationen auf unserer Homepage zu finden. Aber auch über die sozialen Medien wie Facebook und Instagram berichten wir kontinuierlich über unsere Aktivitäten in dieser unwirklichen Zeit.

Weitere Informationen:

https://www.uni-potsdam.de/de/hochschulsport/

 

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