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Bilder

 

Zeichen im städtischen Alltag

Orgosolo, Rom, Granada, Potsdam, Berlin, Paris. Juli 2013

Städte sind ein semiotisches Universum. Sie bieten in den letzten Jahrzehnten neben klassischen und vielfach betrachteten auch eine Fülle neuer, nicht immer gleich verstehbarer Zeichen. Manche sind unscheinbar, wie Sticker, manche bieten Anlass für Verbote, wie Tags und Graffiti, manche sorgen für Verwunderung und andere treten nur situativ und kurzfristig auf.Im Rahmen des Seminars „Stadt und Zeichen – Kreativität in urbanen Räumen der Romania“ konzipierten Studierende der Professur Kulturen romanischer Länder gemeinsam eine Ausstellung, die die oftmals unbeachteten Zeichen in der Öffentlichkeit dokumentiert und wissenschaftlich hinterfragt. Wer diese Zeichen an welchem Ort setzt, warum und wie, das waren Fragen, die in der Ausstellung und dem Begleitkatalog betrachtet wurden.Die hier gezeigten Fotos sind dem Katalog „Stadt und Zeichen“ entnommen. Der Katalog bietet neben weiterem Bildmaterial auch erklärende Texte: Nach Modus-operandi und Erscheinungsform werden die Zeichen im städtischen Raum in drei Untergruppen untersucht:  Unter dem Titel „I was here“ werden Zeichen, die auf Gebäuden, Mauern oder dem urbanen Inventar hinterlassen werden, analysiert, also  Graffiti, Sticker, Schablonen, Guerilla Knitting und Guerilla Gardening. Hier werden die Relation von Identität und Anonymität bzw. die (Um)Gestaltung urbaner Räume und des städtischen Mobiliars thematisiert.  Unter dem Motto „I am here“ wird der individuelle Körper in seiner Zeichenhaftigkeit erfasst. Sie besteht einerseits in Selbstgestaltung, also in spezifischen Formen subkultureller Kleidung oder Körpergestaltung, wie Tattoo oder Piercing, andererseits in spezifischen Arten der Bewegung im öffentlichen Raum, wie sie Skater oder Traceure praktizieren. Das Kapitel „We are here“ befasst sich mit situativ inszenierten oder performierten Formen der Zeichensetzung, die von einem Kollektiv und dessen kurzzeitigem Zusammenspiel ausgehen. Handelt es sich beim Straßentheater um Gruppen, die sich mit einer gemeinsamen Zielsetzung zusammengefunden haben, um ihre Performances gezielt zu planen, so finden sich die Teilnehmer eines Flashmobs im Allgemeinen zufällig zusammen. Diese Formen von Gemeinschaft und eines Sich-selbst-Erlebens in der anonymen Gemeinschaft beziehen letztendlich auch die Masse der zufällig Beteiligten mit ein: „We are all here“. Im fünften Kapitel werden Dynamik und Potentiale subkultureller Zeichensetzung in urbanen Lebensräumen im Rahmen der semiotischen Konzepte Repräsentation, Virtualität und Praxis erläutert.

Der Katalog (176 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen) kann direkt im Lehrstuhl oder bei der Hirnkost KGbestellt werden.

Weitere Informationen:

Katalog Stadt und Zeichen

 

 

Urbanisierung und Modernisierung ländlicher Räume - Exkursion nach Rimella

Juli 2013, Rimella, Italien

 

 

 

Graffitis aus Tunesien

Tunis, Sidi Bouzid, Gammarth, Februar 2013