Skip to main content

Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe schon länger darüber nachgedacht, Erasmus zu machen und wurde dann von einem Vortrag über „Wege ins Ausland für Jura-Studenten“ über meine Möglichkeiten informiert. Ich habe im September 2021 dann den Entschluss gefasst nach Spanien zu gehen, obwohl ich bis dahin noch kein Wort Spanisch gesprochen habe, sodass ich in den folgenden zwei Semestern die Spanischkurse an der Uni besucht habe, welche deutlich aufwendiger waren als ich es erwartet hätte. Meine konkreten Vorbereitungen auf Erasmus umfasste nur das Nötigste, aber ich habe immer schnelle und gute Hilfe vom Team des International Office bekommen. Dagegen war die Kontaktaufnahme zur Universität Saragossa immer etwas anstrengender. Da ich mehrere Kurse außerhalb der rechtswissenschaftlichen Fakultät besuchen wollte, musste ich mit vielen Personen im Austausch stehen. Vor Ort ist das International Office aber auch sehr nett und hilfsbereit.


Studienfach: Rechtswissenschaft

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität:Universidad de Zaragoza

Gastland:Spanien

Studium an der Gastuniversität

Ich habe an meinen ersten Tage an der Uni Saragossa gemerkt, dass ich trotz eines angeblichen B1-Levels und guten Noten in meinen Spanischkursen nur ganz schwer zurechtkam. Da Saragossa nicht unbedingt eine touristische Stadt ist, ist das Englisch der Menschen, auch der Professoren(!), sehr schlecht oder gar nicht vorhanden. Es gab insgesamt zwei „english friendly“ Kurse an der juristischen Fakultät und einer war für ein sehr fortgeschrittenes Semester, kam also nicht in Frage. Ich kann Jurastudenten mit eher unzureichenden Spanischkenntnisse daher nur empfehlen, auch Kurse außerhalb der eigenen Fakultät zu nehmen, um keine Probleme mit den zu erreichenden ECTS zu bekommen. Außerdem kamen mir meine beiden außerjuristischen Kurse (Introduction to English Literature und Ética y trabajo social) auch deutlich leichter vor. Es ist immer gut andere Erasmus-Studenten in dem Kurs zu haben, also beredet euch nochmal untereinander. Das Studiensystem unterscheidet sich deutlich von unserem, da es „verschulter“ und persönlicher ist. Anstatt große Vorlesungen abzuhalten, wird der Jahrgang in drei Gruppen aufgeteilt mit unterschiedlichen Zeiten und Professoren, sodass euch die Professoren persönlich kennen werden. Es gibt zwei Arten, auf die man während des Semesters bewertet wird und am Ende nur eine kleine theoretische Klausur sowie das globale Bewertungssystem, in dem man wie bei uns am Ende eine größere oder eine theoretische und praktische Klausur schreibt. Rückblickend muss ich sagen, dass sich der echt große Aufwand für die kontinuierliche Bewertung nicht lohnt und globale Klausuren auch schaffbar sind. Sehr positiv ist mir das Studienklima aufgefallen, da man von Kommilitonen und Professoren immer viel Hilfe bekommt. Dies ist auch sehr wichtig, da nicht so viele Erasmusstudenten an der juristischen Fakultät sind, wie an vielen anderen Fakultäten. Auch bekommt man hier seltener einen „Erasmus-Bonus“ oder die Möglichkeit, auf Englisch eine Klausur zuschreiben.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Durch die beiden Erasmus-Organisationen (ISA und Happy-Erasmus) lernt man sehr schnell andere ausländische Studierende kennen und kommt schnell in die Erasmus-Blase. Es werden wirklich 5 Tage die Woche Partys, Ausflüge oder andere soziale
Events angeboten. Mit einheimischen Studierenden war ich nur über die Uni verbunden. Aber rückblickend ist man schon deutlich öfter mit Erasmusfreunden unterwegs, da sie einfach in derselben Situation sind.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Wie schon erwähnt ist es wirklich hart am Anfang, wenn man nur ein mittelmäßiges Spanischlevel hat, aber es wird besser! Man ist so oft gezwungen, Spanisch zu sprechen, dass man keine andere Wahl hat, als es zu lernen. Ich habe selber keinen einmonatigen Intensivkurs gemacht, da ich schlichtweg nicht die Zeit dazu hatte, aber ich bereue es auch nicht wirklich. Wenn man sich für Spanien entscheidet, dann muss man sich dieser Herausforderung bewusst sein und am besten vorher ordentlich lernen.

Wohn- und Lebenssituation

Die Wohnungssituation ist deutlich entspannter als in Potsdam/Berlin. Ich kann die App „idealista“ empfehlen, um eine Wohnung zu finden. Ich habe mir auch erst vor Ort eine gesucht und vorher im Hostel gewohnt. Wenn man das vorhat, dann sollte man entweder rechtzeitig anreisen oder sich einfach vorher drum kümmern. Beachtet, dass man in den kühleren Monaten definitiv eine Heizung braucht, da es in Zaragoza wirklich kalt werden kann. Insbesondere der wirklich starke Wind in
Zaragoza hat mich überrascht. Bzgl. der Öffis braucht man sich keine großartigen Gedanken machen. Man holt sich zwar früher oder später eine Karte, die man regelmäßig aufladen kann, aber zu 80% läuft man die Strecken, da Bus oder StraBa genauso lange brauchen. Das Leben in Spanien ist ansonsten schon etwas günstiger als in DE, aber das liegt vor allem an günstigen Restaurants und Clubs, da die Supermärkte ähnliche Preise haben wie in Deutschland. Während des Erasmus kann man die Wochenenden super nutzen, um Trips zu machen. Entweder fährt man mit den Erasmusorganisationen mit oder man mietet sich mit ein paar Freunden ein Auto. Auch die Züge kann man zum Teil sehr günstig buchen und kommt so in 1,5 Stunden nach Barcelona oder Madrid.

Studienfach: Rechtswissenschaft

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität:Universidad de Zaragoza

Gastland:Spanien


Rückblick

Es war wirklich eine tolle und einmalige Zeit. Ich werde definitiv nach Zaragoza zurückkehren und meine neuen Freunden auf der ganzen Welt besuchen. Auch wenn es für das Staatsexamen nicht wirklich hilfreich ist, ist der Einblick in ein anderes Studiensystem, die neuen Bekanntschaften, das Kennenlernen einer neuen Kultur und all die neuen Erfahrung es wirklich wert. Der große Vorteil an Zaragoza ist die Lage, die Größe und auch, dass es nicht zu touristisch ist. Ich kann es nur empfehlen! Unterschätzt nicht die Sprache und das Wetter. Und lasst euch nicht zu sehr von der Flut an Trips, Partys und Aktivitäten stressen, denn früher oder später kommen die Klausuren und werden dann doch nicht ganz so leicht wie erwartet. Viel Spaß!

Spanien

Zurück zur Länderseite

Studium im Ausland

Hier finden Sie alle Informationen zum Studium im Ausland

Finanzierung & Stipendien

Wie Sie Ihr Auslandsstudium finanzieren können und welche Stipendien Sie erhalten können, erfahren Sie hier