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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Zur Vorbereitung des Erasmus+ Programmes habe ich diverse Info-Veranstaltungen besucht sowie mich mit Kommilitonen ausgetauscht, die das Programm in der Vergangenheit bereits absolviert haben bzw. den Bewerbungsprozess mit mir gemeinsam durchlebt haben. Auch die Mitarbeiterinnen des International Office habe ich immer per Mail um Rat fragen können.
Die Planung meines Aufenthalts hat soweit gut funktioniert, einzig und allein die Planung des Stundenplans hat sich als kompliziert herausgestellt, was im Laufe meiner Zeit in Spanien leider auch nicht einfacher wurde, dazu jedoch im folgenden Punkt mehr.
Mein zuständiger Tutor an der Uni in Murcia hat mir jedoch auch immer zuverlässig geantwortet und das Einholen aller Unterschriften verlief problemlos.


Studienfach: Spanisch und Englisch auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2019 - 01/2020

Gastuniversität:  Universidad de Murcia

Gastland:Spanien

Studium an der Gastuniversität

Das Studium an der Gastuni kam etwas schwer in die Gänge. Die Universidad de Murcia funktioniert sehr schulisch, die Studenten werden in zwei Gruppen aufgeteilt und bekommen feste Stundenpläne für die vier Jahre ihres Bachelor-Studiums (vier Jahre x zwei Semester x zwei Gruppen = 16 Stundenpläne). Aus diesen 16 Stundenplänen fällt bereits die Hälfte weg, da man nur die Kurse belegen kann, die im aktuellen Semester des Auslandaufenthalts stattfinden. Davon fällt erneut die Hälfte weg, da die Studenten nach Nachnamen in Gruppen eingeteilt werden. Dies herauszufinden hat schonmal eine Weile gedauert.
Damit blieben noch vier Stundenpläne übrig (einer für jedes Studienjahr aus dem entsprechenden Semester der entsprechenden Gruppe). Jedoch habe ich Kurse aus den Studiengängen “Lengua y Literatura Españolas”, “Estudios Inglesas” und “Traducción” belegt, was die Anzahl der Stundenpläne, aus denen ich Kurse belegt habe, erneut erhöht hat. Der einzige Hinweis meines Tutors bestand darin, dass ich mir einfach jeden Kurs aussuchen kann, den ich möchte. Da in Spanien die Kurse mit 4 SWS zwei bis drei Mal die Woche stattfinden, kam es dabei jedoch oftmals zu Überschneidungen, was für mich interessante Kurse dann wieder miteinander inkompatibel machte. Letztendlich fand ich eine Kombination aus fünf Kursen (= 30 ECTS), musste jedoch schnell feststellen, dass insbesondere ein Kurs weit über meinem Sprachniveau im Spanischen lag, was es mir unmöglich machte, dessen Inhalten zu folgen.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir mehr Unterstützung in der Zusammenstellung des Stundenplans gewünscht hätte, denn dieser ist ein maßgeblicher Grundstein für das Studium im Ausland.
Aufgrund der schulischen Atmosphäre (die spanischen Studierenden haben vom 1.-4. Jahr ihres Studiums einen identischen Stundenplan), ist es schwer Kontakte zu knüpfen, da sich die Studierenden dort bereits seit einiger Zeit kennen und sich Freundesgruppen bereits gegründet haben. (Es sei denn man belegt Kurse aus dem ersten Jahr, was mir aufgrund von Überschneidungen jedoch nicht möglich war.)
Wenn man jedoch erst einmal Kontakte zu spanischen Studierenden etabliert hat, habe ich die Menschen dort als sehr offen, kommunikativ und sympathisch erlebt. Die Universität war gut ausgestattet und die Dozenten waren meistens sympathisch. An mancher Stelle hätte ich mir jedoch gewünscht, dass etwas mehr auf unseren Status als Erasmus-Studenten eingegangen wäre hinsichtlich der Bewertung und Ansprüche, da in Potsdam Dinge doch anders laufen und man dann aus Fehlschlägen lernen musste, was auch durch einfach Kommunikation hätte geregelt werden können.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Ich bin mit dem Gedanken nach Spanien gegangen, dass die Menschen dort alle sehr offen seien und es relativ leicht werden würde, Kontakte zu knüpfen. Jedoch erwies sich dieses Vorhaben schwerer als Gedacht. Durch Gruppenarbeiten habe ich einige Spanierinnen kennen gelernt, was meinen sprachlichen Fähigkeiten wirklich gut getan hat. Letztendlich habe ich eine spanische Freundin, mit der ich nach wie vor in Kontakt stehe. Auch ausländische Studierende kennen zu lernen erwies sich als komplizierter als gedacht. Ich würde auf jeden Fall jedem empfehlen, Mitglied im ESN des jeweiligen Ortes zu werden, doch auch bei Ausflügen und Reisen des ESN lernte ich eher andere Städte als Studierende kennen. Ich glaube, dass zu Beginn des Aufenthaltes Sprachkurse statt gefunden haben, während derer sich Freundeskreise zusammengefunden haben, in die es im späteren Verlauf des Semesters schwer war hineinzukommen. Zudem sind viele Studierende unter sich geblieben was ihre Nationalitäten anging.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Laut meiner Unikurse, die ich vor dem Auslandsaufenthalt absolviert hatte, sollte mein Sprachniveau auf einem B2 sein. Ich fühlte mich jedoch noch längst nicht sicher mit meinen sprachlichen Fähigkeiten, hatte Angst Fehler zu begehen und verstand vieles an Zusammenhängen erst bei mehrmaligem Hören/Lesen. Der OLS Test vor dem Aufenthalt ergab letztendlich ein A2 Niveau, was ich dann doch als etwas zu niedrig empfand, um meine Fähigkeiten zu beschreiben, doch ich dachte es kann nur besser werden.
Und das wurde es. Mittlerweile habe ich keine Angst mehr davor zu sprechen oder davor Fehler zu begehen. Es fällt mir leichter Grammatik anzuwenden, ich habe ein Gespür für den Gebrauch des Subjuntivo bekommen und mein Wortschatz hat sich unglaublich erweitert. Mittlerweile schaue ich liebend gern Serien auf Spanisch und lese Bücher, ohne nach wenigen Sätzen frustriert zu sein.
Auch der zweite OLS Test zeigte diese Fortschritte und ergab dieses mal ein B2 Niveau, in den Kategorien Lese- sowie Hörverstehen mittlerweile sogar ein C1 Niveau. Vor allem aufgrund dieser Verbesserungen ist mein Aufenthalt mit Erasmus+ für mich ein voller Erfolg gewesen, da ein Fortschritt in meinem Sprachniveau der Hauptgrund für mein Studium in Spanien war.

Wohn- und Lebenssituation

In Murcia lässt es sich gut für wenig Geld leben. Es gibt viele Bars und Clubs, die sehr günstig sind und auch das Kino ist günstiger als in Deutschland. Lebensmittel bewegen sich in einem ähnlichen preislichen Rahmen.
Ich habe auf der von der Universität empfohlenen Website keine Unterbringung gefunden. Viele Studierende haben empfohlen, sich in den ersten Tagen ein Hotel zu nehmen und sich vor Ort ein WG-Zimmer zu suchen. Ich wollte meine Unterkunft jedoch bereits im Vornherein in Sack und Tüten haben und habe mir deshalb ein Zimmer über AirBnB gebucht. Das hatte unter anderem den Vorteil, dass ich mit einer Spanierin zusammengewohnt habe, die sehr gastfreundlich war und mir den Start in Spanien sehr erleichtert hat. Des Weiteren hatte ich zuhause immer jemanden mit dem ich Spanisch sprechen konnte/musste, ich war also immer gezwungen die Sprache zu nutzen.
Der einzige Nachteil war, dass meine Unterkunft näher am Espinardo Campus gelegen war, der etwas außerhalb liegt. Alle meine Kurse fanden jedoch am Campus La Merced in der Stadt statt und alle meine sozialen Kontakte lebten ebenfalls im Zentrum. Mit der Tram war es zwar ein leichtes in die Stadt hineinzufahren und ein Studententicket kostet nur rund 20€ im Monat, jedoch sollte man sich bei der Wohnungssuche vorher im Klaren sein, an welchem Campus man mehr Zeit verbringt und welche Lage demnach am günstigsten wäre.

Studienfach: Spanisch und Englisch auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2019 - 01/2020

Gastuniversität:  Universidad de Murcia

Gastland:Spanien


Rückblick

Nachdem ich einige Probleme hatte meinen Stundenplan zu schreiben und nach wie vor etwas traurig darüber bin, dass ein bis zwei Kurse leider nicht meinen Erwartungen entsprochen haben, entpuppte sich der Aufenthalt im Nachhinein trotzdem als sehr lehrreich. Auch wenn ich nicht mit 30 ECTS zurück nach Deutschland gereist bin, so habe ich trotzdem meine Sprachkenntnisse verbessert, neue Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennen gelernt und Dinge gelernt, die mir eventuell noch einmal im Laufe meines Lebens oder Studiums nützlich sein können.
Die Zeit war manchmal schwer, jedoch im großen und ganzen wirklich schön. Die Stadt Murcia ist ebenfalls sehr schön. Es ist keine Großstadt, aber man hat alles was man braucht und kann ein wenig der deutschen Hektik entfliehen. Ich bin auf jeden Fall froh, die Erfahrungen gemacht zu haben und dass ich meine Sprachlichen Fähigkeiten verbessern konnte.

Sonstiges

Für Studierende die in Zukunft nach Murcia fahren kann ich vor allem empfehlen, sich eine Unterkunft nahe des Campus zu suchen an dem sie auch studieren.
Tretet auf jeden Fall dem ESN bei, durch deren Reisen und Ausflüge lernt man nicht nur das Land und andere Studierende kennen, sondern man erhält auch Rabatte sowie ein gratis Gepäckstück für bis zu acht Flüge mit RyanAir.
Und so schwer es auch sein mag: versucht Spanier kennen zu lernen. Mit gleichaltrigen Freunden lernt man die Sprache am besten und ist meiner Meinung nach weniger gehemmt Fehler zu begehen, als bei Gesprächen mit beispielsweise Dozenten.

Spanien

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