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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Informationen zum Erasmus+ Programm habe ich über die Website der Uni Potsdam erlangt. Die Kontaktaufnahme zur Gasthochschule erfolgte per Email. Die Adresse für meine Fakultät bzw. das International Office konnte ich auf der hauseigenen Website finden, da ich ihre Darstellung auch auf Englisch einstellen konnte.


Studienfach: Internationale Beziehungen

Aufenthaltsdauer: 09/2019 - 01/2020

Gastuniversität:Universidade Nova de Lisboa

Gastland: Portugal

Studium an der Gastuniversität

Das Studiensystem in Portugal ist im Master etwas anders als bei uns. Zunächst erhält man statt 6 LP 10 LP pro Seminar, welche allerdings dafür auch für 3 Stunden pro Woche angesetzt werden. Die Organisation der Seminare erwies sich als ebenfalls anders, zwar wurden Kurse für die Fakultät und das sogenannte EC (English Curriculum) bereits vor dem Semesterstart online gestellt, allerdings wurden diese noch bei der Ankunft angepasst und geändert. Für Erasmusstudenten wird zudem eine Online-Anmeldung nicht möglich sein, sondern über einen Papierschein erfolgen. Das ist jedoch auch nicht weiter kompliziert. Die Anforderungen in den Seminaren hängen, wie auch hier, von der Wahl der Kurse ab, intensivere und sehr fachspezifische Kurse werden jedoch zumeist nur auf Portugiesisch angeboten. Die Leistungsbewertung erfolgt oft zudem innerhalb des Semesters, entweder durch mehrere Präsentationen oder mehrere kleinere Essays und einem größeren Abschluss-Essay, der am Ende des Semesters eingereicht wird. Die Abgabe der Essays konnte online auf einer Moodle-Plattform erfolgen, welches relativ unkompliziert war. Zudem muss man sich an der internen Studentenplattform (infroestudante inforestudante.fcsh.unl.pt/) registrieren, dies ist auch nicht besonders kompliziert, dort kann man alle Leistungen und Kurse einsehen, sowie Matrikelnummer und wichtige Kontaktdaten finden. Das Studienklima an der Universität ist sowohl bei der Registrierung als auch in den Kursen sehr entspannt, die portugiesische Mentalität fließt da in jedem Fall mit ein und es erleichtert einem auch den Einstieg in das Semester. Die ersten Infoveranstaltungen sind dabei zu empfehlen, da dort wichtige Papierscheine zur Anmeldung verteilt werden und der Letter for Confirmation unterschrieben wird. Allerdings kann man sich diese auch später im Erasmusbüro unterschreiben lassen bzw. abholen. Die Betreuung vor Ort ist zudem sehr herzlich und mit zahlreichen Veranstaltungen durch die Universität und Erasmus-Programme wie ESN oder ELL versehen, es wird einem der Kontakt zu vielen weiteren Erasmustudenten aller Fakultäten und auch anderen Universitäten ermöglicht. Eine Teilnahme an diesen Aktivitäten (also nicht nur die „Partys“, sondern auch Ausflüge zB nach Sintra oder Porto) würde ich in jedem Fall empfehlen, um viele neue Studenten und Orte kennenzulernen und auch innerhalb des „Stammpersonals“ kann man Rat ersuchen oder Hilfe erlangen in diversen Fragen. Innerhalb dieser Programme werden auch ermäßigte Surfkurse und lokale Ausflüge innerhalb von Lissabon, zB eine Fado-Tour angeboten. Hier bietet sich auch die Möglichkeit nicht nur ausländische Erasmusstudenten, sondern auch viele lokale und einheimische Studenten kennenzulernen, welche diese Kurse bzw. Touren durchführen und leiten. Die Teilnahme ist zwar nicht kostenfrei (auch bei der Anmeldung muss man einen kleinen Mitgliedsbeitrag zahlen, bei mir waren es 15€), allerdings sehr ermäßigt im Vergleich zu externen Angeboten.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Meine Sprachkompetenz bzgl. der englischen Sprache hat sich nicht wesentlich verbessert, da ich von Beginn an bereits auf einem hohen Niveau der Sprache studiere. Allerdings belegte ich einen A1-Kurs in der portugiesischen Sprache und dies erleichterte mir die Kommunikation im Alltag beim Einkaufen, bei Bestellungen im Restaurant oder auch begrüßen und verabschieden. Zudem beinhaltet der Sprachkurs an der NOVA auch einen kulturellen Schwerpunkt, wodurch uns Gebräuche und besondere Feiertage nähergebracht und auch ein kultureller Ausflug zu einem nahegelegenen Kloster geboten wurde.

Wohn- und Lebenssituation

Die Unterkunft zu finden erstellte sich als schwieriger heraus, als mir zunächst nahegebracht wurde. Die früheren Jahrgänge hatten sicherlich mehr Glück, günstige Zimmer zu finden, allerdings war es bei mir sehr schwierig, überhaupt ein „angemessenes“ Zimmer in einer passablen Gegend zu finden. Am Ende entschied ich mich, nicht über WG-Portale ein Zimmer zu mieten (da hier meist überteuerte kleine Zimmer in riesigen Wohnungen, also mit 10-12 Zimmern angeboten wurden), sondern verhandelte privat einen Preis für ein Airbnb-Zimmer aus. Dies kostete mich zwar auch 500€ im Monat, war jedoch inklusive aller Nebenkosten, WLAN und sogar einem wöchentlichen Putzen seitens der Haushälter und befand sich zudem in der Nähe der Alameda Metro-Station, welche sehr zentral und gut angebunden ist. Allerdings war ich im Juli schon etwas zu spät dran, und musste deshalb den ersten Monat in einem anderen Zimmer bleiben, wodurch ich jedoch nun einen Vergleich zwischen der historischen Alt- und der moderneren Neustadt ziehen kann. Auch wenn mein Zimmer in Alfama (also Altstadt) relativ klein war, war die Lage sehr schön. Ich hatte den Luxus, einen Fahrstuhl im Gebäude zu haben, aber dies ist in dieser Gegend (oder generell in Lissabon) nicht üblich. Nach Alfama kommt man allerdings nur zu Fuß, das heißt, ich musste jeden Tag den Weg von der Metro den Hügel hoch und runter laufen, besonders mit Einkäufen ist dies nicht gerade einfach (im September waren es zudem immernoch knapp unter 40 Grad). Weiterhin muss man in Alfama teilweise immer noch mit kurzen Stromausfällen im Sommer rechnen, da viele einen Ventilator benutzen und die alten Stromleitungen schnell überlastet sind, in vielen Wohnungen ist es auch immer noch nicht möglich, mehrere elektronische Geräte zur selben Zeit zu benutzen. Aber die Aussicht und Lage macht dies auf jeden Fall wieder gut und wenn man tagsüber und nachts mit belebten Straßen und Fadogesängen zurechtkommt, sehr zu empfehlen. Der Vorteil in Alameda zu wohnen, ist nicht nur die Nähe zur Universität, sondern auch die verbesserten Stromleitungen und auch das lückenlose vernetzte Wlan, zudem ist dort die Miete ebenfalls günstiger als in der Altstadt. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind vor allem die Metro, Bus und Zug, allerdings muss man bei den Bussen und Zügen aufpassen, da einige von ihnen auch den Stadtkern verlassen und man hierfür die Fahrkarte für extra Zonen haben muss. Man sollte für die Fahrkarten eine Dauerkarte beantragen, da dies jedoch alle Lokalen machen müssen, empfehle ich möglichst früh an einer der Stationen zu sein, um lange Warteschlangen zu vermeiden. Die Ausstellung kann an jeder Metrostation gemacht werden, kann allerdings bis zu 2 Wochen dauern, Expresskarten kosten etwas mehr, sind jedoch am nächsten oder übernächsten Werktag fertig, an der Station Marques de Pombal ist dies zB möglich. Die Monatskarte beträgt für alle Zonen Lissabons (also einschließlich Belém) 30€ für Studenten unter 23 Jahren, 40€ für alle anderen. Die Lebenshaltungskosten haben sich in den letzten Jahren um einiges gesteigert, man muss also mit Preisen ähnlich wie in Berlin rechnen, wenn man gerne in Restaurants essen geht, die Mieten sind ebenfalls ähnlich hoch. Möchte man etwas Geld sparen, kann ich die lokalen Frucht- und Gemüseläden empfehlen, das Obst und Gemüse ist wesentlich günstiger als im Supermarkt und meistens sehr frisch. Es gibt auch einige Straßenstände, diese verkaufen meisten ihre Ernte aus dem eigenen Hausgarten. Restaurants und Cafés in Alfama und am Strand sind meistes für Touristen ausgerichtet und dementsprechend auch relativ teuer, allerdings kann man in den Seitengassen und in Bairro Alto auch noch viele kleine Lokale finden, die immer sehr frische und relativ günstige Tagesgerichte servieren, meistens natürlich Fisch oder Meeresfrüchte (auf jeden Fall sollte man die Garnelen in Butter und Knoblauch, sowie den Oktopussalat probieren). Dort befinden sich auch die meisten Bars, unter anderem auch von Studenten ausgerichtet, wie die Erasmuscorner, wo das Bier immer noch nur 1€ kostet. Bäckereien gibt es an jeder Ecke und Backwaren sind einer der günstigsten Lebensmittel, Pastel de Nata zählt dabei zu dem beliebtesten Vormittags- oder Nachmittagssnack zu einem Expresso, und sollte auf jeden Fall frisch und warm mit Puderzucker und Zimt betreut gegessen werden, im Schnitt kostet ein Pastel 1€.

Studienfach: Internationale Beziehungen

Aufenthaltsdauer: 09/2019 - 01/2020

Gastuniversität:Universidade Nova de Lisboa

Gastland: Portugal


Rückblick

Als Rückblick kann ich nur sagen, dass mein Aufenthalt in Lissabon eine einmalige Erfahrung war, die ich sehr genossen habe. Man lernt viele neue Menschen kennen und die Portugiesen sind sehr nett und aufgeschlossen, gerne bereit zu helfen und stolz auf ihre Landesgeschichte. Die Lage der Stadt ist ebenfalls einmalig, mit dem Zug kann man in 20min am Strand sein und wenn man bereit ist ein Auto zu mieten, ist man in 3 Stunden entweder nördlich in Porto oder südlich an der Algarve, beides sehr sehenswerte Orte. In der Nähe ist zudem ein Besuch in Setúbal zu empfehlen, einschließlich einer Bootstour und wenn man Glück hat, wird man von der ansässigen Delfinfamilie begleitet. Etwa 1,5 Stunden nördlich von Lissabon befindet sich die legendäre Surferstadt Nazaré mit ihren Megawellen am „Witwenstrand“- Leider war bei meinem Besuch die höchste Welle ca. 11m hoch, allerdings können sie dort bis zu 30m ansteigen, verfolgen kann man die Wellenaktvitäten über mehrere Seiten im Internet, welche allerdings nicht super zuverlässig sind, da sich die Elemente auch oft kurzfristig ändern können. Dennoch kann man dort immer wieder Profisurfer bei ihrem Training beobachten, was sehr beeindruckend ist.   

Portugal

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