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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Kontaktaufnahme mit meiner Gasthochschule verlief sehr schnell und unkompliziert. Die Universiteit Utrecht ist sehr gut organisiert und mir wurden immer rechtzeitig Emails mit allen nötigen Informationen zugesendet z.B. bezüglich der Bewerbung und Anmeldung oder Kurswahl an der Universität. Durch die sehr gute Betreuung fiel es mir leicht mich an alle formalen Fristen zu halten. Die Uni stellte auch Informationen zur Wohnungssuche bereit und es gab zu Beginn des Semesters eine Welcome App, die über die Stadt, Menschen und alle Begrüßungsveranstaltungen informierte.


Studienfach: Psychologie

Aufenthaltsdauer: 09/2018-01/2019

Gastuniversität: Universiteit Utrecht

Gastland: Niederlande

Studium an der Gastuniversität

Das Semester an der Universiteit Utrecht ist in zwei Blöcke unterteilt. In jedem Block belegt man im Bachelorstudium in der Regel zwei Kurse à 7,5 ECTS. Jeder Kurs ist sehr individuell gestaltet und kann z.B. eine Klausur am Ende des Blocks oder zwei Klausuren (eine in der Mitte und eine am Ende des Blocks) enthalten. Außerdem muss die Leistung in der Klausur nicht immer 100% der Note bedeuten. Stattdessen kann auch eine oder mehrere Gruppenarbeiten oder schriftliche Einzelleistungen in die Gesamtnote miteinfließen. Die Kurse bestehen meistens aus einer Vorlesung und einem Tutorium in der Woche. Dies ist aber sehr unterschiedlich. Auch wöchentliche Hausaufgaben (Texte schreiben und Artikel oder Buchkapitel lesen) sind an der niederländischen Uni normal und sorgen dafür, dass man trotz vielen freien Tagen sehr viel zu tun hat. Die Benotung erfolgt anhand von 1-10 Notenpunkten, wobei 10 Punkte die Höchstleistung bedeutet und eigentlich nicht vergeben wird. Eine 5,5 wird zum Bestehen benötigt und die Durchschnittsnote liegt nach meiner Einschätzung bei etwa 7 Notenpunkten. Die Klausuren beinhalten in den Niederlanden deutlich mehr Lernstoff als ich es in Potsdam gewöhnt war. So musste man nicht nur in der Vorlesung behandelte Themen lernen, sondern auch den Inhalt eines dazugehörigen Lehrbuchs und zahlreicher Artikel. Jedoch hatte ich das Gefühl, dass die Klausuren im Gegenzug etwas leichter sind und nur die wichtigsten Themen abgefragt werden. Bei der Bearbeitung der Gruppenarbeiten (die in fast jedem Kurs vorkommen) merkt man schnell wie effizient die niederländischen Studierenden arbeiten und man kann eine Menge von ihnen lernen. Die Universiteit Utrecht bietet genügend Arbeitsplätze und Computer zum Lernen.
Lediglich Gruppenräume zu finden kann etwas schwierig werden.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Durch die zahlreichen Gruppenarbeiten hat man einen engen Kontakt zu niederländischen Studierenden, der sich nach meiner Erfahrung jedoch größtenteils auf das Studium beschränkt. Die niederländischen Studierenden sprechen sehr gut Englisch und sind sehr hilfsbereit. Da man nach der Hälfte des Semesters zwei vollkommen neue Kurse belegt, fiel es mir schwer die alten Kontakte aufrecht zu erhalten, da man sich nun überhaupt nicht mehr sah und die Bekanntschaft in ca. zwei Monaten auch noch nicht stark genug geworden war.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich habe mein Vokabular etwas erweitert und mir fällt es nun leichter bestimmte Akzente (wie amerikanisches, australisches oder irisches Englisch) zu verstehen. Zudem verliert man die Scheu davor in einer Fremdsprache zu sprechen.

Wohn- und Lebenssituation

Ich konnte rechtzeitig ein WG Zimmer über SSH (student housing) finden. SSH vermietet Wohnungen ähnlich wie ein Studentenwohnheim. Einige begrenzte Plätze sind für Erasmusstudierende reserviert. Man muss sich rechtzeitig anmelden und informieren ab wann man ein Zimmer buchen kann. Wenn man nicht am gleichen Tag zur genauen Uhrzeit zu der eine Buchung möglich ist, online bucht, stehen die Chancen eine Wohnung zu finden sehr schlecht. Mein Zimmer war in einer WG mit 9 weiteren internationalen Studierenden und lag außerhalb von Utrecht in dem kleinen Ort Zeist. Die Miete betrug 420€ und beinhaltete ein privates, eingerichtetes Zimmer (12 m²) und eine geteilte Küche, sowie zwei geteilte Badezimmer. Da auch die Universiteit Utrecht am Rand der Stadt liegt, war der Science Park für mich mit dem Fahrrad in 20 Minuten zu erreichen. Leider hatte dies zur Folge, dass fast alle in Zeist lebenden Studierenden die Stadt Utrecht kaum zu Gesicht bekamen. Da man sich meistens in Zeist oder im Science Park aufhielt um Hausaufgaben und Gruppenarbeiten zu bearbeiten. Beide Regionen sind sehr ländlich und ruhig. Mit dem Bus zu fahren kann ohne eine OV Karte sehr teuer sein (bis zu 4€ pro Fahrt). Deshalb sollte man sie sich definitiv zulegen. Trotzdem ist das Fahrrad das wichtigste Verkehrsmittel in Holland. Ich habe mir z.B. ein Fahrrad bei Swapfiets für 12€ im Monat gemietet. Ich musste keine neue Versicherung abschließen und benutzte hauptsächlich meine deutsche EC oder Visakarte. Die Lebensmittelkosten sind höher als ich es aus Berlin gewohnt war. Jedoch scheinbar ähnlich zu Kosten in München.

Studienfach: Psychologie

Aufenthaltsdauer: 09/2018-01/2019

Gastuniversität: Universiteit Utrecht

Gastland: Niederlande


Rückblick

Abschließend lässt sich sagen, dass die Universiteit Utrecht viele spannende Kurse anbietet und man akademisch sehr viel dazulernen kann. Vor allem in Bezug auf die anstehende Bachelorarbeit habe ich sehr viel Erfahrung dazugewinnen können. Leider hatte ich das Gefühl aufgrund meiner Wohnsituation sehr abgelegen zu leben und wenig von Utrecht selbst mitzubekommen. Dies könnte mit einer SSH Wohnung direkt am Campus anders sein. Außerdem hat man im Vergleich zum Studium in Potsdam deutlich weniger Freizeit. Ich würde ein Auslandssemester in Utrecht überwiegend Studierenden empfehlen, die an den Vorlesungen und Tutorien der Universität interessiert sind.

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