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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Im Rahmen meines Double Degree Studiengangs Internationalen Angewandten Kulturwissenschaft und Kultursemiotik/comunicazione e culture die media an der Universität Potsdam war der Auslandsaufenthalt an der Universität Turin bereits vorgesehen und ich habe daher keine Bewerbungsverfahren durchlaufen. Nachdem ich meine Annahmeerklärung unterzeichnet und an das Erasmus-Büro gesendet hatte, wurde ich von dem Büro immer über Termine und Einreichungen auf dem Laufenden gehalten. Das Erasmus+ Programm an der Universität Potsdam ist gut organisiert. In mehreren Einführungsveranstaltungen bekam man die Gelegenheit, sich über die Vorbereitung auf sein Auslandssemester persönlich zu informieren und erste Kontakte zu anderen Erasmus-Studierenden zu knüpfen. Ich empfand die Kontaktaufnahme mit der Gasthochschule in Turin als leicht verwirrend. Ich erhielt von der für den Double Degree Studiengang zuständigen Ansprechperson eine Übersicht mit E-Mail-Adressen und Ansprechpersonen. Auf meine bereits früh gestellten Anfragen bekam ich leider nur wenig informative Antworten und die Empfehlung, dass ich mich für nähere Informationen noch gedulden solle. Ich empfand dies als unbefriedigend, aber wartete geduldig und versuchte mich nicht davon verunsichern zu lassen. Etwa zwei Wochen vor dem Beginn des Semesters in Italien bekam ich dann erste Informationen zu den Vorlesungszeiten, den unterschiedlichen Service-Angeboten der Universität und einen Buddy. Der Buddy war von da an meine wichtigste und informativste Ansprechperson für den Studienaufenthalt in Italien. Insgesamt funktionierte alles reibungslos, nur die Art und Weise der Kommunikation war anfangs etwas verunsichernd.


Studienfach: Internationale angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 02/2023

Gastuniversität: Università di Torino

Gastland: Italien

Studium an der Gastuniversität

Der Unterricht war sehr anspruchsvoll, aber auch sehr lohnend. Ich hatte die Möglichkeit, neue Fächer und Themen kennenzulernen, die in meiner Heimatuni nicht angeboten werden. Die Professoren und Dozenten waren sehr kompetent und engagiert, und ich konnte von ihrem Wissen und ihrer Erfahrung profitieren. Außerdem hatte ich die Chance, mit Kommilitonen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammenzuarbeiten und zu diskutieren. Während meines Aufenthalts in Turin habe ich mehrere Kurse belegt, darunter „Popular music“, „Antropologia del corpo e della violenza“ und Semiotica delle culture musicale“. Der Unterricht war in italienischer Sprache, was eine Herausforderung für mich war, aber auch eine gute Gelegenheit, meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Die Professoren waren sehr freundlich und hilfsbereit und ich konnte jederzeit Fragen stellen und Feedback erhalten. Das Studium an der Gastuniversität in Turin war eine interessante Erfahrung für mich. Das Studiensystem unterscheidet sich in einigen Aspekten von dem, was ich bisher an meiner Heimatuniversität gewohnt war. Das Studienfach comunicazione e culture die media befasst sich mit verschiedenen Aspekten der populären Kultur und deren Bedeutung in der Gesellschaft. Darüber hinaus bietet der Studiengang zahlreiche Kurse aus anderen Fachrichtungen an. Die Kurse waren sehr inhaltlich ausgerichtet und es gab weniger interaktive Elemente, wie Gruppenarbeiten oder Diskussionen im Unterricht. Für das Studium bedeutete dies im Frontalunterricht viel mitzuschreiben. Ich empfand die Anforderungen an der Gasthochschule höher als an der Universität Potsdam. Der zur Prüfung zu lernende Stoff war sehr umfangreich, ebenso wie die zusätzlich zu lesenden Bücher, die nicht nur aufgrund der Sprachbarriere eine Herausforderung darstellten. Das Semester in Italien ist in zwei Trimester eingeteilt. In jedem Trimester werden verschiedene Kurse angeboten und zwischen ihnen können die Prüfungen abgehalten werden. Anders als in Deutschland erfolgt die Leistungsbewertung für einen Kurs lediglich über eine finale, meist mündliche Prüfung. Die Bewertung in Italien erfolgt mittels einer 30-Punkte-Skala, die noch eine Bewertung mit Auszeichnung, 30 lode, als Höchstnote kennzeichnet. Zum Bestehen sind 18 Punkte notwendig. Das Studienklima an der Gastuniversität in Turin war sehr freundlich und aufgeschlossen. Die Dozenten waren sehr hilfsbereit und standen bei Fragen immer zur Verfügung. Die Studierenden waren ebenfalls sehr freundlich und offen für den Austausch mit ausländischen Studierenden. Die technische Ausstattung an der Gastuniversität war gut. Es gab mehrere Bibliotheken und Computerpools, die für die Studierenden zugänglich waren.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Ich hatte die Möglichkeit, sowohl einheimische als auch ausländische Studierende kennenzulernen. Die einheimischen Studierenden empfand ich als sehr freundlich und offen. Bereits in den ersten Wochen lernte ich in den verschiedenen Kursen nette Menschen kennen, mit denen ich mich während meines Aufenthalts öfters traf und Sachen unternahm.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Einige Jahre vor meinem Auslandsaufenthalt in Turin hatte ich einen Italienisch B2 -Sprachkurs abgeschlossen. Meine Sprachkompetenz war vor dem Semester etwas eingerostet und begrenzt. Die meisten Kurse wurden auf Italienisch gehalten, was mir die Möglichkeit gab, meine Sprachkenntnisse auszubauen. Es gelang mir gut den Kursen zu Folgen und die Inhalte zu lernen.

Wohn- und Lebenssituation

Eine Kommilitonin, die ebenfalls für ein Auslandsemester nach Turin gehen wollte, hatte über eine Freundin bereits frühzeitig eine Wohnung gefunden, in die ich miteinziehen konnte. Ich hatte Glück und konnte so schnell und problemlos eine Wohnung in Turin finden. Die Wohnung war zwar klein, aber ausreichend für meine Bedürfnisse. Die Miete war mit 500 € vergleichsweise hoch, aber die Lage im Viertel San Salvario war sehr gut und ich konnte problemlos zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Universität erreichen. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Turin sind gut ausgebaut, zuverlässig und günstig. Die meiste Zeit bin ich jedoch zu Fuß gegangen oder mit dem Rad gefahren, da in der Innenstadt alles sehr dicht beieinander liegt. Die Kreditkarte meiner Bank bot mir die Möglichkeit, ab einem Betrag von 50 € überall kostenfrei Geld abzuheben. Meine Krankenversicherung als Student deckte alle Leistungen für einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt bereits ab und ich musste so keine weitere Versicherung abschließen. Meine Lebenserhaltungskosten betrugen etwa 600 € pro Monat.

Studienfach: Internationale angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 02/2023

Gastuniversität: Università di Torino

Gastland: Italien


Rückblick

Im Nachhinein kann ich sagen, dass mein Erasmus-Aufenthalt in Turin eine großartige Erfahrung gewesen ist. Ich habe nicht nur fachlich sehr viel gelernt, sondern auch persönlich davon profitiert. Ich habe gelernt, mich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden, mich auf neue Menschen einzulassen und habe Freundschaften geschlossen, die ich auch nach meinem Aufenthalt in Turin aufrechterhalten möchte. Wenn ich an meinen Aufenthalt in Turin zurückdenke, fallen mir vor allem die vielen wunderschönen Erlebnisse ein, wie zum Beispiel das Erkunden der Stadt, die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen oder die netten Abende auf einem der zahlreichen Plätze der Stadt. Natürlich gab es auch einige Herausforderungen, wie zum Beispiel die Sprachbarriere oder bürokratische Hürden, aber diese waren letztendlich nur kleine Hindernisse, die ich gemeinsam mit den anderen Erasmusstudenten überwinden konnte. Ich würde jedem empfehlen, ein Erasmussemester zu absolvieren. Es ist eine einzigartige Möglichkeit, ein anderes Land und seine Kultur kennenzulernen, neue Freundschaften zu schließen und das eigene Fachgebiet aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und würde es jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, am Erasmus+ Programm teilzunehmen. Mein Erasmusaufenthalt hat mich nicht nur fachlich und persönlich weitergebracht, sondern auch meine Sicht auf die Welt erweitert.

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