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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Entscheidung, ein Erasmus+ Semester in Athen zu verbringen, fiel mir leicht, da viele meiner Freunde von ihren positiven Erfahrungen berichteten. Zur Vorbereitung habe ich zunächst mit ihnen gesprochen und mich nach ihren wichtigsten Erkenntnissen erkundigt. Zusätzlich habe ich mich über den Moodle-Kurs und die Info-Veranstaltungen der Universität Potsdam informiert, was sich als sehr hilfreich erwiesen hat.

Die Kontaktaufnahme mit der Gasthochschule verlief bis auf kleinere Verzögerungen reibungslos und fand hauptsächlich per E-Mail statt. Informationen zu den Bewerbungsunterlagen waren auf der Webseite der Gastuniversität zu finden und umfassten die üblichen Dokumente.


Studienfach: Soziologie

Aufenthaltsdauer: 10/2024 - 02/2025

Gastuniversität: Panteion University of Social and Political Science

Gastland: Griechenland

Studium an der Gastuniversität

In Bezug auf die akademische Organisation gab es einige Herausforderungen. Keiner der fünf Kurse, die ich im Online Learning Agreement (OLA) gewählt hatte, war letztendlich belegbar, sodass ich meine Kurswahl komplett überarbeiten musste. Dieser Prozess zog sich über mehrere Wochen hin und erschwerte meinen Studienstart erheblich. Anfangs dachte ich, ich hätte mich unzureichend informiert, doch es stellte sich heraus, dass viele Erasmus-Studierende mit denselben Problemen konfrontiert waren.

Die Kurswahl erfolgte nicht digital, sodass ich alle Professoren einzeln anschreiben musste, um Informationen und eine Teilnahmebestätigung zu erhalten. Die Lehrveranstaltungen waren ähnlich aufgebaut wie in Potsdam, allerdings gab es weniger Seminare und mehr Vorlesungen. Insgesamt empfand ich die Anforderungen als etwas geringer und die Leistungsbewertung als milder. Das Studienklima war angenehm, auch wenn ich keine Betreuung durch einheimische Studierende in Anspruch genommen habe. Die Mitarbeiter des International Office waren stets hilfsbereit, doch die organisatorischen Abläufe wirkten manchmal ineffizient. Dies könnte an den unterschiedlichen infrastrukturellen Gegebenheiten im Vergleich zu Deutschland liegen.

Die technische Ausstattung der Universität bot Verbesserungspotenzial. Viele Vorlesungsräume verfügten über keine Beamer oder andere moderne Präsentationsmittel, sondern nur über Tafeln. Die Bibliothek hingegen war hervorragend ausgestattet und bot sehr gute Lernmöglichkeiten. Es gab auch frei zugängliche Computer, die ich allerdings nicht genutzt habe. Die Öffnungszeiten der Bibliothek waren, soweit ich weiß, von 9 bis 20 Uhr.

Soziale Erfahrungen und Integration

Vor meiner Anreise war ich nervös, da ich nicht wusste, welche Leute ich kennenlernen würde. Der soziale Aspekt macht schließlich einen großen Teil der Erasmus-Erfahrung aus. Glücklicherweise fand ich schnell Anschluss und es bildete sich eine feste Freundesgruppe. Da ich etwas später als die meisten anderen angereist war, hatte ich ein oder zwei Kennenlern-Events verpasst, aber das stellte kein großes Problem dar. Anfangs war mein Freundeskreis vor allem durch die gemeinsame Herkunft (Deutschland) geprägt, doch mit der Zeit kamen viele andere Nationalitäten hinzu, darunter Franzosen, Belgier, Italiener, Rumänen und Niederländer.

Die Veranstaltungen des Erasmus Student Network (ESN) waren eine große Hilfe beim Knüpfen von Kontakten. Leider hatte ich kaum Kontakt zu einheimischen Studierenden, da die meisten meiner Lehrveranstaltungen hauptsächlich von Erasmus-Studierenden besucht wurden.

Sprachliche Entwicklung

Meine Englischkenntnisse haben sich durch den täglichen Gebrauch definitiv verbessert. Allerdings habe ich kaum Griechisch gelernt, was vor allem an der Herausforderung des griechischen Alphabets lag. Die Gastuniversität bot Sprachkurse an, die ich jedoch nicht genutzt habe.

Unterkunft und Lebenshaltungskosten

Meine Unterkunft habe ich etwa vier Monate vor Beginn des Aufenthalts über die Plattform HousingAnywhere.com gefunden. Die Wohnungssuche verlief problemlos.

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Athen sind im Vergleich zu Berlin oder Potsdam eher unzureichend. Es gibt nur drei Metro-Linien, unzuverlässige Busse und einige Tram-Linien. Dennoch konnte ich mich relativ gut in der Stadt bewegen, da sich das meiste in den zentralen Bezirken abspielt.

Ich war durch meine deutsche Krankenversicherung auch in Griechenland abgedeckt und hatte diesbezüglich keine Schwierigkeiten. Die Lebenshaltungskosten waren höher als erwartet. Supermarktpreise waren teilweise teurer als in Deutschland, und auch die Mietpreise waren nicht unbedingt günstig, wenngleich sie im Vergleich zu Berlin oder Potsdam etwas niedriger ausfielen. Ein großer Vorteil war jedoch, dass das Essen in der Universitätsmensa kostenlos angeboten wurde.

Freizeit und Highlights

Die Universität organisierte diverse Freizeitangebote in den Bereichen Sport und Kultur. Zudem bietet Athen zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Meine persönlichen Highlights waren Kurztrips mit meinen Erasmus-Freunden. Wir besuchten zweimal eine der vielen griechischen Inseln und einmal die Halbinsel Peloponnes. Diese Reisen zählten definitiv zu den besten Erfahrungen meines Aufenthalts.

Tipps für künftige Erasmus-Studierende

Ich kann allen künftigen Erasmus-Studierenden empfehlen, die Angebote des Erasmus Student Network (ESN) zu nutzen. Dort werden zahlreiche Events, Partys und Ausflüge organisiert, die eine tolle Gelegenheit bieten, neue Leute kennenzulernen.

Außerdem rate ich dazu, sich nicht stressen zu lassen, wenn es anfangs organisatorische Probleme gibt, insbesondere mit dem OLA oder der Kursbelegung. Die Infrastruktur in Griechenland ist nicht so gut ausgebaut wie in Deutschland, sodass gewisse Prozesse einfach mehr Zeit in Anspruch nehmen. Mein Tipp: Ruhe bewahren und den Aufenthalt genießen!

Studienfach: Soziologie

Aufenthaltsdauer: 10/2024 - 02/2025

Gastuniversität: Panteion University of Social and Political Science

Gastland: Griechenland

Rückblick

Trotz einiger organisatorischer Herausforderungen war mein Erasmus+ Aufenthalt in Athen eine bereichernde Erfahrung. Ich konnte viele neue Freundschaften schließen, meine Sprachkenntnisse verbessern und die griechische Kultur erleben. Besonders die gemeinsamen Reisen mit meinen Erasmus-Freunden haben meinen Aufenthalt unvergesslich gemacht. Ich kann ein Erasmus-Semester in Athen definitiv weiterempfehlen!


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