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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Vorbereitung für das Auslandssemester umfasste die Auswahl der Universität, die Teilnahme an wichtigen Informationsveranstaltungen und das ein oder andere Gespräch am Telefon mit Frau Willfurth. Die Nominierung an der Gasthochschule erfolgte dann automatisch per E-Mail. Eine Infoveranstaltung einige Wochen vor Aufenthaltsbeginn klärte die wichtigsten Fragen.

Die Bewerbungsunterlagen für die Gasthochschule umfassten unter anderem ein Englisch-Zertifikat, persönliche Daten sowie eine Krankenversicherungsbescheinigung. Mein ursprüngliches Learning Agreement wurde von der Gastuniversität abgelehnt, weil ich mehr als zwei Kurse aus einer anderen Fakultät belegen wollte. Ich war über die Informatik-Fakultät nominiert, wollte als Wirtschaftsinformatiker aber drei BWL-Kurse besuchen.

Die Kommunikation mit der Koordinatorin der Gasthochschule verlief eher schleppend. Auch die Kurswahl stellte sich als Herausforderung heraus, da es nur wenige Kurse auf Englisch gab. Im Sommersemester war die Auswahl an Informatikkursen sehr bescheiden – für reine Informatikstudierende könnte das etwas frustrierend sein. Den Aufenthalt würde ich daher eher für Wirtschaftsinformatiker empfehlen, da es in dem Bereich mehr interessante Kurse gab.

Ich entschied mich am Ende für „Introduction to AI“, mit dem ich sehr zufrieden war. Der Kurs „Operating Systems and System Fundamentals“ war unerwartet auf Flämisch und setzte Kenntnisse in der Programmiersprache Scheme voraus – die dort in fast allen IT-Kursen verwendet wird.

Mit meinen beiden BWL-Kursen „Marketing“ und „Management“ war ich sehr zufrieden. Besonders die Marketing-Professorin, die aus der Wirtschaft kam, gestaltete die Vorlesungen sehr interaktiv.


Studienfach: Wirtschaftsinformatik

Aufenthaltsdauer: 02/2025 – 07/2025

Gastuniversität: Vrije Universiteit Brussel

Gastland: Belgien

Studium an der Gastuniversität

Grundsätzlich ist das Studiensystem sehr ähnlich wie in Potsdam. Die meisten Lehrveranstaltungen bestehen aus einer Vorlesung und einer Übung pro Woche. Auch vom Arbeitsaufwand her war es vergleichbar. Bei meinen Kursen war es kein Problem, Veranstaltungen auch mal von zuhause nachzuholen, da meist Vorlesungsvideos hochgeladen wurden.

Die Leistungsbewertung erfolgt auf einer Skala von 1 bis 20. Eine sehr hohe Punktzahl zu erreichen ist allerdings nicht ganz einfach. Das Studienklima war durchweg positiv – die Flamen haben generell eine angenehme Ausstrahlung und sind sehr offen.

Die Betreuung durch die Verwaltungsmitarbeiter, Studenten und Dozenten war in Ordnung – eher zurückhaltend, aber hilfsbereit, wenn man konkret nachgefragt hat. Die technische Ausstattung war sehr gut. Besonders beeindruckend war die neue, moderne Bibliothek mit viel Tageslicht und einem durchdachten Platz-Reservierungssystem. Die Öffnungszeiten lagen zwischen 8 und 23 Uhr. Auch das Café Pilar auf dem Campus war ein Highlight – gemütlich und sehr beliebt bei Studierenden.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Die Auftaktveranstaltung mit „Beer & Fries Tasting“ war ein super Einstieg, um erste Kontakte zu knüpfen. Auch die ersten Wochen waren voller cooler ESN-Events wie Stadtführungen, Pub- und Karaoke-Abende – oft begleitet von viel Bier.

Auf dem Campus gab es regelmäßig lustige Events – besonders erwähnenswert war ein 12-Stunden-Lauf mit vielen Teams, bei dem jeder spontan mitmachen konnte.

Die meisten Freundschaften habe ich mit anderen internationalen Studierenden geschlossen. Mit einheimischen Studierenden war der Kontakt begrenzt, aber die Atmosphäre in den Kursen war offen und freundlich.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich habe während meines Aufenthalts einen Französischkurs an der Amira Language School besucht. Da Französisch in Brüssel Hauptsprache ist, konnte man die Sprachkenntnisse direkt in Bars oder beim Einkaufen testen.

Ein riesiger Fortschritt blieb allerdings aus, da die Kommunikation im Alltag – besonders mit anderen Internationals – größtenteils auf Englisch lief.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe mein Zimmer etwa zwei Monate vor dem Aufenthalt über Spotahome gefunden – sehr unkompliziert und deutlich entspannter als etwa in Berlin eine Wohnung zu finden. Ich habe in Saint Gilles gewohnt und kann den Süden von Brüssel sehr empfehlen – viele Cafés, viele Studierende und beide großen Universitäten in der Nähe.

Als Student kauft man einmalig eine Studentenkarte für 18 Euro an einem Kiosk und kann damit ein ganzes Jahr lang die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Sehr praktisch!

Bankgeschäfte waren etwas mühsam – ich habe bis heute nicht herausgefunden, wie man gebührenfrei abheben kann, aber immerhin ist Kartenzahlung überall möglich.

Die Lebenshaltungskosten waren insgesamt moderat – Lebensmittelpreise lagen etwas über deutschem Niveau, aber Freizeitangebote wie ESN-Events waren meist sehr günstig oder kostenlos.

Studienfach: Wirtschaftsinformatik

Aufenthaltsdauer: 02/2025 – 07/2025

Gastuniversität: Vrije Universiteit Brussel

Gastland: Belgien

Rückblick

Ich würde jedem raten, sich frühzeitig mit den Kursinhalten auseinanderzusetzen und idealerweise direkt mit den Professoren Kontakt aufzunehmen. So lässt sich vermeiden, in Kursen zu landen, die am Ende doch auf Flämisch gehalten werden oder spezielle Vorkenntnisse verlangen.

Abseits der Uni: Rooftop58 im Stadtzentrum ist ein Muss, genauso wie laue Sommerabende im Bois de la Cambre. Für Läufer:innen ist der „20K of Brussels“ sehr zu empfehlen – tolle Stimmung und eine spannende Strecke durch die Stadt.

Sonstige Hinweise

Insgesamt hatte ich eine großartige Zeit in Belgien. Die geografische Lage von Brüssel ist perfekt für Wochenendtrips – Amsterdam, Paris und London sind gut erreichbar. Auch innerhalb Belgiens gibt es viel zu entdecken: Gent, Antwerpen, Leuven und Brügge sind ein Muss.

Mein Tipp: Unbedingt „Eurostar Snap“ nutzen, um günstig und schnell zwischen den Großstädten zu reisen.


Belgien

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