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Praktikum an der Universität Ottawa

Durch das Praktikum konnte ich meine fachspezifischen schriftlichen und sprachlichen Fähigkeiten im Englischen weiterentwickeln. Des Weiteren konnte ich meine Kenntnisse über Theorien und Modelle der vergleichenden Migrationsforschung ausbauen und über die Beteiligung an einem aktuellen Projekt neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet gewinnen. Zum anderen steht mir die gewonnene Datenbasis im Rahmen meiner Masterarbeit zur Verfügung. Durch dieses Praktikum sehe ich meine beruflichen Perspektiven für Tätigkeiten in der Flüchtlingsintegration als auch für Tätigkeiten in internationalen Kontexten als deutlich verbessert.


Studienfach: Soziologie

Aufenthaltsdauer: 05/2018 – 07/2018

Praktikumsgeber: Universität Ottawa

Gastland:Kanada

Vorbereitung & Finanzierung

Zur Vorbereitung meiner Masterarbeit zur vergleichenden Untersuchung unterschiedlicher nationaler Kontexte von Flüchtlingsintegration, entschied ich mich dafür ein Forschungspraktikum im Bereich der Migrationsforschung in einem Land zu absolvieren, das von der internationalen Gemeinschaft für besonders fortschrittlich anerkannt wird. Nach vielen diesbezüglichen Recherchen fiel die Wahl auf Kanada. Nachdem das Land feststand und der Kontakt zum International Office gesucht wurde, war klar, dass ein solches Praktikum in eigenständiger Suche organisiert werden musste.

Online ermittelte ich eine Vielzahl an Universitäten und Forschungseinrichtungen und stellte mir eine Kontaktliste für unabhängige ForscherInnen und UniversitätsprofessorInnen zusammen, die in diesem Bereich tätig sind. An all diese Kontakte versandte ich Bewerbungen mit englischem Lebenslauf und Anschreiben im Anhang. Der Bewerbungsprozess erwies sich als relativ schwierig. Denn viele Einrichtungen verfügten nicht über die Kapazitäten zur Betreuung von PraktikantInnen. Doch von einer Professorin der University of Ottawa erhielt ich letztlich nach einigen Wochen eine Einladung zu einem Skype-Interview. Bei diesem Vorstellungsgespräch wurden die gesamten Rahmenbedingungen und die möglichen Aufgabenbereiche abgesprochen und der passende Zeitraum vereinbart. Anschließend wurde mir eine formale Einladung zu einem Praktikum zugesandt. Ein expliziter Praktikumsvertrag wurde nicht geschlossen.

Voraussetzung für das Praktikum war ein gültiges Visum. Um ein Arbeitsvisum zu erhalten, kann man sich für Kanada vor dem 35. Lebensjahr zum Beispiel für ein International Experience Canada (IEC) Visum bewerben und wird nach dem Ausfüllen von Online-Formularen in einem Losverfahren ausgewählt. Nach der Annahme der Bewerbung durch die entsprechende Behörde Immigration and Citizenship Canada (ICC), lädt man die nötigen Dokumente hoch (Nachweise über Sprachkenntnisse, Auslands-krankenversicherung, Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel um Umfang von 1600 Euro und eine beglaubigte übersetzte Kopie des polizeilichen Führungszeugnisses) und zahlt die Gebühren mit einer Kreditkarte. Der Vorteil dieses Visums ist, dass man es entweder für das spezifische Praktikum oder als offene Arbeitserlaubnis für ein gesamtes Jahr beantragen kann. Letzteres liefert einem die Möglichkeit noch neben dem Praktikum, davor oder danach zu arbeiten und/oder noch etwas durch das Land zu reisen.

Zur finanziellen Unterstützung meines Praktikums bewarb ich mich beim International Office der Universität Potsdam um eine Teil-Förderung im Rahmen des PROMOS Programms des DAADs. Über die Internetseiten des International Offices wurde man zur Bewerbung auf ein Online-Portal verlinkt, dass während des entsprechenden Bewerbungszeitraums geöffnet war. Ungefähr einen Monat vor dem Beginn des Praktikums erhielt ich die Bestätigung zur Förderung meines Praktikums via E-Mail. Da das Praktikum nicht vergütet wurde, war die Teilförderung besonders wichtig für die Realisierung des Praktikums. Zur Finanzierung des gesamten Aufenthaltes benötigte ich jedoch zusätzliche Ersparnisse im ungefähren Umfang der Fördersumme.

 

Aufenthalt im Gastland

Die Wohnungssuche gestaltete sich etwas schwierig. Die günstigsten Möglichkeiten für die Unterkunft erschienen mir online über die Suche auf der Internetseite Airbnb. Für eine günstige Unterkunft musste man jedoch Monate im Vorfeld buchen und sofort dafür bezahlen. Da mir eine sofortige Bezahlung nicht so weit vor dem Beginn des Praktikums möglich war, kam ich im günstigsten Hostel der Stadt unter und konnte mit dem Besitzer ein Arrangement treffen, um eine günstigere Rate für die langfristige Unterkunft zu erhalten. Die Bezahlung für die Unterkunft war hier wöchentlich möglich. Dies lieferte mehr Freiraum, hätte sich hinsichtlich der Unterkunft bessere Alternativen ergeben. Letztlich half ich im Hostel auch gelegentlich an der Rezeption aus und konnte so die Kosten während meines Aufenthaltes noch geringer halten.


Die Lebenshaltungskosten sind in Kanada deutlich höher als in Deutschland. Um sich relativ sparsam und gut zu ernähren, passte ich mich hinsichtlich der Auswahl der Produkte den Preisen an, experimentierte viel mit neuen Rezepten und reduzierte den Fleischkonsum deutlich. Denn insbesondere Milch- und Fleischprodukte sind deutlich teurer als in Deutschland. Mit der Ernährungsumstellung habe ich allerdings einen viel ausgewogeneren Ernährungsstil entwickelt und fühle mich deutlich besser und gesünder als zuvor.

In Ottawa funktioniert das öffentliche Netz an Verkehrsmitteln ausgezeichnet. Eine Einzelfahrt mit dem Bus kostet ungefähr 2,70 Euro. Da ich jedoch direkt im Stadtzentrum lebte, benötigte ich den Bus relativ selten. Die Universität, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Bars, Restaurants und Nachtclubs waren als Fußgänger sehr gut zu erreichen.

Finanziell regelte ich die meisten Bankgeschäfte online mit der Deutschen Kreditbank (DKB). Diese Bank lieferte in Deutschland das beste Angebot für ein kostenloses Konto mit einer kostenlosen Kreditkarte und ausgezeichnetem Online-Banking an. An fast allen Orten in Kanada kann man problemlos mit der Kreditkarte bezahlen. Wenn man jedoch in Kanada Geld verdienen möchte, benötigt man ein kanadisches Bankkonto. Das beste Angebot für ein kostenloses Konto für ausländische Studierende oder Praktikanten liefert die CIBC. Diese Bank findet man auch in jeder größeren Stadt im gesamten Land.

Für die Gestaltung der Freizeit gibt es unzählige Möglichkeiten in Ottawa. Neben den vielen Outdoor-Angeboten wie Fahrradfahren, öffentlichen Yoga Sessions im Park, Wandern oder Kajaken, konnte man seine freie Zeit ebenso mit guter Musik bei den zahlreiche Festivals genießen, die während der Zeit meines Praktikums stattfanden (z.B. beim Jazz- oder Blues-Festival). Ottawa ist eine sehr grüne Stadt und die Parks, Flüsse und Kanäle bieten viel Raum für Erholung in der Natur.

 

Zufriedenheit mit dem Praktikum & Persönlicher Mehrgewinn

Die Arbeitssituation an der Universität Ottawa war sehr gut. Meine Arbeitszeiten konnte ich flexibel einteilen. Betreut wurde ich überwiegend von einer Doktorandin, mit der ich eng im Rahmen eines Forschungsprojektes zusammenarbeitete und die Prozesse der Datenrecherche, Erhebung und der Bearbeitung des Datenmaterials stets direkt absprechen konnte. Über Deadlines wurden die verschiedenen Arbeitsschritte organisiert und nach jedem Teilabschnitt fanden mit der Professorin die grundlegenden Reflexionen in Team-Konferenzen über Skype statt, zu denen Kollegen aus Deutschland zugeschaltet wurden, die ebenfalls an dem Projekt beteiligt waren. Es war sehr spannend die Organisation und Herausforderung einer internationalen Forschungskooperation für eine international vergleichende Studie direkt miterleben zu können. Meine Aufgaben während des Praktikums umfassten zum einen die Recherche der aktuellsten Literatur zu einem deutsch-kanadischen Ländervergleich der Integration von Flüchtlingen sowie des öffentlichen medialen Diskurses zu dieser Thematik.

Zum anderen war ich dafür verantwortlich Daten mit der Sammlung von lokalen Zeitungsartikeln zu erheben, die sich in einem festgelegten Zeitraum thematisch mit syrischen Flüchtlingen auseinandersetzten. Anschließend kodierte ich dieses umfangreiche Datenmaterial entsprechend eines theoretischen Modells aus der Soziologie und bereitete es damit für erste Auswertungen vor. Die vorläufigen Ergebnisse der Studie wurden in einem Panel auf einer internationalen Konferenz in Toronto vorgestellt und diskutiert. Das Feedback war sehr gut. Weitere Bearbeitungen des Datenmaterials werden mir im Rahmen meiner Masterarbeit möglich sein, an der ich gerade intensiv arbeite.       

Durch das Praktikum konnte ich meine fachspezifischen schriftlichen und sprachlichen Fähigkeiten im Englischen weiterentwickeln. Des Weiteren konnte ich meine Kenntnisse über Theorien und Modelle der vergleichenden Migrationsforschung ausbauen und über die Beteiligung an einem aktuellen Projekt neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet gewinnen. Zum anderen steht mir die gewonnene Datenbasis im Rahmen meiner Masterarbeit zur Verfügung. Durch dieses Praktikum sehe ich meine beruflichen Perspektiven für Tätigkeiten in der Flüchtlingsintegration als auch für Tätigkeiten in internationalen Kontexten als deutlich verbessert

 

Resümee, abschließende Tipps und hilfreiche Links

Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit der Entscheidung dieses Praktikum absolviert zu haben. Allerdings ist es sehr zu empfehlen, sich im Vorfeld gute finanzielle Rücklagen anzulegen – vor allem, wenn man noch die Gelegenheit nutzen möchte, um noch zusätzlich in diesem Land kontinentalen Ausmaßes zu reisen. Eine mehrwöchige Reise durch das Land kann ich trotz Kosten und Aufwand im Anschluss an das Praktikum aber nur empfehlen. Wenn man unberührte Natur mag und Bären, Wölfe, Elche oder Berglöwen in ihren natürlichen Lebensräumen erleben möchte, dann erhält man in den zahlreichen Nationalparks Kanadas über das Praktikum hinaus Eindrücke, die man sein Leben lang nicht vergessen wird.

Studienfach: Soziologie

Aufenthaltsdauer: 05/2018 – 07/2018

Praktikumsgeber: Universität Ottawa

Gastland:Kanada


Aktuell haben wir Kooperationspraktika in England, Polen, Spanien, Frankreich, der Türkei, Israel, Indien, Argentinien, Brasilien und Uruguay akquiriert. Von studienbezogenen Praktika bis hin zu fachübergreifenden Angeboten bieten wir Studierenden einen bunt gedeckten Tisch mit Praktika auf dem Silbertablett.

 

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