Modulziele
Aus den übergeordneten Zielen eines Studienprogramms werden die Modulziele abgeleitet. Bei der Konzeption von Modulen sind sowohl fachliche Kompetenzen als auch überfachliche Kompetenzen zu berücksichtigen. Neben den Pflichtmodulen in einem Curriculum können über Wahlpflichtmodule Möglichkeiten zur Spezialisierung und für Vertiefungen im Fach gegeben werden.
Die auf Modulebene definierten Ziele bilden den Rahmen für die zu erreichenden Lernergebnisse. Welcher durchschnittliche studentische Arbeitsaufwand zur Erreichung zu erwarten ist, wird über Leistungspunkte (englisch gesprochen Credit Points) abgebildet und ist im Sinne der Studierbarkeit eines Studienprogramms zu planen.
Constructive Alignment: Lehre von der Prüfung her planen
Das Konzept Constructive Alignment kann zugrunde gelegt werden, um die Ziele eines Moduls, die Lehr-Lern-Aktivitäten in den Lehrveranstaltungen und die Prüfungsform in ein stimmiges Gefüge zu bringen. Beim Constructive-Alignment-Konzept geht es im Kern darum, dass die intendierten Lernergebnisse (Outcomes des Lernprozesses) klar definiert und den Studierenden explizit verdeutlicht werden sowie die Prüfungs- und Lernaktivitäten stringent auf die intendierten Lernergebnisse abgestimmt werden. (Vgl. Schaper, N.; Hilkenmeier, F. (2013): Umsetzungshilfen für kompetenzorientiertes Prüfen) Die Passung von Lernzielen, Lernaktivitäten und Leistungsüberprüfung sollte demnach von Anfang an in der Studiengangs- und Modulplanung berücksichtigt werden.
Um dem Charakter von Modulen als abgeschlossene Einheit gerecht zu werden, ist ein Modul in der Regel mit einer Prüfung abzuschließen (BAMA(LA)-O § 5 Abs. 2). Inhalt und Form der eingesetzten Prüfung sollen geeignet sein, die Erreichung der definierten Qualifikationsziele des Moduls zu überprüfen; Prüfung(sform)en sind folglich modulbezogen und kompetenzorientiert. So hätte es beispielsweise wenig Sinn, mündliche Präsentationsfähigkeiten (Kompetenz) mit einer Klausur (Form) abprüfen zu wollen.
"Constructive Alignment bedeutet, das Ziel einer Lehrveranstaltung, die Wege zu diesem Ziel und die Prüfung konsequent aufeinander abzustimmen. Was im Ziel beschrieben ist, wird geprüft."
(Wunderlich, A.; Szczyrba, B. (2018): Kompetenzorientiertes Prüfen – transparent, komplex und fair. In: Berendt, B. (Hg.): Neues Handbuch Hochschullehre. [Teil] H. Berlin: DUZ Verlags- und Medienhaus, S. 77–100, hier S. 81)