Weltweite Solidarität, die Solidarität des Protestes sowie die Solidarität in Zeiten des Krieges bilden am ersten Konferenztag drei Themenschwerpunkte, zu denen Expertinnen und Experten aus ostmitteleuropäischen Ländern referieren werden. So sprechen u.a. die Soziologin Prof. Dr. Manuela Boatča über die Ungleichheiten in der EU mit Blick auf das östliche Europa und Dr. Kamila Fiałkowska von der Universität Warschau über das Schwinden der Solidarität in der humanitären Krise an der polnisch-belarussischen Grenze und bei der Unterstützung der Geflüchteten aus der Ukraine. Dr. Natalia Moussienko von der Nationalen Akademie der Künste in Kyiv beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit solidarischer Kunst zwischen Maidan und Ukrainekrieg, während Gastgeberin Prof. Dr. Magdalena Marszałek von der Universität Potsdam über das Schreiben in Kriegszeiten berichtet. Beispiele literarischer Verarbeitung sind bei einer abendlichen Lesung ab 19 Uhr im Einstein Forum zu hören. Unter dem Titel „Dictionaries of Solidarity: Writing in Dark Times“ lesen die belarussische Lyrikern Julia Cimafiejeva und der ukrainische Dichter und Übersetzer Ostap Slyvynsky aus eigenen Texten.
Der zweite Konferenztag beginnt mit Vorträgen zur feministischen Solidarität: Dr. Jacek Kołtan vom European Solidarity Centre in Danzig spricht über Frauenproteste in illiberalen Zeiten und Joanna Sieracka von der Universität Breslau über Feminismus in Polen nach Solidarność. Weitere Vorträge berühren potenzielle Verwandtschaften: Dr. Robert Kusek von der Jagiellonen-Universität in Krakau fragt, ob Solidarität zwischen Mitteleuropa und Südafrika denkbar ist, und Dr. Thục Linh Nguyễn Vũ von der Freien Universität Berlin stellt ein Polnisch-Vietnamesisches Krankenhaus in Vinh vor. Zwei abschließende Vorträge richten den Blick in die Geschichte: Tadeusz Koczanowicz von der Universität Freiburg spricht über den polnischen Dissidenten Jan Strzelecki und dessen Idee eines sozialistischen Humanismus. Und Dr. Aleksandra Szczepan von der Universität Potsdam berichtet von Solidaritätsideen in polnischen Fernsehproduktionen zwischen 1980 und 2000.
Die Veranstaltung endet im (internen) Plenum mit einer Diskussion zu Archiven der Solidarität. Eine Anmeldung zur Tagung ist nicht erforderlich. Die Abendveranstaltung im Einstein Forum kann auch per Zoom verfolgt werden, Anmeldung unter: szczepanuuni-potsdampde.
Zeit: 23.und 24.10.2025, ab 9 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam, Haus 8, Raum 0.60/0.61
Abendveranstaltung: 23.10.2025 um 19 Uhr im Einstein Forum, Am Neuen Markt 7, 14467 Potsdam
Kontakt: Prof. Dr. Magdalena Marszałek, Institut für Slavistik
Telefon: 0331 977-4151, E-Mail: magdalena.marszalekuuni-potsdampde
Internet: https://popular-dynamics.org/conference-potential-solidaritiesat-the-university-of-potsdam/