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Mobile und Wireless Security – Dr.-Ing. Jiska Classen wird Professorin an der Digital Engineering Fakultät

Das Hasso Plattner Institut (HPI) freut sich, Jiska Classen ab dem 1. August als Professorin auf dem Campus begrüßen zu können. Sie leitet in dieser Funktion ab sofort an der gemeinsamen Digital Engineering Fakultät des HPI und der Uni Potsdam das Fachgebiet „Mobile and Wireless Security“. Zuvor war die Sicherheitsexpertin für mobile Anwendungen bereits seit zwei Jahren als Nachwuchsgruppenleiterin am HPI tätig. Jetzt verstärkt sie als Professorin das Security-Cluster des Instituts. In ihrer Forschung beschäftigt sich Prof. Jiska Classen mit der Sicherheit und dem Datenschutz mobiler und drahtloser Anwendungen wie iOS, Android sowie in der Satellitenkommunikation. Dabei deckt sie mit ihrem Team auch gezielt Schwachstellen in verbreiteten Systemen auf und trägt damit dazu bei, dass diese sicherer gemacht werden. Anlässlich ihrer Berufung beantwortete Prof. Classen uns ein paar Fragen dazu, worauf sie sich in ihrer Arbeit als Professorin am meisten freut und welchen Projekten sie sich nun widmen möchte.

Was ändert sich mit der Berufung an Ihren jetzigen Aufgaben? 

Mit der Professur wird sich mein Aufgabenfeld etwas erweitern: Ich werde nun Teil des Professoriums sein, was mit mehr Verantwortung, aber auch mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten einhergeht. Vieles bleibt jedoch auch gleich – ich forsche weiterhin mit großer Begeisterung, halte Vorlesungen und begleite studentische Projekte. Der Unterschied liegt eher im Maßstab, denn ich kann nun langfristiger planen und in größerem Rahmen agieren. 

Worauf freuen Sie sich besonders? 

Ich freue mich besonders darüber, dass ich jetzt eine langfristige Perspektive am HPI habe. Das gibt mir die Möglichkeit, ein stabiles Team aufzubauen und jungen Wissenschaftler*innen Zukunftsaussichten zu bieten. Aktuell habe ich bereits eine neue Stelle ausgeschrieben, der Aufbau beginnt also direkt! Es ist schön, Forschung und Lehre nicht nur kurzfristig zu gestalten, sondern nachhaltig etwas zu entwickeln.

Wie sehen Ihre Pläne für Ihre Lehre am HPI aus? 

Dieses Semester habe ich bereits eine neue Veranstaltung „IoT Security“ konzipiert, die ich auch weiterhin zusätzlich zu der „Mobile Security“ anbieten werde. Außerdem betreue ich weiterhin Masterprojekte; mein letztes Projekt hat beispielsweise 22 Bewerbungen erhalten, was mich natürlich sehr freut, aber auch den Bedarf zeigt. Künftig möchte ich meine Lehre weiterhin stark an der Praxis ausrichten. Besonders wichtig ist mir, dass Studierende verstehen, wie Sicherheitslücken entstehen, wie Angreifende sie ausnutzen, und vor allem, wie man Systeme effektiv dagegen absichert. Bei der Gestaltung meiner Lehre und der Themenauswahl sind für mich auch die Interessen der Studierenden sehr wichtig. 

An welchen Forschungsprojekten arbeiten Sie momentan? 

Unsere jüngste Veröffentlichung befasst sich mit der Apple Watch, genauer gesagt der Frage, wie ihre drahtlose Kommunikationsschnittstelle funktioniert. Apple hatte in der Vergangenheit behauptet, dass Kompatibilität mit Android gar nicht möglich sei. Dass wir durch eine eigene Implementierung das Gegenteil zeigen konnten, hat nicht nur technischen, sondern auch politischen Einfluss, und ist im Sinne der Nutzenden. 

Ein weiteres aktuelles Projekt beschäftigt sich mit Apples Private Cloud Compute, also der KI-Nutzung unter Wahrung der Privatsphäre. Das ist besonders spannend, weil wir heute vieles bedenkenlos mit KI teilen, obwohl nicht alles davon für das Modell oder Dritte bestimmt sein sollte. Hier zu zeigen, wie diese Balance zwischen Nutzbarkeit und Datenschutz gefunden wurde, ist eine große Chance. 

Welche zukünftigen Projekte möchten Sie angehen?   

Langfristig möchte ich mich noch stärker darauf konzentrieren, nicht nur Schwachstellen aufzuzeigen, sondern Systeme aktiv sicherer zu machen. Ein Beispiel ist unser Projekt „CellGuard“ zur Erkennung bösartiger Mobilfunkstationen. Solche Projekte sind oft technisch herausfordernd, aber besonders lohnend, weil sie direkt zur Sicherheit von Nutzenden beitragen. 

Vielen Dank für das Interview und einen guten Start als Professorin!

 

Weitere Informationen zu Prof. Dr.-Ing. Jiska Classen:https://hpi.de/en/classen/