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Unterwegs in Namibia – Tag 4: Auf zum Waterberg-Plateau

Potsdamer Forschende in der afrikanischen Savanne

Unser Tag beginnt mit einem Vortrag von Dr. Markus Rauchecker vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), der uns erklärt, wie bestehende politische Maßnahmen dabei helfen können, Forschungsfragen im Zusammenhang mit ökologischen und sozialen Themen zu bearbeiten. Er stellt uns politische Rahmenbedingungen vor und führt uns durch Methoden wie die Dokumentenanalyse und die qualitative Inhaltsanalyse. Der Vortrag endet mit einer anspruchsvollen, aber interessanten Gruppenaktivität, in der wir unsere eigenen Forschungsfragen entwickeln und versuchen, diese am Beispiel einer Analyse der namibischen National Rangeland Management Policy and Strategy (NRMPS) zu beantworten. Unsere Analyse führt uns zu dem Schluss, dass einige der Verpflichtungen und Empfehlungen in der Policy die tatsächlichen Bedürfnisse und Realitäten der Landwirte außer Acht lassen. Infolgedessen finden diese Maßnahmen oft keine Unterstützung in den lokalen Gemeinschaften, was ihre Umsetzung äußerst herausfordernd macht.

Nach einer wohlverdienten Mittagspause setzt Prof. Ben Strohbach seine Vorlesung über Drohnentechnologie fort, diesmal mit Schwerpunkt auf theoretischen Aspekten. Unter seiner Anleitung analysieren wir mit Drohnen aufgenommene Bilder und setzen verschiedene Tools ein, mit denen sich die Buschbedeckung berechnen lässt. Die überaus praktische Sitzung liefert wertvolle Einblicke dazu, wie die Fernerkundung in der Umweltüberwachung und Landschaftsbewertung eingesetzt wird.

Am späten Nachmittag steigen wir in den Bus und machen uns auf den Weg zum Waterberg-Plateau. Das Plateau, Teil einer majestätischen Sandsteinformation im Zentrum Namibias, ist nicht nur reich an biologischer Vielfalt, sondern auch von geologischer und ökologischer Bedeutung. Der gleichnamige Park ist bekannt für seine roten Klippen, seine einzigartige Vegetation und seine wichtige Rolle für den Schutz wildlebender Tiere. Er bietet verschiedenen Arten, darunter gefährdeten Antilopen, weißen Nashörnern und zahlreichen Vogelarten, einen Lebensraum und ist damit nicht zuletzt ein wichtiger Standort für ökologische Forschung und Bildung.

Gemeinsam mit einem Ranger begeben wir uns auf den steilen Weg hinauf zum Herz des Plateaus. Die Fahrt führt uns durch eine von natürlichen Bränden geprägte Landschaft. Unterwegs haben wir das Glück, eine Giraffe zu sehen, die unseren Weg kreuzt. Schließlich erreichen wir eine felsige Plattform, auf der sich versteinerte Fußabdrücke von Dinosauriern erhalten haben. Dahinter eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick auf die Landschaft des Waterbergs, die einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Region bietet. Einige von uns nutzen die Gelegenheit, um Fotos zu machen, während andere – echte Ökologen aus Leidenschaft – die Gegend auf der Suche nach lokalen Gräsern erkunden.

Der Tag endet mit einem entspannten Abend im Camp. Nach dem Abendessen versammeln wir uns – einige spielen Karten, andere unterhalten sich angeregt über Wildtiere und erzählen Geschichten von unerwarteten „Löwensichtungen” in Berlin vor einem Jahr.

Link zur NamTip-Website: https://www.uni-potsdam.de/en/namtip