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Zwischen Kunst und Informatik – Digitalvilla der Universität wird zum Labor für Glitch-Art

Einblicke in die faszinierende Alchemie der Glitch-Art gibt die zur Universität Potsdam gehörende Digitalvilla unweit des Campus Griebnitzsee. Vom 22. März bis zum 30. Juni öffnet sich das Gebäude am Hedy-Lamarr-Platz einem künstlerischen Phänomen, das digitale und analoge Fehler für ästhetische Zwecke nutzt. Unter dem Titel „GLITCH PHENOMENA 3.0“ führen Vorträge, Performances, Workshops und Präsentationen in dieses technologiegeprägte Kunstgenre ein. Initiatorin ist die Potsdamer Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin Verena Voigt M.A. vom Kunstverein GFZK e.V., die mit Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Inhaber des Lehrstuhls Wirtschaftsinformatik, Prozesse und Systeme, einen Experten im Bereich der Digitalisierung als Kooperationspartner gewonnen hat.

„Rosa Menkman: Lets write a hidden message in the dirty noise of a glitch!“ – das ist der Titel des ersten Ausstellungsmoduls der „Plattform Glitch Aesthetics“, die am 22. März um 19 Uhr mit einem Künstlerin-Gespräch eröffnet wird. Der Einstieg in das Programm ist anspruchsvoll: Es geht um den digitalen Glitch als „diskreten Transformator“. Rosa Menkman aus den Niederlanden erklärt unter anderem das DCT-Verfahren, das Botschaften im „dirty noise“ des Glitch-Artifacts unlesbar macht. Dechiffriert werden kann es nur von „Eingeweihten“. Die Künstlerin präsentiert in der Digitalvilla sechs Arbeiten aus der Serie „HOW NOT TO BE READ“. Parallel dazu werden Phänomene der Verselbstständigung Künstlicher Intelligenz in den Blick genommen. „Wir befassen uns in der Forschung mit Möglichkeiten und Grenzen der KI und wollen mit dieser Veranstaltungsreihe die Digitalvilla stärker als Ort der Diskussion ins Bewusstsein rücken“, sagt Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau.

Im Mittelpunkt der zweiten Veranstaltung am 24. April steht die in Berlin und New York lebende Künstlerin Nadja Verena Marcin. Sie trainiert einen feministischen Audio-Chatbot namens #SOPHYGRAY, der über eine App kommuniziert. Im Workshop gibt sie Einblicke in das Trainingsprogramm des Audio-Bots, der nach der südafrikanischen Künstlerin und Architektin Sophy Gray (1814-1871) benannt ist und sich durch eine angenehme Unnahbarkeit, Zurückhaltung und Intellektualität auszeichnet. Ein Trainings-Workshop dazu findet am 17. Mai statt, in dem das Manifest „Glitch Feminismus“ von Legacy Russell „eingelesen“ wird.

Zwei Wochen zuvor, am 3. Mai, ist Katrin Leitner-Peter aus Kassel zu Gast in Potsdam, um unter anderem über Algorithmen-Sucht und kulturelle Perspektivität von Fehlerzuschreibungen zu sprechen. Einblicke in das Trainingsprogramm des naturalistischen Chatbots „Chyron“ gibt es im Juni in einem Workshop mit Isaac Sullivan aus Dubai. Weitere Panels u.a. zu den Themen „You Look Like a Thing & I Love You“, „Was ist ein Glitch (wert)?“ und ein Abschlusspanel, das philosophischen Fragen der Glitch Aesthetic nachgeht, sind geplant. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Kunstfonds NEUSTART Plattformen der Bildenden Kunst. Anmeldungen per E-Mail an: kontaktverena-voigt-prde

Zeit: 22. März bis 30. Juni 2023, Auftakt: 22. März, 19 Uhr
Ort: Digitalvilla, Universität Potsdam, Hedy Lamarr-Platz, 14482 Potsdam
Kontakt: Prof. Dr. Ing. Norbert Gronau, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, Prozesse und Systeme
E-Mail: norbert.gronauwi.uni-potsdamde
Verena Voigt M.A., Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin, GFZK e.V.
E-Mail: kontaktverena-voigt-prde
Tel. 0163 191 1669
Internet: https://www.verena-voigt-pr.de

Medieninformation 16-03-2023 / Nr. 030