Glitch Phenomena 3.0 in der Digitalvilla: Katrin Leitner - Eine Einführung in die Postfuturistische Archäologie (PFA)
Wo schläft die KI? - Mit dieser Frage wird das Programm GLITCH PHENOMENA 3.0 am 3. Mai (19 Uhr) in der Digitalvilla am Hedy-Lamarr-Platz (Neubabelsberg) fortgesetzt. Katrin Leitner (Kassel) erforscht im Medium keramischer Gesellschaftsanalyse analoge Rückbauszenarien digitaler Überstrukturierung. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Postfuturistische Archäologie (PFA). Das zur Universität Potsdam gehörende Institut für Wirtschaftsinformatik und Digitale Gesellschaft unweit des Campus Griebnitzsee gibt zusammen mit der PLATFORM GLITCH AESTHETICS Einblicke in ungewöhnliche Resonanzräume künstlerischer KI-Reflexion.
Im Rahmen eines moderierten Künstlerin-Gesprächs wird die Installation 2022 entstandene Keramik PFA_POST-FUTURISTIC-ARCHEOLOGY_BTP_Hexaginoc-Pictoglyphs-XL07_HUMAN BASICS von Katrin Leitner eingeweiht. Im Mittelpunkt des dritten Moduls des von der Stiftung Kunstfonds NEUSTARTplus Plattformen der Bildenden Kunst geförderten Programms stehen die Themen Algorithmensucht, digitale Abhängigkeit & analoge Detoxifikation. Die Veranstaltungsreihe wird von Verena Voigt M.A. (GFZK e.V.) in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Norbert Gronau, Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik, Prozesse und Systeme (Karl-Marx-Str. 67) organisiert.
HINTERGRUND: Die Konzeptkünstlerin Katrin Leitner formuliert in ihren keramischen Forschungen grundlegende Fragen zu Gegenwart, Vergangenheit & Zukunft, Existenz, Raum & Zeit, Kunst & KI. In ihren künstlerischen Forschungen geht sie Mustern der Weitergabe von Wissen und Erfahrung innerhalb menschlicher Gemeinschaften in Vergangenheit, Gegenwart & Zukunft nach. Im Kontext des Projekts GLITCH PHENOMENA 3.0 reflektiert sie Schlüsselbegriffe wie Algorithmensucht, digitale Abhängigkeit & Detoxifikation. Kunst, KI & Postfuturistischer Archäologie (PFA) verschmelzen zu einer archetypischen Bildsprache. Kunst als existenzieller Bestandteil des Lebens, die Schaffung interaktiver Informationsträger für kommende Generationen, sowie ein intuitiver, hochsensibler und sinnlicher Umgang mit fragilen Materialien sind die Grundlage ihres Nachdenkens.
In mehrjährigen Arbeitszyklen und Langzeitprojekten kombiniert Katrin Leitner materielle und immaterielle Medien wie Keramik, Videoprojektion, Text in Wort und Bild. Die Ergebnisse ihrer materialübergreifenden, interdisziplinären Arbeitsweise verdichten sich zu variablen, raumbezogenen Installationen und performativen Inszenierungen. Modular und situativ gedacht, verwickelt sie die Betrachter:innen in philosophische Reflexionen, die unerklärliche Prozesse und Strukturen künstlerischer und künstlicher Intelligenz zusammendenken.
BIOGRAPHIE: Katrin Leitner (Kassel) arbeitet in den Bereichen Bildende Kunst, Malerei, Zeichnung & Skulptur, Video- & Multimediainstallationen und Rauminstallationen. Sie studierte Bildende Kunst und Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel bei Rob Scholte, Udo Koch, Olaf Nicolai, Daniel Richter, Jason Rhoades, Marlene Dumas, Hans Platscheck und Ursula Panhans-Bühler und war Meisterschülerin bei Rolf Lobeck.
Katrin Leitner hielt Lehraufträge und Gastprofessuren am Sichuan Fine Arts Institute in Chongqing/China und im Bereich Newmedia Art & Design, Beihang Universität, Beijing/China und arbeitet als Dozentin am Institut für Ästhetische Bildung der Universität von Kassel.
2022 erhielt sie das Bildhauerstipendium des Künstlergut Prösitz und das Jahresstipendium der Stadema Stiftung München 2020 sowie ein Arbeitsstipendium der Hessischen Kulturstiftung 2020. Seit 2000 hat sie zahlreiche Ausstellungen und Projekte mit orts- und raumbezogenen, multimedialen Installationen, Zeichnungen, Gemälde, Objekte sowie performative und partizipative Interaktionen realisiert.
AUSSTELLUNGEN (Auswahl): Mit dem Projekt „Vilem Flusser under construction“ war sie die erste Stipendiatin der Walter Heilwagen Stiftung, Kassel (2006). „As far as anyone could recall“, 2016, Fridericianum, Kassel; „Lebenswege“, Kasseler Kunstverein, 2018; „Spaces“, Sailing Art Space, Peking, China, 2019; „Retinal Collapse“, Galerie Studio 44, Langenthal, Schweiz, 2019; „Das erste Mal zum zweiten Mal“, Marburger Kunstverein, 2020; „domestic space“, Augsburg Contemporary, Niederlassung Berlin, Augsburg, 2021.
Die Mitarbeiter:innen der Digitalvilla haben in einem internen Prozess die Auswahl der Installation von Katrin Leitner mitbestimmt. Die kuratorische Unterstützung bestand in einer Vorauswahl von zehn Exponaten, die in Absprache mit der Künstlerin zusammengestellt wurde.
Um Anmeldung wird gebeten unter: kontaktuverena-voigt-prpde.
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