Grüner Kapitalismus – Klimakrise dem Markt überlassen?
Der menschengemachte Klimawandel wird für uns immer spürbarer: Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und die Flutkatastrophe im letzten Jahr in NRW, die Menschen getötet und Häuser zerstört hat, werden auch im Globalen Norden häufiger, in vielen Ländern des Globalen Südens sind sie längst an der Tagesordnung. Besonders bitter ist, dass global ärmere Menschen, die am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich sind, am stärksten unter den Folgen leiden.
Das Problem ist bekannt und auch die Lösung ist eindeutig: wir müssen unseren Ausstoß an klimaschädlichen Gasen schnellstmöglich drastisch reduzieren. Die Frage ist: Wie machen wir das? Von allen möglichen Seiten wird mit grünen Versprechen geworben, Greenwashing hat Konjunktur.
Doch klimapolitische Maßnahmen werden meist daran gemessen, ob sie „gut für die Wirtschaft“ sind – über die Frage, wie gerecht sie sind, wird kaum gesprochen. Die Dringlichkeit des Themas wird dabei noch allzu gern verdrängt, und wenn gehandelt wird, geschieht dies oft auf eine Weise, die die Hauptverursachenden schont und auf Kosten derjenigen geht, die wenig zur Klimakrise beitragen.
In dieser Veranstaltung wollen wir diskutieren, in welche Richtung sich die Klimapolitik aktuell bewegt und wie wirksam und gerecht sie ist. Was ist dran an Versprechungen, die Klimaziele mit Innovation und Anreizen zu erreichen? Was ist der Stand der internationalen Klimapolitik nach dem Gipfel in Glasgow, und warum reichen die Ergebnisse von dort nicht aus? Welche Vorschläge gibt es, international und national, Klimapolitik gerechter zu gestalten? Und welche Maßnahmen brauchen wir jetzt?
Juliane Schumacher ist Wissenschaftlerin und freie Journalistin mit dem Schwerpunkt Klimagerechtigkeit. Für die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat sie u.a. über die Green New Deals publiziert. Sie hat an der Uni Potsdam Geoökologie, Politikwissenschaften und Philosophie studiert und in Geographie zur Klima- und Waldpolitik in Nordafrika promoviert.
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