Die alpine Wasserbilanz im Wandel: Feldforschung im Fundustal
Das Fundustal im Ötztal (Österreich) ist seit mehreren Jahren ein zentrales Untersuchungsgebiet der AG Hydrologie und Klimatologie. Die alpine Umwelt reagiert besonders sensibel auf den Klimawandel: Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und der Einfluss der Almwirtschaft verändern Vegetation und Landschaft. Diese Prozesse wirken sich direkt auf den gesamten Wasserhaushalt und damit auch die Verdunstung und Wasserverfügbarkeit aus – ein Thema von wachsender Bedeutung für Forschung und Gesellschaft.
Um diese Entwicklungen besser zu verstehen, kombinieren wir Modellierungen mit Felduntersuchungen. Seit mehreren Jahren dokumentieren wir Wasserstand und -temperatur, ergänzt durch die Energiebilanz sowie seit letztem Sommer die Bodenfeuchte. Diese Messreihen liefern wertvolle Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen Klima, Vegetation und Wasser.
Unser jüngster Einsatz Ende Oktober 2025 führte uns in winterliche Bedingungen: Ab 1500 m war die Zufahrt durch Schnee versperrt, sodass wir unsere teils auf 2200 m installierten Messstationen nur zu Fuß erreichen konnten. Trotzdem konnten wir alle Daten sichern und die Geräte für den kommenden Winter vorbereiten. Mit jeder Messkampagne wächst unser Datensatz und damit die Möglichkeit, Veränderungen im alpinen Wasserhaushalt präziser zu erfassen.
Langfristig sollen die Ergebnisse helfen, Modelle für künftige Entwicklungen zu verbessern – und somit einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit sensiblen Gebirgsregionen leisten.





